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Hoteliers drehen an der Preisschraube

Hamburg, 27. August 2007
Hotellerie und Gastronomie in Europa profitieren zunehmend vom Konjunkturaufschwung. “Geiz ist nicht mehr geil, die Sorge um ausbleibende Gäste und Insolvenz passe”, fasst der Geschäftsreiseanbieter American Express (Amex) die Ergebnisse seines aktuellen “Trendbarometers 2007” zusammen. Befragt worden waren Top-Manager von Spitzen-Hotels und Restaurants in Deutschland, Frankreich, Großbritannien , Italien und Spanien in den wichtigsten Tourismus-Destinationen.
Im deutschen Markt ist der Stimmungswandel im Jahr nach der Fußball-Weltmeisterschaft besonders deutlich ausgeprägt. Der Untersuchung zufolge blicken 76 Prozent aller Hoteliers und 70 Prozent aller Gastronomen optimistisch in die Zukunft; im Vorjahr waren es lediglich 43 beziehungsweise 37 Prozent gewesen.
Der Hotelverband Deutschland (IHA) hatte den Optimismus bereits in seiner Studie Hotelmarkt Deutschland 2007 mit Zahlen untermauert. Die durchschnittliche Zimmerauslastung und auch die Durchschnittspreise bewegten sich “eindeutig nach oben”, hatte der Bonner Hotelier und IHA-Vorsitzender Fritz Dreesen bereits festgestellt.
Verbandsermittlungen ergaben, dass der durchschnittliche Zimmerertrag nach langjähriger Abwärtsbewegung im letzten Jahr um 10,7 Prozent geklettert war. Die Zahl der Übernachtungen war laut Angaben der Deutschen Zentrale für Tourismus im letzten Jahr um fast zehn Prozent auf knapp 53 Millionen gestiegen.
Dem Amex-Trendbarometer zufolge nutzen die gastlichen Branchen den Aufwind für Preiserhöhungen. Europaweit bestätigte dies die Hälfte der befragten Manager. In Deutschland habe sich die um drei Prozentpunkte gestiegene Mehrwertsteuer als Preistreiber erwiesen: Jeder fünfte Betrieb habe gleich ab Januar mehr Geld eingefordert, 55 Prozent hätten d ann im Laufe des Jahres mit vorsichtigen Anpassungen reagiert.
Der insbesondere in Deutschland anhaltende Hotel-Bauboom – nach IHA-Ermittlungen nimmt die ohnehin hohe Investitionstätigkeit in der Branche im Konjunkturaufwind noch weiter zu – verschärft den Wettbewerbsdruck, zeigte die Amex-Studie: Fast die Hälfte der Befragten empfinde die direkte Konkurrenz als größte Herausforderung. Im Jahr zuvor hatten lediglich 30 Prozent die Konkurrenz so stark empfunden.
So beobachtet das Trendbarometer eine neue Investitionswelle insbesondere in der Hotellerie. Mehr als jedes zweite Haus biete heute den drahtlosen W-Lan-Internet-Zugang zumindest in öffentlichen Bereichen an. Erheblich investiert werde auch in Flachbildschirme und Spielekonsolen in den Zimmern und – nicht zuletzt – in bessere Betten.

Gelesen im “Handelsblatt”

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