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“Second Screen” beim Fernsehen von Mehrheit der Internet-User genutzt – Laptops, Smartphones und Tablets ziehen die Aufmerksamkeit vom TV ab

(Hamburg, 05. Februar 2013) Es ist so weit: Mittlerweile gibt es mehr Internet-Nutzer, die während des Fernsehens einen “Second Screen” einsetzen – z. B. in Form eines Laptops oder Smartphones – als solche, die sich allein auf das TV-Programm konzentrieren. So das Ergebnis des aktuellen W3B-Reports “Second Screen – Mediennutzung zwischen TV und Internet”, für die Fittkau & Maaß Consulting über 8.000 deutsche Internet-Nutzer zu ihrem Mediennutzungsverhalten online befragt wurden.

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Der Studie zufolge werden vier Fünftel der Internet-User ihrem Ruf als aktive Medien-Nutzer gerecht: 81 Prozent der Befragten haben am Vortag der Online-Umfrage ferngesehen. Doch bei den meisten von ihnen war dabei die Aufmerksamkeit für den TV-Bildschirm nicht ungeteilt: Mehr als 55 % hatten zusätzlich einen zweiten Bildschirm, einen “Second Screen”, vor Augen. Meist handelte es sich dabei um einen Laptop (52 %), aber auch mobile Devices wie Smartphones (37 %) und Tablets (12 %) spielen bereits eine wichtige Rolle. Und immerhin knapp 30 % hatten parallel zum Fernsehen noch einen stationären Computer laufen.

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Mit beachtlicher Geschwindigkeit hat sich das Phänomen “Second Screen” und damit ein im wahrsten Sinne des Wortes multimediales Mediennutzungsverhalten etabliert. Dass bei der Mehrheit der fernsehenden Internet-Nutzer parallel ein zweiter Bildschirm aktiv ist, muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass das TV-Gerät zum bilderwerfenden Möbelstück verkommt – schließlich haben sich die Nutzer aktiv für das Einschalten des einen wie auch des anderen Gerätes entschieden.

Dessen ungeachtet, das zeigt der W3B-Report, ist die Aufmerksamkeit der Second Screen-User geteilt: 49 Prozent sind nebenbei durch das Internet gesurft, 48 % haben E-Mails bearbeitet. Gut ein Drittel war in sozialen Netzwerken wie Facebook unterwegs. Und mehr als jeder Vierte hat parallel auf seinem Second Screen gespielt.

Im Vergleich dazu ist die Online-Nutzung von Inhalten und Anwendungen, die mit einer laufenden TV-Sendung oder -Werbung zu tun haben, noch wenig verbreitet. Immerhin jeder Zehnte hat mit seinem Second Screen etwas getan, was mit der gerade laufenden Fernsehsendung zu tun hatte. Knapp 2 % haben online etwas genutzt oder abgerufen, das mit einer TV-Werbung im Zusammenhang stand.

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Entscheidend ist die Frage, auf welchem “Screen” die Hauptaufmerksamkeit der Zuschauer bzw. Nutzer liegt. Den W3B-Ergebnissen zufolge eignen sich viele der Second Screen-Aktivitäten dazu, “nebenbei” zu laufen und sich hauptsächlich dem Fernsehprogramm zu widmen. Fakt ist aber auch: Häufig werden auch Dinge erledigt, die die volle Aufmerksamkeit des Nutzers fordern – so z. B. das Lesen und Schreiben von E-Mails oder das Arbeiten – und bei denen davon auszugehen ist, dass der Fernseher nur nebenbei läuft. Spätestens dann stellt sich die Frage: Was ist der First und was ist der Second Screen?

Was genau auf den parallel zum Fernsehen genutzten Second Screens stattfindet ist von vielen Faktoren abhängig, so die W3B-Studie: Von der Nutzergruppe, dem eingesetzten Endgerät – und nicht zuletzt vom Wochentag. Während Werktags z. B. besonders häufig Mails bearbeitet werden, wird am Wochenende auf den “Second Screens” öfter gesurft und auf Facebook & Co. zugegriffen.

Der W3B-Report deutet darauf hin, dass die Grenzen zwischen den verschiedenen Bildschirmen zukünftig immer mehr verschwimmen werden. “Es ist nicht damit zu rechnen, dass dem Fernsehen zukünftig noch so viel ungeteilte Aufmerksamkeit geschenkt wird, wie wir es in der Vergangenheit gewohnt waren”, so Susanne Fittkau. “Die Tendenz zum “Second Screen” wird dank Tablet, Smartphone & Co. nicht aufzuhalten sein.”

Entscheidend für Medienanbieter wie Werbetreibende ist es, das spezifische Screen-Nutzungsverhalten ihrer Zielgruppen zu kennen und sich so zielorientiert zu Nutze zu machen. Dann bieten sich vielfältige Potentiale, mit dem veränderten Mediennutzungsverhalten mit gezielt zugeschnittenen Anwendungen, Services und nicht zuletzt werblichen Aktionen zu begegnen.

Der W3B-Report “Second Screen – Mediennutzung zwischen TV und Internet” dokumentiert den aktuellen Status von “Second Screen” aus der Perspektive deutscher Internet-Nutzer. Differenzierte Nutzerprofile und Daten über Nutzungsverhalten und -anforderungen dienen dazu, die Second Screen-Nutzung einzuschätzen und Ansätze für die erfolgreiche Nutzung der daraus entstehenden Potentiale abzuleiten.