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So geht Motivation richtig: Legendäres Tagungshotel Schindlerhof Nürnberg geht ungewöhnliche Wege beim Employer Branding – Nächste Herausforderung: Employer Experience vermittelt authentische Arbeitgeberbewertungen

Hamburg/Nürnberg, 10. März 2017 – Es ist leichter, Gäste zu gewinnen als Mitarbeiter: Wer diesen Leitspruch dieser Tage nicht verinnerlicht, gerät auf die Verliererseite. Die prekäre Nachwuchslage hat sich für etliche Gastbetriebe zur existenziellen Not entwickelt, müssen zusätzliche Ruhetage einlegen, die Größe der Außengastronomie verkleinern und die Speisekarten zusammenstreichen.

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Obwohl Hotelfachkräfte (noch inoffiziell) zu den Mangelberufen zählen, setzen nur wenige Hoteliers auf professionelles Employer Branding. Dabei ist die Zeit dafür reif: „Millennials übernehmen nach und nach das Ruder. Laut erfahrenen Arbeitgebern stehen Erfolgserlebnisse, Transparenz und Selbstständigkeit bei den Auszubildenden sehr stark im Kurs. Eine schnelle Anpassungsfähigkeit an den Puls der Zeit und Freude an dem Elan dieser Generation garantieren heutzutage den Unternehmen den Erfolg“, schreibt Branchenexpertin Laura Klingenberg in einem Gastbeitrag. „Es geht nicht nur um Arbeitszeit. Sondern auch darum, sich diese für Mitarbeiter zu nehmen. Sprechen Sie über Freizeit- oder Schichtwünsche. Nehmen Sie sich als Auszubildender die Zeit, das Erlernte aus der Berufsschule in der Praxis zu üben und Ihrem Ausbilder Ihre Freizeit-und Urlaubswünsche im richtigen Zeitpunkt charmant beizubringen. Und als Eltern: Nehmen Sie sich die Zeit, einen potentiellen Arbeitgeber ihrer Kinder genauer unter die Lupe zu nehmen.“

„Es sollte an das Berufsschulwissen der Auszubildenden angeknüpft werden. Geben Sie den Auszubildenden die Möglichkeit, das theoretische Wissen in der Praxis umzusetzen. Bitten Sie ihre Auszubildenden beispielsweise die erlernten Servietten-Falttechniken erneut zu demonstrieren“, rät die Studienrätin. Für einen kontinuierlichen Lernzuwachs könne beispielsweise ein Pate sorgen, der sich während der kompletten Ausbildung um seinen Auszubildenden kümmert.

Employer Branding kann schnell zum Einheitsbrei werden: Lächelnde, hutaussehende Mitarbeiterinnen auf Hochglanzprospekten und weichgewaschene Allerweltsaussagen in langweiligen Imagevideos. Austauschbare Unternehmensbotschaften werden zunehmend kritisch beäugt – so sprechen HR-Experten bereits von „Employer Experience“, authentische Meinungen und einzigartige Werte einer unverwechselbaren Firmenkultur kommunizieren. Ehrlichkeit zahle sich aus, auch wenn „Ecken und Kanten“ eines Unternehmens dabei publik werden.

„Dazu sollte man den Mitarbeitenden in einem definierten Rahmen möglichst viele Freiheiten lassen, beispielsweise in einem Mitarbeitenden-Blog oder mittels Social-Media- Auftritten auf Instagram, Facebook oder auch Snapchat. Eine weitere gute Möglichkeit ist, die Mitarbeitenden in Videos zu den Unternehmenswerten zu Wort kommen zu lassen –, wobei die Mitarbeitenden spontan und unvorbereitet sollten antworten können“, rät Raphael Zahn, Leiter Brand Management & Innovation bei Careerplus.

Hotel Schindlerhof Nürnberg zahlt Wunschgehalt: Mitarbeiter sind seit 20 Jahren Jahren "Mitunternehmer"
Hotel Schindlerhof Nürnberg zahlt Wunschgehalt: Mitarbeiter sind seit 20 Jahren Jahren “Mitunternehmer”

Benchmark: Kobjoll’s Schindlerhof
Der von Tophotelier Klaus Kobjoll aufgebaute Schindlerhof, ein namhaftes Tagungshotel vor den Stadttoren Nürnbergs, zeichnet sich in der Mitarbeiterführung besonders aus; hier die wichtigsten Faktoren in der Übersicht:

  • Mitarbeiter bewerten Vorgänge: Was lief gut, was nicht?
  • Fehler des Monats soll zu neuen Ideen anregen – Top & Flop-Liste am Schwarzen Brett („Vertuscht werde nichts, sondern der Fehler des Monats gekürt“ & „Wenn jemand etwas Neues ausprobiert hat, das gefloppt ist, prämieren wir das, weil er etwas gewagt hat“)
  • Mitarbeiter-App zur internen Kommunikation
  • Verbesserungsvorschläge werden im „Valido“-Intranet von allen Teammitgliedern bewertet – Umsetzungsquote 80%
  • Mitarbeiter-App auch für ehemalige Teammitglieder
  • Jahreszielplan wird allen Mitarbeitern ausgehändigt
  • Besprechung der Datev-Auswertungen mit Azubis („Umsatz nicht mit Gewinn verwechseln“)
  • Führungskräfte bestimmen ihr Gehalt selbst (Tarif)
  • Einmal im Monat bewerten sich die Mitarbeiter selbst, die Führungskraft spiegelt das