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Gastgewerbe weiter im Aufwind – Umsatz steigt – Fachkräftemangel droht Konjunktur abzuwürgen

Servicequalität muss ständig neu trainiert werden (Foto: Dehoga/Cordula Giese)

Servicequalität muss ständig neu trainiert werden (Foto: Dehoga/Cordula Giese)

Wiesbaden, 20. Mai 2016 – Im Gastgewerbe wird kräftig Geld verdient: Die robuste Binnenkonjunktur und ein anhaltender Strom an Übernachtungsgästen aus dem Ausland sorgten im Frühjahr für ein Umsatzplus von 1,8 Prozent (preisbereinigt, nominal +4,0%). Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit.

Allein im März stieg der Verdienst in der Hotellerie um satte 2,2 Prozent und in der Gastronomie um 0,4 Prozent. Die Caterer erlösten 0,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die positiven Zahlen lassen weiterhin hoffen.

In der Hotellerie und Gastronomie hat man zudem mit erheblichen Preissteigerungen bei Energie und Rohwarenbeschaffung zu kämpfen sowie mit erheblichem Mehraufwand für bürokratische Auflagen. Die gedeckelte Wochenarbeitszeit und die nicht aufwändige Dokumentation der Arbeitszeiten tun da ein Übriges.

Trotz anhaltender Konjunktur müssen immer mehr Gastbetriebe vermehrt Schließzeiten einführen, da Nachwuchskräfte und Fachpersonal fehlen. Der Fachkräftemangel ist in ganz Deutschland deutlich spürbar. Patentrezepte dagegen sind rar. So verzichten etliche Gastronomiebetreiber zeitweise auf den Mittagstisch oder schließen zusätzlich an einem weiteren Tag in der Woche. Die Wochenarbeitszeit für die Betreiber steigt derweil stark an und fordert ihren Tribut.

Bei der Rekrutierung lassen sich Hotels zwangsweise etwas Neues einfallen: So erhielt ein Luxushotel aus Köln vermehrt Bewerbungen, nach dem die tägliche Arbeitszeit für Kochazubis von 16 auf zwölf Stunden reduziert wurden. Und die Atlantic Hotels wollen mit „garantierten Telefoninterviews“ vor dem eigentlichen Bewerbungsprozess potenziellen Arbeitnehmern die Hürde des Bewerbungsschreibens nehmen und den Erstkontakt herstellen.