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American Express Business Insights: Touristen kehren nach Europa zurück

(Frankfurt am Main, 10. Mai 2011) Vor allem Touristen aus dem nicht-europäischen Ausland und das Luxussegment haben Europas Hotels wieder steigende Umsätze beschert. Insgesamt sind die Ausgaben nach der Wirtschaftskrise gestiegen. Die Märkte in Großbritannien, Frankreich und Deutschland haben sich am besten entwickelt. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung von American Express, die den Hotelsektor in den fünf größten europäischen Märkten – Italien, Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien – betrachtet. Analysiert wurde die Entwicklung von 2007 bis zum Ende des ersten Quartals 2011.

Die europäische Hotelindustrie zeigt Anzeichen stetigen Wachstums, auch wenn das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht wurde. Im vergangenen Jahr sind die Ausgaben für Hotels in Europa um sieben Prozent gestiegen. Im ersten Quartal 2011 ist bereits ein Wachstum um vier Prozent erreicht worden – noch vor der Hochsaison im Sommer.

Großbritannien ist größter Gewinner
Von den fünf größten europäischen Märkten ist der in Großbritannien am stärksten gewachsen: Dort stiegen die Ausgaben für Hotels im vergangenen Jahr um 10 Prozent. Damit befinden sie sich in Großbritannien, Frankreich (7 Prozent) und Deutschland (4 Prozent) fast wieder auf dem Niveau von 2008. Spanien (8 Prozent) und Italien (4 Prozent) wurden von der Rezession stärker getroffen und erholten sich langsamer. “Das starke Wachstum im europäischen Hotelsektor ist eine gute Nachricht in einem Umfeld, in dem das Vertrauen der Verbraucher weiter gering ist und das Wirtschaftswachstum auf wackligen Beinen steht”, sagt Sujata Bhatia, Vice President Business Insights Europe bei American Express. “Das trifft vor allem auf Großbritannien zu, wo die Touristen aus dem Ausland wieder mehr Geld ausgeben und so einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Wirtschaft leisten. Das Interesse an Großbritannien ist derzeit weltweit größer als sonst. Verstärkt wurde dies sicherlich durch die Vorberichterstattung zur königlichen Hochzeit.”

Touristen kehren nach Europa zurück
Die Touristen aus dem nicht-europäischen Ausland haben in 2010 das zweistellige Ausgabenwachstum über alle Märkte hinweg angetrieben. Sie stellen derzeit ein Drittel aller Freizeitreisenden, nachdem sie während der Krise Europa fernblieben. Ihre Hotelausgaben befinden sich bereits wieder auf dem Niveau von 2008. Pro Aufenthalt gaben sie 88 Prozent mehr aus als die europäischen Urlauber, nicht zuletzt da es sich meist um längere Aufenthalte handelte. In Italien (15 Prozent), Spanien (14 Prozent) und Frankreich (13 Prozent) sind die Ausgaben von Touristen aus dem nicht-europäischen Ausland im Vergleich zum Vorjahr am stärksten gestiegen. Mit jeweils 12 Prozent war der Zuwachs in Großbritannien und Deutschland jedoch nur unwesentlich geringer. Quellmarkt der Reisen ist vor allem Nord-Amerika. Auch 2011 sorgen die Touristen aus dem nicht-europäischen Ausland für Wachstum: Im ersten Quartal blieb das Gesamtwachstum durch nicht-europäische Touristen mit 12 Prozent über alle Märkte hinweg stark. Die Ausgaben von Europäern blieben konstant. Sowohl für europäische als auch nicht-europäische Touristen war Frankreich im vergangenen Jahr das beliebteste Reiseziel und hat damit Großbritannien überholt. Deutschland belegt unter den europäischen Touristen Platz vier auf der Beliebtheitsskala, bei den nicht-europäischen Touristen kommt Deutschland auf den fünften Platz.

