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Expedia will an verbotener Bestpreis-Klausel festhalten

(Frankfurt am Main, 06. Juni 2014) Ist das noch faire Partnerschaft? Expedia will trotz gerichtlichen Verbots in Deutschland weiterhin an der Bestpreis-Klausel festhalten. Dies bekräftigte Jean-Philippe Monod de Froideville, Senior Director Government & Public Affairs bei Expedia, gegenüber der “AHGZ”.

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Die aktuellen Ermittlungen des Bundeskartellamts würden das weltgrößte Reisebüro nicht davon abhalten, die Bestpreis-Klausel weiter einzufordern. Als Begründung wird angegeben: Hotels profitierten “ohnehin schon vom Billboard-Effekt”. Dies bedeute, dass manche User sich Hotels zwar auf dem Onlineportal anschauen würden, dann aber doch direkt beim Hotel buchen. “Und wir haben ja auch hohe Investitionen in Technologie und Marketing”, so Monod de Froideville weiter. Der beste Preis sei damit nur Ausdruck einer fairen Partnerschaft, meint man bei Expedia.

Dennoch: Die sogenannte Bestpreis-Klausel steht europaweit auf der Kippe. Sie befindet sich in den Verträgen großer Buchungsportale und besagt, dass Hoteliers dem Portal immer den günstigsten Preis geben müssen, ihre Zimmer woanders also nicht günstiger verkaufen dürfen. HRS hat das Einfordern des besten Preises bereits vom Bundeskartellamt untersagt bekommen. Derzeit laufen in Deutschland und anderen europäischen Ländern Kartellverfahren gegen Expedia und den Mitbewerber booking.com.

Im Gegenzug will Expedia seinen Hotelpartnern auch einiges bieten. Zum Beispiel flexibel gestaltbare zielgruppenspezifische Kampagnen. Ganz neu ist zudem die Marke meetingmarket.de, die sich auf die Vermittlung innerhalb des MICE-Geschäftes konzentriert. Die Hoteliers können dabei ihre Konditionen für Meetings, Kongresse und ähnliche Events eingeben, die Zimmerraten werden automatisch von den anderen Expedia-Portalen übernommen. Die Plattform soll in wenigen Wochen in eine Testphase starten.