Skip to content

Hamburger Hotels starten Kampagne gegen Dumpinglöhne bei Zimmermädchen – Plakat soll aufklären

(Hamburg, 05. Mai 2014) Es geht nicht weniger, als um die Ehre der Hotels: Dumpinglöhnen bei Zimmermädchen wird nun der Kampf angesagt. Mit Plakaten wollen namhafte Hamburger Hotels wie das Hotel Atlantic Kempinski oder Scandic Hotel Emporio Reinigungskräfte auf ihre Rechte hinweisen. Ziel ist es, die “schwarzen Schafe” unter den Reinigungsdienstleistern ausfindig zu machen.

Fachinfo in vier Sprachen: Zimmermädchen in Hotels werden über ihre rechte aufgeklärt - Hotelbetreiber kämpfen gegen Dumping-Löhne bei Reinigungsdienstleistern
Fachinfo in vier Sprachen: Zimmermädchen in Hotels werden über ihre rechte aufgeklärt – Hotelbetreiber kämpfen gegen Dumping-Löhne bei Reinigungsdienstleistern

Wie Reinigungskräfte ausgebeutet werden – Unsaubere Methoden in Hotels – Sehen Sie dazu eine Sendung bei HOTELIER TV: http://www.hoteliertv.net/weitere-tv-reports/wie-reinigungskräfte-ausgebeutet-werden-unsaubere-methoden-in-hotels

Offensichtlich gibt es nachwievor Abzocke-Fälle unter Reinigungsfirmen, die ihre Mitarbeiterinnen in Hotels schicken. Über 600 Zimmermädchen suchten in den vergangenen zwei Jahren Hilfe bei der Hamburger Beratungsstelle “Arbeit und Leben”. Häufig werde der Mindestlohn von 9,31 Euro nicht gezahlt. Der Trick der Firmen besteht darin, den Stundenlohn an die Anzahl der Zimmer zu koppeln und dann erheblich zu kürzen. So kommen manche Frauen auf Stundenlöhne von unter drei Euro. Weitere Verstöße seien Steuerbetrug, Unterschlagung von Abgaben und Beiträgen zur Sozialversicherung, illegale Beschäftigung, Schwarzarbeit und andere Verstöße gegen Arbeitschutz- und Arbeitszeitbestimmungen.

Die Hotels stehen oft mit am Pranger. Der Dehoga Hamburg will nun überwachen, welche Hotels an der Plakataktion teilnehmen und welche externes Personal oder eigene Angestellte zur Zimmerreinigung beschäftigen. Den Hotelbetreibern bleibt nichts anderes als strenge Kontrolle übrig. Peter Pusnik, Chef des Atlantic, verlangt von Reinigungsdienstleistern volle Transparenz über die interne Kalkulation. Andere Häuser wie zum Beispiel das Madison Hotel beschäftigen überwiegend eigene Angestellte für die Reinigung.

Dass gerade in Hamburg die Hoteliers zu dieser ungewöhnliche Aufklärungskampagne greifen, liegt in der Affäre von 2007 begründet. Damals deckte das “Hamburger Abendblatt” den Dumpinglohn-Fall von Antonia H. in einem Hamburger Spitzenhaus offen. das Thema rief Schlagzeilen in ganz Deutschland auf und fügte der Tophotellerie schweren Imageschaden zu. Bis heute wird regelmäßig über Dumpinglöhne und widrige Arbeitsbedindungen für Zimmermädchen in hochklassigen Hotels berichtet, zuletzt im Waldorf Astoria Berlin.