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DIHK-Tourismusreport: Gastgewerbe schaut skeptisch auf Wintersaison, Preise überwiegend stabil

(Berlin, 05. Januar 2010) Das Gastgewerbe blickt skeptisch auf die anstehende Wintersaison. Immerhin haben sich die Erwartungen gegenüber dem Vorjahr aber leicht verbessert. Dies ist Ergebnis des aktuellen DIHK-Tourismusreports. Angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes stehen Preiserhöhungen im Moment kaum auf der Agenda.

Die vorsichtigen Erwartungen hinterlassen Spuren bei Beschäftigungsentwicklung und Investitionsabsichten. Hotels und Gastronomen wollen weniger Personal beschäftigen als im Vorjahr, ebenso Reisebüros und -veranstalter. Ob die Mehrwertsteuersenkung für Hotels die Situation insgesamt wirklich nachhaltig verbessert, bleibt abzuwarten. Auch bei den Investitionen sind die Betriebe zurückhaltend und fahren in fast allen Bereichen die Mittel zurück. Nur die Investitionen für umweltorientierte Maßnahmen werden verstärkt: Ein Drittel mehr als im Vorjahr und damit jedes fünfte gastgewerbliche Unternehmen nimmt dafür Geld in die Hand. Das Thema Energieeffizienz, das für viele Gastgeber einen großen Kostenblock darstellt, kommt bei immer mehr Betrieben der Branche an.

In der Sommersaison 2009 blieb die Lage im deutschen Gastgewerbe – trotz Wirtschaftskrise – stabil. Allerdings war die Bewertung stark von der Zielgruppe abhängig. Während geschäftsreiseorientierte Hotels starke Einbrüche zu verzeichnen hatten, verbuchten die Betriebe in den Urlaubsgebieten deutliche Zuwächse. Vor allem die Campingplätze haben vom starken Trend zum Deutschlandurlaub profitiert. Insgesamt behauptet sich Deutschland im europäischen Umfeld bestens und ist eines der wenigen Länder, die keine Verluste bei den Übernachtungen zu verzeichnen haben.

Die IHK-Organisation fragte zudem nach der Nutzung des Internets in der Tourismusbranche. Ergebnis: Nachholbedarf gibt es beim Anschluss ans Internet und der Kommunikation über neue Social-Media- und Web 2.0-Kanäle. Nur jeder sechste Betrieb im Gastgewerbe verfügt über einen leistungsfähigen Breitbandanschluss mit mehr als 6 MBit. Ein Viertel der Betriebe ist sogar nur mit dem für Datenverkehr unzulänglichen Telefonanschluss an das WWW an¬gebunden. Hier muss auch in ländlichen Gebieten dringend die Breitbandinfrastruktur verbessert werden. Eigene Websites haben sich beim größten Teil der Tourismusanbieter durchgesetzt. Beim Marketing mit neuen Online-Tools herrscht dagegen noch Zurückhaltung. Nur jeder Zehnte nutzt aktiv Web 2.0-Kommunikation über Twitter, Facebook & Co..