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auto.de-Blitzumfrage: Aktuell lehnen 62% der Autofahrer eine PKW-Maut ab – Experte: Zusätzliche 3 Mrd. Euro für den Staat

(Berlin, 05. Juni 2012) Erneut lässt die Bundesregierung, in Person von Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), den Testballon namens PKW-Maut fliegen. Auch wenn Kanzlerin Angela Merkel mittlerweile ihren Minister zurückgepfiffen hat, schlagen bei diesem typischen Sommerloch-Thema die Wellen der Autofahrer-Nation hoch. Deutschlands drittgrößtes KFZ-Portal auto.de (1.7 Mio. Nutzern im Monat) hat diese Diskussion zum Anlass genommen, die deutschen Autofahrer, also die Betroffenen, nach ihrer Meinung zu einer möglichen PKW-Maut zu befragen. Das Ergebnis der Umfrage: Aktuell lehnen 62% der Autofahrer eine PKW-Maut ab. Basis der Blitzumfrage bildeten 1.479 Online-Votes die zwischen 29.5. und 30.5. eingegangen sind.

Betrachtet man die auto.de-Abstimmungsergebnisse, lehnen 33% der Autofahrer (483 Stimmen) eine PKW-Maut grundsätzlich ab. Sie führen an, dass die deutschen Autofahrer schon jetzt die “Melkkühe” der Nation seien und über verschiedenste Steuern bereits genug zahlen müssen. 29% der Befragten (425 Stimmen) wehren sich ebenfalls gegen die Maut, solange die bestehenden Steuern (u.a. KFZ- oder Mineralöl-Steuer) nicht geändert, sprich gesenkt oder ganz abgeschafft werden.

31% der Autofahrer (454 Stimmen) wiederum, stehen einer Maut positiv gegenüber. Das Gros (29%) begrüßt sie, da dann auch ausländische PKW-Fahrer – ähnlich wie in Österreich, der Schweiz oder anderen europäischen Ländern – für den Erhalt der hiesigen Autobahnen herangezogen werden. Nur 2% sind grundsätzlich für die Maut. Sie hoffen, dass die zusätzlichen Mittel in die Straßen-Infrastruktur fließen könnten. 8% der Befragten (117 Stimmen) haben jegliche Hoffnung aufgegeben. Sie vertreten die Meinung, dass sich die deutschen Autofahrer nicht gegen die Einführung der Maut wehren können.

Laut Medienberichten laufen die Planungen des Verkehrsministerium auf eine jährliche PKW-Maut in Höhe von 80 € hinaus. Bei 42,3 Mio. in Deutschland zugelassenen PKW kann sich der Finanzminister auf jeden Fall freuen. Bis zu 3,3 Mrd. Euro könnten in Kassen des Bundes fließen. Wie viele Millionen oder Milliarden dann wirklich in die Straßen-Infrastruktur fließen, kann nur gemutmaßt werden. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass solche Geldmittel wohl weniger zum Stopfen der Löcher im Asphalt als der im Bundeshaushalt bestimmt sind. Der auto.de-Experte Thomas Kuwatsch meint: “Sollte die PKW-Maut in der Form kommen, ohne, dass steuerliche Zugeständnisse den Autofahrern gegenüber gemacht werden, handelt es sich um eine weitere staatlich organisierte Schröpfung der sowieso schon stark belasteten Autofahrer.”

Auto.de wird die Umfrage die nächste Zeit zur Abstimmung weiter offen halten.