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Hotelier zeigt AfD-Politikerin an: Illegal eingecheckt?

Bendorf, 14. August 2017 –
Heißer Wahlkampf: Ein namhafter Hotelier will nun eine bekannte AfD-Politikerin anzeigen, da diese mit einem erfundenen Namen in einem seiner Hotels eingecheckt habe. Eine Reservierung für eine “Frau Redlich” aus Berlin lag vor, doch beim Check-in wurde ihr Klarname nicht angegeben, die Dame jedoch erkannt.

 

Dies sei ein Verstoß gegen das Meldegesetz und Täuschung. Auch die mitreisenden Personenschützer hätten den Hotelbetreiber nicht informiert. Daher kündigte dieser in einem Facebook-Eintrag eine entsprechende Anzeige an. Das Meldegesetz gelte für jeden und als Hotelier trage man stets eine Mitverantwortung, so sein Credo.

Der aktuelle Vorgang wirft erneut ein Schlaglicht auf den Umgang mit der AfD in Hotellerie und Gastronomie. Der Parteitag dieser Partei im Maritim Hotel Köln hatte für tagelange Proteste und erhebliche Verkehrsbehinderungen in der Domstadt geführt; später wurde der AfD von der Hotelkette bundesweit Hausverbot erteilt. Erst kürzlich sorgte eine AfD-Veranstaltung im Göbel Hotel Rodenberg in Rotenburg/Fulda für Kontroversen; der Betriebsratsvorsitzende des Hotels verwies auf die wirtschaftliche Notwendigkeit, auch Veranstaltungsanfragen der rechtsgerichteten Partei annehmen zu müssen.

AfD-Events in Gasthäusern, Restaurants und Hotels rufen immer wieder laute Proteststürme und leider auch Anschläge mit Farbbeuteln und anderem hervor. Immer öfter schrecken Hoteliers und Gastronomen davor zurück und versuchen händeringend, AfD-Tagungen zu vermeiden.

Indes stellt sich weiterhin die Frage, wie künftig mit der AfD zu verfahren sei: Sollte die Partei im Herbst in den Bundestag einziehen, gehöre es zu den demokratischen Gepflogenheiten, auch deren Vertretern Cost und Logis zu gewähren. Ungeachtet dessen kann jeder Profi-Gastgeber von seinem Hausrecht Gebrauch machen und solche Anfragen und Reservierungen ablehnen. Ganz diskret, versteht sich.