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Hotelmarketing: Google kappt Hotelbewertungen? Neue Software gegen Manipulationen

(Hamburg, 29. Juli 2011) Google hat wieder einmal das System umgestellt. In den Profilen bei Google Places würden nun keine externen Hotelbewertungen mehr angezeigt, berichtet Fachjournalist Arndt Aschenbeck im Blog der “fvw” (http://eblog.fvw.de/index.cfm/2011/7/26/Google-allein-zu-Haus). “Für den User bedeutet das, er verliert von heute auf morgen auf einen Schlag bis zu 90 Prozent der Bewertungen eines Hotels, wie ich bei Stichproben festgestellt habe”, schreibt der auf Travel Technology spezialisierte Autor.

Google Places: Werden nun fremde Hotelbewertungen hier nicht mehr angezeigt? (Beispiel: Hotel Atlantic Kempinski Hamburg)
Google Places: Werden nun fremde Hotelbewertungen hier nicht mehr angezeigt? (Beispiel: Hotel Atlantic Kempinski Hamburg)

Google will sich offenbar weiter auf eigene Inhalt konzentrieren. “Die fremden Textschnipseln, etwa von Tripadvisor, Holidaycheck oder Qype, lassen sich offenkundig nicht mit dem Google-System verknüpfen und in die Suchlogik integrieren”, so Aschenbeck. Für Hotel bedeutet dies nun, dass „das Google-Ranking noch mehr als bisher zu einem Lotteriespiel“ werde. Bislang sei nicht klar, wie sich die Google-Bewertungen auf die Platzierung der Place-Page auswirken. „Die reine Anzahl der Kritiken scheint derzeit nicht entscheidend zu sein, denn unter den top-gelisteten Place-Pages etwa für das Keyword ‚Hotel Hamburg’ finden sich auch Hotels mit lediglich zwei oder drei Bewertungen“, notiert die „fvw“. Laut Google-Auskunft seien die Bewertungen seien nur eines von mehreren Kriterien.

Auch die bei Google abgegebenen Hotelbewertungen müssen überpfüft werden. Nach Google-Angaben sollen dazu von eigenen Softwareingenieuren entwickelte Suchalgorithmen mögliche Manipulationen aussortieren. „Zudem können Hotels negative Kritiken kommentieren und auf Bewertungen hinweisen, die gegen die Kommentar-Richtlinien von Google verstoßen“, schreibt Aschenbeck. „Ob das in einer Zeit ausreicht, in der sich selbst holidaycheck.de trotz einer 60 Mitarbeiter starken Überprüfungsabteilung derzeit massiver Kritik ausgesetzt sieht, ist zumindest diskutabel“, so der Fachautor.

Mit Software gegen Manipulationen – Neuentwicklung der Cornell Universität
Gefälschte Hotelbewertungen könnten bald Vergangenheit sein. Ein neu entwickeltes Programm der Cornell Universität erkennt 90 Prozent von manipulierten Einträgen. In einem Test mit 800 Rezensionen über Hotels in Chicago wurde ein Großteil der eingeschleusten Fälschungen erkennt, berichtet die für ihre Hotelmanagement-Ausbildung weltberühmte Lehreinrichtung.

Die Software setzt dabei auf Sprachanalyse. Ehrliche Hotelbewertungen enthalten konkrete Begriffe, die zum Hotel gehören: z.B. „Badezimmer“, „Check in“ oder „Preis“. Bei Fälschungen würde Wörter wie „Urlaub“, „Geschäftsreise“ oder „mein Ehemann“ eher auftauchen. Grundsätzlich gelte: Fälscher nutzen mehr Verben, ehrliche Rezensenten mehr Nomen.