Luxus erlebt ein Comeback
Ein positives Signal für die europäische Wirtschaft ist der bedeutende Zuwachs bei den Ausgaben für Luxus- bzw. 5-Sterne-Hotels. Über alle Märkte hinweg sind die Ausgaben für Luxushotels im vergangenen Jahr um durchschnittlich 9 Prozent gestiegen. Bei den gehobenen Hotels stiegen sie nur um 3 Prozent, bei den Hotels mit bis zu 3 Sternen sogar nur um 2 Prozent. In Deutschland sind die Ausgaben im Luxussegment um drei Prozent gestiegen, im gehobenen und mittleren Segment um 1 bzw. 2 Prozent. Dabei hat sich nicht die Anzahl der Reisenden erhöht, sondern die Ausgaben pro Kopf. Das heißt, Luxus-Reisende sind besonders ausgabefreudig. Dies liegt zum einen natürlich an wieder höheren Zimmerpreisen, aber auch an Upgrades und längeren Aufenthalten. Einzige Ausnahme ist hier Spanien. Hier stieg die Anzahl der Reisenden, nicht die Pro-Kopf-Ausgabe.

Neue “Generation Y” zunehmend zu Gast in Luxushotels
Insbesondere eine Altersgruppe hat das Wachstum beflügelt: Die sogenannte “Generation Y” (die 20- bis 30-Jährigen) gibt heute 20 Prozent mehr Geld für eine Hotelübernachtung aus als vor der Rezession – in den ersten drei Monaten dieses Jahres 24 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Mehr als die Hälfte der Generation Y-Reisenden übernachtete in Luxus- und Mittelklassehotels. “Die Generation Y macht zwar nur einen kleinen Teil der Bevölkerung aus, hat der Krise jedoch weitestgehend getrotzt. Ihr steht immer mehr Geld zur Verfügung, und die Mitglieder dieser Generation verhalten sich bereits jetzt wie Reisende aus dem Premium-Segment”, sagt Bhatia. Gen Y Reisende sind auf sozialen Aufstieg und nicht auf Sparen bedacht. Für Restaurantbesuche geben sie 20 Prozent, im Handel rund 15 Prozent mehr aus als andere Segmente. Zwei von drei Reisenden stammen von außerhalb Europas. Sie sind zu 42 Prozent weiblich. Ihre beliebtesten Reiseziele waren Großbritannien, Frankreich und Italien. Wie zu erwarten, ist diese Gruppe sehr stark im Online-Segment anzutreffen.

Geschäftsreisen in Europa nehmen zu
Auch Geschäftsreisen haben an Bedeutung gewonnen: Derzeit machen Business Travelers ein Drittel aller Reisenden in Europa aus. In Deutschland sind es sogar fast 50 Prozent. Im vergangenen Jahr stiegen die Ausgaben von Unternehmen für Hotelaufenthalte um insgesamt 10 Prozent, im ersten Quartal 2011 um 4 Prozent. Das Wachstum wurde vor allem durch die steigende Zahl von Reisenden angekurbelt, weniger durch höhere Ausgaben pro Kopf. “Bei den Unternehmensausgaben für Geschäftsreisen haben wir einen langsameren Rückgang und eine schnellere Erholung beobachtet, was zeigt, wie wichtig Geschäftsreisende für den Aufschwung im europäischen Hotelsektor sind”, so Bhatia. “Wir verfolgen mit großem Interesse, ob die Technologien für virtuelle Meetings, die in der Rezession zum Einsatz kamen, für Geschäftsreisende Normalität geworden sind.”

Als Teil der Global Merchant Service Organization von American Express liefert American Express Business Insights detaillierte und praxisnahe Einblicke in Kunden- und Geschäftsausgaben bezogen auf Unternehmen, Branchen und Regionen. Dabei stützt sich American Express Business Insights auf die Transaktionsdaten des American Express Netzwerkes mit über 92 Millionen Karten in über 125 Märkten.