Skip to content

TUI: Defizitäre Geschäftsbereiche auf dem Prüfstand – CEO Joussen: “Es geht um den Fortbestand” – Hotelsparte vor Verkäufen?

(Hannover, 03. Juni 2013) Dramatische Zuspitzung in Hannover: Friedrich Joussen, neuer Vorstandschef von Europas Touristik-Primus TUI AG, schreckte nun die Branche mit einem Interview in der “FAZ” auf. “Es geht um den Fortbestand der TUI”, warnte der ehemaligen Vodafone-Manager vor den andauernden Verlusten von rund 100 Millionen Europa, die der Unternehmensteil in Hannover Jahr für Jahr verursacht. Die TUI AG – nicht TUI TRAVEL mit Sitz in London – steht vor harten Einschnitten. Offenbar wird dies vor allem in der Sparte TUI Hotels & Resorts Folgen haben. Die Hotelsparte wird nun von dem Finanzfachmann Thomas Pietzka geführt. Vorgänger Karl J. Pojer wechselte an die Spitze der TUI-Tochtergesellschaft Hapag-Lloyd Kreuzfahrten.

Castelalfi Resort in der Toskana: TUI-Chef ist unzufrieden mit der Performance
Castelalfi Resort in der Toskana: TUI-Chef ist unzufrieden mit der Performance

“Wir haben unser eigenes Hotelgeschäft nicht unternehmerisch genug geführt”, so Joussen in dem Zeitungsinterview. Und weiter: “Meine Geduld ist sehr begrenzt, wenn ein Unternehmensteil Verluste macht oder seine Kapitalkosten nicht verdient. Was sich nicht rechnet, wird nicht gemacht. In diesem Sinne kann es natürlich sein, dass wir uns von bestimmten Geschäften trennen. Es gibt keine heiligen Kühe.”

An dem bislang defizitären Großprojekte Castelalfi in der Toskana will der TUI-Chef festhalte, vorerst noch: “Wir haben eine Wertberichtigung vornehmen müssen, weil die ursprüngliche Planung nicht mehr zu erreichen ist. Auf Grund der Finanzkrise verläuft der Verkauf der Ferienimmobilien schwächer als erwartet. Aber ich sage auch deutlich: Castelfalfi ist ein phantastisches Produkt, mit dem wir weitermachen werden. Unabhängig von diesem Projekt habe ich einen klaren Grundsatz: Wenn etwas nicht optimal läuft, werden die Dinge erst wieder in Ordnung gebracht. Dann kann man immer noch schauen, wie es weitergeht.”

Dagegen steht das Geschäft mit den schwimmenden Luxushotels, Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, auf dem Prüfstand. “Leider stimmt es zurzeit mit der Rentabilität nicht. Darum kümmern wir uns. Danach werden wir in aller Ruhe schauen, ob TUI der richtige Eigentümer dieses Unternehmens ist”, so Joussen.