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HRS und hotel.de rausgeschmissen – Interview mit A&O-Vorstand Oliver Winter: Kein Fairplay und künstlich hohe Provisionen

Oliver Winter

Oliver Winter(Hamburg/Berlin, 09. Januar 2015) Kein Fairplay: Oliver Winter, Chef der A&O Hotels und Hostels, wirft HRS-Chef Tobias Ragge, künstlich die Provisionen hochhalten zu wollen. Nach rund einem Jahr Streit über eine Vorabfrage zur Bettensteuer schmiss der Hotelier nun das Buchungsportal samt Tochterportal hotel.de raus. Im Interview mit HOTELIER TV & RADIO erläutert er die Hintergründe.

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“HRS pflegte schon immer einen diktatorischen Umgang mit den Hotels. Als das Thema Bettensteuer auf uns zukam, hätte man gemeinsam das Thema der Ratendarstellung klären müssen. Wir haben auf der ITB im Gespräch mit Herrn Ragge verschiedene Lösungsansätze vorgeschlagen. Wir haben auch angeboten, zwischen den sich gegenseitig abmahnenden Portalen einen Burgfrieden im Sinne der Branche zu vermitteln. Ich muss heute feststellen, dass aus meiner Sicht Herr Ragge jegliches Gespür für die Belange seiner Hotelpartner verloren hat und ich glaube nicht, dass man im 21.Jahrhundert mit dieser Art autoritären Umganges innerhalb der Firma und gegenüber den Partnern eine großartige Zukunft haben wird. “
Oliver Winter in einer Pressemitteilung vom 22. Dezember 2015


Der Direktvertrieb soll nun entscheidend gestärkt werden – hier rechnet Winter lediglich mit sieben bis acht Prozent Kosten je Buchung. Auch die Zusammenarbeit mit booking.com und expedia.de werden fortgesetzt, da einerseits die Provisionen hier günstiger seien als bei HRS und andererseits die Zusammenarbeit fair sowie die Kommunikation deutlich transparenter sei.

“Der Ton macht die Musik”, so Winter. Bei HRS habe er schon lange den Eindruck gewonnen, dass man nicht auf Augenhöhe mit den Hotelpartnern arbeiten wolle.

Oliver Winter ist ein – streitbarer – Vorkämpfer der Hotellerie und erreichte bereits in etlichen Prozessen gegen Holidaycheck.de wichtige Meilensteine. A&O ist derzeit bei dem Bewertungs-Hotelvermarktungs-Portal nicht gelistet, die Low-Budget-Hotels können ergo nicht mehr bewertet werden. Doch dies ist Winter nicht genug: Er will eine Grundsatzentscheidung vom Bundesgerichtshof erreichen.

Ziel sei es, grundlegende Normen für die Kommerzialisierung von Bewertungen zu erreichen. Diese seien durch die Meinungsfreiheit gedeckt, doch die Verwendung für Marketingzwecke (um Buchungen zu generieren und Provisionen zu verdienen) sei eine ganz andere Frage, die es zu klären gelte.