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Sind die Deutschen Wasserspar-Weltmeister? Umweltschutz im Hotel und Urlaub

(Nürnberg, 20. März 2014) Es scheint, den Deutschen sei das Wassersparen in die Wiege gelegt. Nicht nur zu Hause, auch auf Reisen wird kräftig gespart. Doch die häufigsten Maßnahmen lassen einen wichtigen Aspekt außen vor, wie eine Umfrage von hotel.de zeigt. Zum Weltwassertag, jedes Jahr am 22. März, rückt der Umgang mit einer der wichtigsten Ressourcen unseres Planeten wieder verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit. Dabei ist insbesondere in Deutschland das Bewusstsein für Wasser besonders groß. In der Umfrage von hotel.de, an der rund 1.600 Personen teilnahmen, gaben rund 95 Prozent der Befragten an, sowohl zu Hause als auch im Urlaub Wasser zu sparen.

Wasser sparen 1

Ganz oben auf der Liste der Wassersparmaßnahmen steht die Waschmaschine. Zum einen achten rund 78 Prozent der Umfrageteilnehmer darauf, erst dann zu waschen, wenn die Maschine komplett gefüllt ist. Zum anderen haben aber auch Käufer eines Neugerätes ein Auge auf den Wasserverbrauch (68,50%). Hoch im Kurs ist ebenfalls die Sparspülung am WC. Dies ist besonders bedeutend, da die Toilettenspülung als einer der größten Verbraucher im Haushalt gilt.

Auch auf Reisen sind die Deutschen beim Wassersparen sehr aktiv. Insbesondere versuchen Urlauber Handtücher in Hotels mehrmals zu verwenden und möglichst nur die Sparspülung am WC zu benutzen. Gegenüber zu Hause achten allerdings im Urlaub rund 10 % weniger beim Duschen bzw. Baden auf den Wasserverbrauch. Viele beliebte Urlaubsregionen der Deutschen wie beispielsweise die Kanarischen Inseln, Ägypten oder die Türkei müssen mit ihren Wasserressourcen haushalten. Gerade hier ist jede Wassereinsparung besonders wichtig. „Ein großes Lob geht hier auch an die Hotellerie, die ihre Gäste mit Hinweisblättern und Aufklebern um einen schonenden Umgang mit Wasser bittet“, weist Ralf Priemer, als Vorstand unter anderem für den Hotel-Vertrieb bei hotel.de verantwortlich, auf die von den Hoteliers wahrgenommene Verantwortung hin.

Umweltschutz im Urlaub

Neben dem Wassersparen widmen sich viele Bürger mittlerweile auch dem Wasserschutz. Insbesondere feine Kunststoffpartikel und grober Plastikmüll belasten die Gewässer, so dass die chemischen Bestandteile leicht in die Nahrungskette gelangen können. Daher kaufen schon heute 37,9 % der Befragten keine Duschgels bzw. Zahnpasta mit Mikroplastikkügelchen, 35,9 % nutzen bewusst besonders umweltschonende Wasch- und Spülmittel und immerhin 26,7 % vermeiden – wenn möglich – Produkte mit Plastikverpackungen.

TÜV Rheinland: Regelmäßig Wasser trinken ist gesund – 1,5 Liter täglich trinken
Ohne Flüssigkeit können Menschen nur wenige Tage überleben. Der Körper eines Erwachsenen besteht zu 50 bis 60 Prozent aus Wasser. Diese Menge wird in engen Grenzen konstant gehalten, denn es dient unter anderem als Lösungsmittel, Transportmittel und Reaktionspartner bei vielen Stoffwechselvorgängen. Darüber hinaus ist es zur Regulation der Körpertemperatur wichtig. Dr. Wiete Schramm, Fachärztin für Arbeitsmedizin bei TÜV Rheinland, erklärt: “Schon bei einem Verlust von drei Prozent des Körperwassers kommt es zu Kopfschmerzen und starkem allgemeinen Unwohlsein. Durst stellt sich bereits bei einem Verlust von 0,5 Prozent ein.” Daher ist es wichtig, täglich 1,5 Liter Flüssigkeit aufzunehmen. Ergänzend dazu tragen die Nahrung und die Stoffwechselprozesse im Körper zur Versorgung bei.

Als Getränk ist Wasser ideal. Es steht in verschiedenen Sorten zur Verfügung: Als natürliches Mineralwasser kommt es in den Handel, wenn es aus unterirdischen Vorkommen gefördert wurde und den Namen der Quelle trägt. Tafelwasser hingegen wird aus Flüssen, Seen oder dem Meer gewonnen und mit Kohlensäure und Mineralstoffen versetzt. Heilwässer werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassen und haben unterschiedliche Zusammensetzungen. Sie sollten gezielt ausgewählt werden, beispielsweise um die Verdauung zu fördern, den Blutdruck zu normalisieren oder Mineralstoffmangel vorzubeugen.

