Skip to content

hrs.de: IHA erwägt kartellrechtliche Prüfung

(Berlin, 25. Januar 2012) Schwere Geschütze: In die Auseinandersetzungen um die AGB-Änderungen bei hrs.de schaltet sich der Hotelverband Deutschland (IHA) aktiv ein. Man lasse Sachverhalt derzeit gründlich und sorgfältig unter Hinzuziehung externen Sachverstandes kartellrechtlich prüfen, heißt es aus Berlin. Ob es zu einem Verfahren vor dem Bundeskartellamt kommt, bleibt fraglich. Zwar gilt hrs.de mit seiner Mehrheitsbeteiligung an hotel.de und dem Tochterportal tiscover.com als marktbeherrschend in Deutschland und Österreich, doch ein nötiger kumulierter Gesamtumsatz von 500 Millionen Euro wird Hinweisen zufolge nicht erreicht.

Allerdings ist ein amtliches Verfahren theoretisch möglich: Würde sich herausstellen, dass hrs.de „eine mißbräuchliche Ausnzutzung der marktbeherrschenden Stellung“ betreibe könnte ein Verwaltungsverfahren gestartet werden. In der Regel würden in diesen Fällen Gespräche mit den Unternehmen ausreichen, sagte ein Sprecher des Bundeskartellamts. Allerdings könnten auch Preissenkungen verfügt oder in Spitzenfällen Bußgelder verhängt werden.

Ob die bloße Ankündigung, das Kartellamt anrufen zu wollen, die Geschäftsführung von hrs.de beeindruckt, wird allgemein bezweifelt. Unterdessen wächst der Protest unter den Hoteliers weiter. Zu beobachten ist eine steigende Anzahl an harrschen Blog- und Foren-Kommentaren, in denen Vertragskündigungen avisiert werden. Die Facebook-Gruppe „HRS-freie Woche“ – eine Initiative des Hamburger Hotelmarketing-Experten Christoph Biallas – hat nun über 600 Befürworter.