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Brauchen Hotels Temperaturkontrollen für Duschen? Hotelgast erleidet Verbrennungen durch zu heißes Wasser – Fall nun vor Gericht

(Frau in Dusche - SpaDüsseldorf, 26. April 2015) Sollen Hotels ihre Duschen überwachen und Wassertemperaturen von über 38 Grad automatisch abriegeln lassen? Um die Frage geht es in einem Prozess in Düsseldorf. Ein Hotelgast verklagte ein Hotel in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. Die Frau habe unter der Hoteldusche schwere Verbrühungen – wie Verbrennungen zweiten Grades – erlitten, heißt es dazu. Sog. Heisswasseranschlagbegrenzungen sind oft in Duscharmaturen bereits eingebaut.

Plötzlich sei brühend heißes Wasser aus der Dusche geschossen, so die Klägerin. So schnell habe sie gar nicht aus der Dusche flüchten können, da die Schiebetüren der Dusche geschlossen waren.

Die Frau aus Göttingen verklagte nun das Hotel auf 3.000 Euro Schmerzensgeld. Der Prozess beginnt am Mittwoch vor dem Amtsgericht Düsseldorf.

Die Klägerin wirft dem Hotel auch vor, keine Sicherheitsarmaturen eingebaut zu haben, die verhindert dass über 38 Grad heißes Wasser aus der Dusche kommen kann.

Sog. Heisswasseranschlagbegrenzungen sind oft in Duscharmaturen bereits eingebaut. Darauf weist der auf Hotelsicherheit spezialisierte Experte Ulrich Jander hin. Wenn viele Gäste gleichzeitig duschen, kann es zu Temperaturschwankungen kommen. Da gehe man mit den Temperaturkontrollen besser auf Nummer Sicherheit, so Jander. In dem aktuellen Fall wird das betroffene Hotel eine sog. Gefährdungsanalyse vorweisen müssen, so der Hotelexperte. Verbrühungen durch zu heißes Duschwasser seien kaum mit “allgemeinem Lebensrisiko” zu erklären.