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Hassliebe zwischen Hoteliers und booking.com: US-Portal vereint 50% aller Online-Hotelbuchungen in Europa – Bis zu 20% Provision für Top-Hotellistung

(Fairfield/New Jerysey, 14. Dezember 2012) Ohne booking.com geht in Europa nichts mehr: Rund die Hälfte aller Onlinehotelbuchungen auf dem alten Kontinent werden bei dem US-Portal getätigt. Dies berichtet Pedro Colaco, Mitgründer von Guestcentric, in einem Fachbeitrag unter Berufung auf jüngste Untersuchungen in den USA. Die Hoteliers verbinde eine Hassliebe mit booking.com. Einerseits versuche man, sich von der Handelsmacht des Portals zu lösen und mehr Direktbuchungen zu generieren. Andererseits könne kein Hotel auf die Zusammenarbeit verzichten, auch wenn bis zu 20 Prozent Provision für eine Toplistung in der Hotelauswahl gezahlt werden müsse. Gerade das sog. Hochkaufen in der Hotelauswahl schaffe ein Ungleichgewicht, so der Hotelmarketing-Experte.

booking.com

Die Zusammenarbeit mit booking.com gleiche für privat betriebene Hotels einer “Bonanza”, so Colaco. Zwar erreiche man durch eine – teuer erkaufte – Toplistung in der Hotelsuche weltweit potentielle Gäste. Doch daraus entwächst schnell eine einseitige Abhängigkeit, die den Gewinn aus den Buchungen rehebliche schmälert. Neue Regelungen machen booking.com nur noch mächtiger: So will das Portal laut AGB stornierte Hotelzimmer erneut verkaufen, um die Provision sichern zu können. Stornierte Zimmer werden also nicht als “wieder frei” in das Hotel-PMS zurück gemeldet. Dies bedeutet, dass das Zimmerkontingent für booking.com als fest vergeben gelten müsste.

Eine weitere, sehr einseitige Neuerung ist, dass booking.com Kontaktinformationen zu den Gästen dem Partnerhotel – z.B. die E-Mail-Adresse – nicht mehr offen legt. Damit solen diorekte Kontaktaufnahmen zwischen Hotel und Gast an booking.com vorbei unterbunden werden.

Um eine Abhängigkeit von booking.com (“worst best friend”) zu verringern, rät Pedo Colaco zu einer ausgefeilten Strategie im digitalen Marketing. Die Eckpunkt dazu sind:
1. Beeindruckende Hotel-Website – Professionelle Fotos (große Darstellung) und emotional bewegende Hotelvideos
2. Multi-Channel Reservierung – das Hotel muss in den 5 bis 10 wichtigsten Hotelportalen (z.B. expedia.com, hotels.com, lastminute.com, hrs.de, hotel.de etc.) vertreten sein
3. Multifunktionales Webdesign für Buchungen auf Smartphones und Tablets
4. Gästeinformationen auf Website sammeln, um passende Arrangement-Angebote zu platzieren
5. Social Networks nutzen – optisch ansprechende Präsentation bei facebook.com und pinterest.com stärken die Hotelmarke

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