Als Durstlöscher ist hierzulande auch Leitungswasser gut geeignet. Seine Qualität wird in der Trinkwasserverordnung genau definiert und regelmäßig überprüft. Dass Wasser in ausreichender Menge vorhanden ist, ist in vielen Ländern der Erde nicht selbstverständlich. Und längst nicht überall fließt es sauber und gesundheitlich unbedenklich aus der Wasserleitung in Küche oder Bad. In einigen europäischen Ländern und vor allem bei Fernreisen sollte man auf Eiswürfel, Leitungswasser oder damit gewaschene rohe Speisen wie Obst oder Salat verzichten. Hier empfiehlt es sich, auch für das Zähneputzen Wasser in verschlossenen Flaschen zu kaufen. Gerade in warmen Urlaubsländern und bei körperlicher Aktivität ist Trinken besonders wichtig, denn durch das Schwitzen steigen die Flüssigkeitsverluste. Daher kann der Flüssigkeitsbedarf deutlich anstiegen. Zum Ausgleich ist Wasser aus verschlossenen Flaschen empfehlenswert.

Heiß kann es aber nicht nur im Urlaub, sondern auch am Arbeitsplatz werden. “Bei besonderer Hitze und Raumtemperaturen über 30° Celsius besteht für den Arbeitgeber die Pflicht, geeignete Getränke, zum Beispiel Trinkwasser, für die Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen”, stellt Dr. Schramm fest. Oftmals helfen auch bauliche Maßnahmen wie Jalousien an den Fenstern oder das Abschalten von Elektrogeräten, die Temperaturen in den Griff zu bekommen. Bei Betriebsbegehungen als Grundlage für Gefährdungsbeurteilungen und bei Maßnahmen im betrieblichen Gesundheitsmanagement haben Experten von TÜV Rheinland auch diese Themen im Blick.

THW: Versorgung durch Strom
Wasser und Energie – unter diesem Motto steht der Weltwassertag am 22. März. Er unterstreicht den Wert des Wassers als Lebensgrundlage für die Menschen rund um den Globus. Engpässe in der Trinkwasserversorgung führen regelmäßig zu Notständen. Wie stark die Ressourcen Wasser und Energie miteinander verknüpft sind, erleben die THW-Kräfte, wenn es darum geht, Schmutz- in Trinkwasser zu wandeln.

„Bei der Aufbereitung und Verteilung von Wasser spielt Energie für das THW eine große Rolle. Daher gilt: Ohne Strom kein Wasser. Deshalb haben unsere Einsatzkräfte zum Betrieb der Trinkwasseraufbereitungsanlagen immer Generatoren im Gepäck“, sagte THW-Präsident Albrecht Broemme. Das THW engagiert sich seit Jahrzehnten dafür, Menschen nach Katastrophen den Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen – zuletzt nach dem verheerenden Taifun Haiyan auf den Philippinen. Mit mobilen Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung, einem mobilen Wasserlabor und Ausstattung für die Instandsetzung zerstörter Brunnen leistete das THW dort dringend benötigte Soforthilfe. Insgesamt stellten die THW-Einheiten im Zeitraum von November 2013 bis Januar 2014 rund zwei Millionen Liter sauberes Wasser bereit. Bereits seit 2012 setzt sich das THW zudem in Jordanien für die Versorgung syrischer Flüchtlinge mit dem lebenswichtigen Element ein. Nach Angaben der Vereinten Nationen haben weltweit 768 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser und mehr als 1,3 Milliarden leben ohne moderne Energieversorgung.

Neben der Schnell Einsatz Einheit Wasser-Ausland (SEEWA), deren Spezialisten innerhalb weniger Stunden in ein Katastrophengebiet aufbrechen können, verfügt das THW im Inland über Fachkräfte im Bereich Trinkwasserversorgung. Die bundesweit 22 Fachgruppen kommen nach beschädigten Wasserleitungen, ausgefallenen Pumpen und Verunreinigungen im Trinkwasser zum Einsatz. Erst kürzlich versorgten Einsatzkräfte dieser Fachgruppe die Bewohner im saarländischen Überherrn nach einem Rohrbruch der Hauptwasserleitung mit Wasser. „Für uns in Deutschland ist der Zugang zu sauberem Wasser selbstverständlich. Das Beispiel Überherrn zeigt, dass kleinere Engpässe in der Wasserversorgung auch uns treffen können“, sagte Broemme.