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Comeback der deutschen Küche

Nürnberg, 24. September 2007
Wenn Deutschland den Kochlöffel schwingt, kommen heimische und klassische Gerichte wieder häufiger auf den Tisch. Den Fernsehköchen und Müttern daheim sei Dank. Ebenso im Trend liegen in diesem Jahr gesunde und vegetarische Speisen sowie Fisch. Dies sind Ergebnisse der Studie „Küche und Kochen in Deutschland 2007“ der GfK Panel Services Deutschland.
Aus der nach 2003 und 2005 zum dritten Mal durchgeführten Erhebung geht hervor, dass viele Tendenzen der letzten Jahre an Schwung gewinnen. Allerdings hat sich die Grundhaltung der 5.000 befragten Privathaushalte zum Kochen kaum verändert. Rund 70 Prozent sagen von sich, sie können gut (53 Prozent) oder sehr gut (16 Prozent) kochen. Ein Fünftel der Befragten gibt an, bereits einen Kochkurs besucht zu haben. Insbesondere in Süddeutschland wird gerne Essen zubereitet, während in der Mitte des Landes der Herd häufiger kalt bleibt. Leicht abgeschwächt auf 31 Prozent hat sich die Freude der Deutschen am Backen, die 2005 noch auf einem hohen Niveau von 33 Prozent lag. Aktuell behaupten 19 Prozent der Haushalte sehr gute „Bäcker“ zu sein.

Vitamine und Fisch auf dem Tisch
Auffällig ist der weiterhin verstärkte Trend hin zu gesunder Kost. Insgesamt 72 Prozent der Befragten schätzen frische, selbst zubereitete Zutaten und lehnen industriell gefertigte Nahrungsmittel sowie Fertiggerichte ab. Im Jahr 2003 waren dies nur 63 Prozent. Fastfood wie Pommes frites und Hotdog wurden 2003 noch von zehn Prozent mindestens einmal in der Woche verzehrt, dieses Jahr sind es nur sieben Prozent. Auch kochen immer mehr Bundesbürger fettarm, mit 55 Prozent mehr als die Hälfte der Befragten. Diesem Trend entspricht auch, dass 73 Prozent der Haushalte angeben, sie würden sehr auf einen abwechslungsreichen und ausgewogenen Speiseplan achten. Vor vier Jahren waren es 71 Prozent. Besonders beliebt ist Salat, den drei von vier Befragten mindestens einmal pro Woche zubereiten. Häufiger auf den Tisch als 2003 kommt in diesem Jahr Fisch. Der Anteil stieg im Vierjahresvergleich von 28 auf 32 Prozent der Haushalte. Auch die vegetarische Kochkunst hat aufgeholt. Insgesamt 36 Prozent der Befragten servieren wenigstens einmal wöchentlich fleischlose Kost, was einem Zuwachs von drei Prozent gegenüber 2003 entspricht.

Deutsche Küche holt auf
Ob schwäbisch oder bayerisch – die deutsche regionale Küche ist in den letzten Jahren deutlich beliebter geworden. Gegenüber 2003 stieg der Anteil der Haushalte, die mindestens einmal pro Woche heimische Kost zubereiten, von 39 auf 42 Prozent. Spätzle, Semmelknödel, Schnitzel, die klassischen Weiß- und Bratwürste sowie Eintopfgerichte mögen solche Gaumenfreuden sein. Auch ist davon auszugehen, dass der momentane Boom der Fernsehkochshows und die FIFA-Fußball-WM im letzten Jahr das Comeback der deutschen Gerichte beflügelt haben. Hingegen sind Pizza und Pasta auf dem Rückzug. Die italienische Küche steht derzeit nur bei 21 Prozent der Befragten auf dem Wochenspeiseplan. Im Jahr 2003 waren es noch 24 Prozent, die mindestens alle sieben Tage all’italiana zubereiteten.

Bewährte Rezepte
Weil die Ansprüche an den Nährwert und die Zubereitung gestiegen sind, schauen immer mehr Befragte der Mutter beim Kochen über die Schulter. Deren bewährte Rezepte sind bei 45 Prozent beliebt. Im Jahr 2003 lag der Wert noch bei 40 Prozent. Der Anteil der Haushalte, die beim Kochen gerne experimentieren, stagniert im Vierjahresvergleich bei 45 Prozent. Auch bei besonderen Anlässen, wenn zum Beispiel für Gäste gekocht wird, werden altbewährte Gerichte exotischen und ausgefallenen Speisen vorgezogen. Hier kommen allerdings vermehrt besondere und qualitativ hochwertige Zutaten zum Einsatz.
Zur Studie: „Küche und Kochen in Deutschland 2007“ ist eine Grundlagenstudie der GfK Panel Services Deutschland, Bereich GfK-Living. Befragt wurden 5.000 repräsentativ ausgewählte Haushalte zu ihrem Koch- und Backverhalten aber auch zur Einrichtung der Küche, zur Ausstattung mit Möbeln und Elektrogeräten sowie zu Reinigung und Geschirrspülen. In wesentlichen Teilen stellt die Studie eine Wiederholung der in den Jahren 2003 und 2005 durchgeführten gleichnamigen Erhebungen dar, so dass Veränderungen und Trends im Zeitablauf feststellbar sind.

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