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Hotelmarkt Deutschland: Fachkräftemangel bleibt beherrschendes Thema im Hotelmanagement

(Berlin, 27. Dezember 2010) Die Sorge um den richtigen Nachwuchs beherrscht das Geschehen: Auch 2011 bleibt der Fachkräftemangel in der Hotellerie ein wichtiges Thema. Insbesondere in der Tophotellerie nehme die Sorge um neue Auszubildende und Verbleib wichtiger Nachwuchsmanager in den eigenen Reihen zu. Dies sagte Ingo C. Peters, Sprecher der Selektion Deutscher Luxushotels, jüngst im Interview mit HOTELIER TV.

HOTELIER TV: Ingo C. Peters; GM des Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten Hamburg und Sprecher des Selektion Deutscher Luxushotels, weist auf den eklatanten Fachkräftemangel hin
HOTELIER TV: Ingo C. Peters; GM des Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten Hamburg und Sprecher des Selektion Deutscher Luxushotels, weist auf den eklatanten Fachkräftemangel hin

Unter den GM der führenden Fünf-Sterne-Hotels werde das Thema Fachkräftemangel häufig diskutiert. Geld allein sei nicht ausschlaggebend, heißt es in der Analyse. Der Zauber der täglich wechselnden Herausforderungen im Gästekontakt treibe immer wieder „Abtrünnige“ zurück in das Hotelgeschäft. Doch dies seien zu wenige. Und nicht jeder sei der Richtige, so Peters. Hotellerie müsse man schon im Blut haben.

In der Hotellerie ist der Mangel an geeignetem Nachwuchs flächendeckend vertreten. Bundesweit ist nahezu jede zweite Ausbildungsstelle unbesetzt. Dies ergab eine Befragung von 227 Hoteliers im Oktober, die exklusiv für “Top hotel” und die European Hotel Managers Associoation (EHMA) durchgeführt wurde. Von bundesweit über 404.000 Ausbildungsstellen in gastgewerblichen Berufen waren zuletzt mehr als 114.000 unbesetzt, so offizielle Statistikdaten, die jüngst im Bundestag präsentiert wurden. Die größte Abrecherquote mit über 45 Prozent ist unter Kochlehrlingen auszumachen.

Hauptgrund für den Abbruch der Lehre ist zu 70 Prozent eine falsche Vorstellung vom Berufsbild. Bei 62 Prozent der Abbrecher sei Desinteresse bzw. fehlende Motivation auszumachen, heißt es seitens der Ausbilder. 43 Prozent der Abbrecher beklagten sich über zu lange Arbeitszeiten. Dies Ergebnis lässt den Rückschluss zu, dass einerseits die Berufsinhalte und Perspektive von Topjobs in Küche, Service und Guest Relations offenbar nicht genügend vermittelt werden – auch im Vorfeld durch Arbeitsämter und Berufsberater.