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Dorint: Konkurrenten warten auf Zusammenbruch – Großes Interesse an Businesshotels in Köln, Frankfurt am Main, Hamburg, Berlin und Zürich

UPDATE (Köln, 04. April 2014) Die Geier kreisen schon: Unter finanzstarken Konkurrenten werde ein Zusammenbruch von Dorint erwartet, berichtete nun ein Hotelmarkt-Insider. Insbesondere die gut gehenden Businesshotels u.a. in Köln (3), Frankfurt/Main (2), Hamburg, Berlin (2) und Zürich (kürzlich eröffnet) seien interessant.

Das “Dorint-Prinzip” funktioniere nicht mehr, so der Insider: Die Immobilienseite (E&P) lege eine Finanzierung mit Investoren auf – in der Regel Fonds – und vermiete es sich selbst mit hohen Pachten (an Dorint). Fließe die Miete nicht in verhandelter Höhe, bleibe man auf der Immobilienseite erst einmal im Boot und verhandele nach.

Offenbar werde von finanzstarken Hotelinvestoren wie Pandax, Grand City sowie Ahlbeck & Zehden der Markt bereits gescannt. Die Dorint-Businesshotels erzielten im Katastrophenjahr 2012 sogar ein Umsatzplatz von 3,4 Prozent und stellten mit 123,7 Millionen Euro den Großteil des Gesamtumsatzes. Zum Vergleich: Die Dorint-Resorts fuhren 2012 einen Umsatzverlust von -1,8 Prozent ein.

Aus dem Dorint-Geschäftsbericht 2012:

“Die für 2012 geplanten Umsätze der Business und Resort Hotels wurden nicht erreicht (Planabweichung von -6,4 %). Der Umsatz des Jahres 2012 dieser beiden Sparten konnte jedoch gegenüber dem Jahr 2011 wiederum erhöht werden und zwar auf 169,9 Mio. €; dies bedeutet einen Anstieg um 3,2 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt reduzierte sich der Umsatz aller operativen Hotelbetriebe der Neue Dorint GmbH um -13,2 %.

Die Business Hotels verzeichneten Umsatzsteigerungen im Vergleich zu 2011 um 3,4 % (Vorjahr +6,8 %). Jedoch resultiert die Umsatzsteigerung zum größten Teil aus dem im Jahr 2011 neu eröffneten Hotel in Hamburg. Neben wenigen Hotels mit einer Umsatzsteigerung, wie z. B. das Hotel an der Messe in Köln oder das Hotel in Weimar, mussten die meisten Hotels Umsatzeinbußen im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen. Bis auf die Umsätze des Dorint Hotel Bonn, welches zum 1. April 2013 nicht mehr zur Neue Dorint GmbH gehört, hielten sich die Umsatzverluste jedoch im Rahmen.

Die Sparte Resort Hotels erzielte im Gegensatz zum Vorjahr (Umsatzplus von 7,8 %) einen Umsatzrückgang von -1,8 %. Insbesondere die Dorint Hotels in Bitburg und Arnsberg meldeten Umsatzrückgänge von -8,7 % bzw. -4,4 % zum Vorjahr. Positiv zu erwähnen sind das Dorint Hotel in Westerland auf Sylt und das Hotel in Baden-Baden.”

Bei der Neue Dorint wirft man indes die Flinte nicht in Korn. Zerknrischt reagiert man auf die anonyme Anzeige wegen angeblicher Insolvenzverschleppung; diese könne allerdings jeder stellen und stehe damit nicht unbedingt auf einem sicheren Fundament. Diese anonyme Anzeige lief allerdings ins Leere: Die Staatsanwaltschaft stellte das Ermittlungsverfahren kurze darauf wieder ein.

Zudem will man eine Entgegnung zu den Insolvenzgerüchten vorbereiten. Ende 2012 habe man durch verschiedene Maßnahmen, darunter eine Firmenverschmelzung von Betreiberfirmen und Darlehen von Immobilieneigentümern, das Eigenkapital aufbessern können. Doch auch 2013 wird ja ein signifikanter Verlust aufgelaufen sein; diese Zahlen sind allerdings noch nicht verfügbar. Im Geschäftsbericht von 2012 – veröffentlicht am 21. März dieses Jahr – heißt es hoffnungstählend: “Die Geschäftsführung rechnet fest damit, für die Folgejahre den operativen Geschäftsverlauf stetig aufbauen und negative Einmaleffekte vermeiden zu können. Dies wird die Dorint sowohl auf der Eigenkapital- als auch auf der Liquiditätsseite stärken und dem Unternehmen für diese Bereiche baldige ruhigere Zeiten bescheren.”