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Hotelsterne – Deutschland lehnt weltweite Standards ab

Berlin, 17. Juli 2007
“Eine internationale Vereinbarung wäre nur als kleinster gemeinsamer Nenner möglich und würde unsere in Deutschland bereits bestehenden hohen Qualitätsstandards nach unten korrigieren”, sagte heute der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Ernst Hinsken (CSU). “Wo drei Sterne draufstehen, müssen auch drei Sterne drin sein.” Die Bundesregierung beteilige sich deshalb “im Einvernehmen mit der Tourismuswirtschaft” nicht an internationalen Bemühungen.
Seit zwei Jahren gibt es im Rahmen der Internationalen Organisation für Normung (ISO) eine Initiative zur weltweiten Standardisierung von touristischen Dienstleistungen. Zahlreiche Länder dringen dabei auch auf eine Vereinheitlichung der Vorschriften zur Vergabe von Hotel-Sternen. Für diese Bewertung gibt es bisher von Land zu Land unterschiedliche Vorschriften. In Deutschland etwa werden fast 300 Kriterien überprüft, in vielen Ländern liegen die Vorgaben zur Erlangung von Sternen niedriger. In den meisten Ländern hat sich eine fünfstufige Klassifizierung durchgesetzt. Vor allem im arabischen Raum gibt es teils aber auch mehr Sterne.
Aus Sicht der Bundesregierung gebe es “genügend nationale Initiativen der Wirtschaft, der Verbände und Länder, durch Standards Qualitätsentwicklungen zu fördern”, sagte Hinsken. Es seien bereits zahlreiche, auch internationale Qualitäts- und Gütezeichen geschaffen worden, nicht nur für die Hotellerie, sondern auch für Privatzimmer und Ferienwohnungen oder Campingplätze. Die Bundesregierung unterstütze solche Aktivitäten wie etwa die derzeitige Einführung einer Klassifizierung für Kinder- und Jugendunterkünfte.
Hinsken kündigte an, er werde bei der Jahrestagung des Deutschen Reise Verbandes (DRV) im November im türkischen Belek “das Thema der internationalen Überschaubarkeit von Hotelangeboten ansprechen und für eine noch bessere Transparenz werben”. Eine weltweite Normierung sei dagegen eine Frage langwieriger Abstimmung. “Für mich stellt sich die Frage von Aufwand und Nutzen, zumal die Entwicklung ja weiter geht und sich die Anforderungen an Hotels und touristische Angebote laufend verändern.”