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Hamburg: Gastronomen erpressen Gäste – Razzia im Rotlichtviertel

(Hamburg, 29. August 2011) Großrazzia auf der Reeperbahn: In der Nacht zum Samstag wurden drei Gastronomiebetriebe in Hamburgs berühmten Rotlichtviertel von Polizei und Staatsanwaltschaft durchsucht. Den Kriminalbeamten lagen diverse Strafanzeigen von Geschädigten vor, denen nach Besuchen dieser Lokale unstimmige bzw. überhöhte Rechnungen zur Begleichung vorgelegt worden waren. Die Geschädigten wurden teilweise unter massivem Druck genötigt, die Rechnungen zu bezahlen.

Darüber hinaus wurden in mehreren Fällen bei bargeldlosen Zahlungen mehrere Abbuchungen zu einer Rechnung vorgenommen. Die Ermittlungen richten sich gegen über 60 Personen in 78 Fällen. Die Geschädigten kommen aus dem Bundesgebiet, dem europäischen Ausland, aus Südamerika, Japan und Australien. Die Schadenssumme liegt im weit fünfstelligen Bereich.
Medienberichten zufolge seien die Tabledance-Bars  „Baby Doll“ (Reeperbahn 104), „Show Center 66“ (Reeperbahn 66) und „Barracuda“ (Reeperbahn 148) betroffen. Weitere Informationen gibt es bislang nicht.

Die 85 Polizisten und Staatsanwälte stellten umfangreiches Beweismaterial sicher, „dessen Auswertung noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird“, heißt es in einer Pressemitteilung. In den Gastronomiebetrieben dieser Art sind Mondpreis wie 550 Euro für eine 0,7-Liter-Flasche Champagner oder 55 Euro für einen Piccolo Sekt keine Seltenheit.