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Internationale Bande von Taschendieben gefasst – im Hotel! Aber: Warum muss die Polizei ein Pressefoto von dem Haus verbreiten? – Gezielte Indiskretion eines Hotels zum Tod von Tamme Hanken

Pressefoto der Berliner Polizei - vor einem Hotel, das durchsucht worden war, da man darin Taschendiebe vermutete (Foto: Polizei Berlin)

Berlin/Garmisch-Partenkirchen, 14. Oktober 2016 – Haften Hoteliers für ihre Gäste? Eine Presseveröffentlichung der Berliner Polizei sorgt für Aufsehen. Zur Festnahme einer Taschendieb-Bande wurde ein Foto von dem betroffenen Hotels verbreitet. Für’s Marketing ist das nicht hilfreich.

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Im Text der Pressemitteilung wird das Haus nicht genannt, nur dass im Zuge der Ermittlungen auch ein Hotel durchsucht worden war. Aber auf dem mit ausgesendeten Pressefoto ist das Werbeschild des Hauses deutlich zu erkennen, neben vermummten Polizeibeamten. Dass es sich bei den festgenommenen Gaunern – einer Bande aus Rumänien – nicht um Hotelgäste erster Wahl handelt, bringt jedoch den Hotelbetreiber nicht in die Nähe ein Mitverantwortung derer Taten.

Ein anderer Fall von Indiskretion ist indes aufgetreten: Ein Hotelier aus Garmisch-Partenkirchen plauderte nun gegenüber dem Kölner „Express“ aus, wie „XXL-Ostfriese“ Tamme Hanken in seinem Haus starb. „Hotel-Chef schildert die Tragödie: Tamme Hanken bestellte ein Radler – dann starb er“, lautete die Schlagzeile dazu. Todesfälle in Hotels gehören leider auch zum Alltag in der Hotellerie. Jedoch das Gebot der unbedingten Diskretion – auch gegenüber verstorbenen Gästen – wiegt höher als ein nachvollziehbares Medieninteresse. Die Meldung des „Express“ fand rasante Verbreitung in anderen Blättern und beschert so dem privat geführten Hotel eine bundesweite Aufmerksamkeit.