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Hotels in Nürnberg: Zimmerrate minus, Auslastung im Plus

(Nürnberg, 09. Oktober 2012) Jahrelang blieb die Anzahl der Hotels in Nürnberg in etwa stabil, mittlerweile wurde das Angebot im Bereich der Zwei- und Drei-Sterne-Hotels in der bayerischen Metropole aber erweitert. Das berichtet Jones Lang LaSalle aktuell in einem Report zum Hotelmarkt in Nürnberg. Die durchschnittliche Zimmerrate ging 2011 in Nürnberg leicht zurück, dagegen wurde die durchschnittliche Auslastung gesteigert, heißt es im Marktbericht.

Als Bayerns zweites wirtschaftliches „Powerhouse“ hat sich Nürnberg in den letzten Jahren kontinuierlich zu einer gefestigten Geschäftsreisedestination entwickelt, schreibt Jones Lang LaSalle. Das zeigt auch das aktuelle Ranking im renommierten European Regional Economic Growth Index von LaSalle Investment Management, bei dem die Frankenmetropole im europäischen Vergleich aller Großstädte einen hervorragenden 17. Platz belegt. Nach einem seit 2001 – mit Ausnahme des Krisenjahres 2009 – stetigen Wachstum, erzielte die Stadt 2011 mit rund 1,3 Millionen Besuchern und über 2,3 Millionen Hotelübernachtungen zum zweiten Mal in Folge einen Rekord. Dabei ist der Hotelmarkt, wie der deutsche Hotelmarkt insgesamt, durch die Nachfrage nationaler Gäste geprägt. In Nürnberg stammten 2011 rund drei Viertel aller in der Stadt weilenden Gäste aus dem Inland.

Neben der ohnehin stärkeren Preissensibilität der nationalen Freizeitreisenden ist in den letzten Jahren auch ein ausgeprägteres Kostenbewusstsein der vorherrschenden Klientel der Geschäftsreisenden zu beobachten. Nürnberg ist dabei keine Ausnahme, entsprechend entwickelt sich das Angebot der Hotelbetreiber. Nachdem die Anzahl der Hotels über Jahre hinweg relativ stabil blieb (nach wie vor gibt es Nürnberg mit dem Sheraton Carlton Hotel Nürnberg nur ein 5-Sterne Haus), wurde das Angebot in jüngster Vergangenheit speziell im „Select-Service“ Segment (2- und 3- Sterne Hotels mit limitiertem Angebot an Services & Ausstattung) erweitert, mit den Eröffnungen des B&B Hotel Nürnberg-City (135 Zimmer) im September 2010 und des A&O Nürnberg Hauptbahnhof (98 Zimmer) im März 2011. Zudem sind mit dem Holiday Inn Express und Hampton by Hilton bis 2014 weitere 204 Zimmer in diesem Segment in Planung.

Kongruent zu dieser Entwicklung zeigten sich die Leistungsergebnisse der Nürnberger Hotels. Nach dem krisenbedingten Einbruch in 2009, der die durch Geschäftsreisetourismus geprägte Stadt besonders traf, erholten sich die 4- und 5-Sterne Hotels im Markt schnell und konnten in 2010 eine deutliche Steigerung des RevPAR (Umsatz pro verfügbarem Zimmer) um 40% auf 75,95 Euro verzeichnen. Das war sowohl auf die positive Entwicklung der durchschnittlichen Zimmerrate, die einen Zuwachs von knapp einem Viertel (auf 115,27 Euro) zeigte, als auch auf die um acht Prozentpunkte gestiegene Auslastung zurückzuführen. In 2011 verzeichneten Nürnberger Hoteliers, trotz des neuen Rekords bei den Ankünften und Übernachtungen, einen leichten Rückgang der durchschnittlichen Zimmerrate von rund minus ein Prozent auf 113,96 Euro, neben einem turnusmäßig schwächeren Messejahr auch bedingt durch den zunehmenden Preisdruck aufgrund der Angebotszunahme im „Select-Service“-Segment. Demgegenüber konnte die durchschnittliche Auslastung noch einmal um 3,2 Prozentpunkte (auf 69,1 Prozent) gesteigert werden. Infolgedessen registrierten 4- und 5-Sterne Hotels in Nürnberg 2011 mit 78,73 Euro ein neues Rekordniveau beim RevPAR und lagen damit teils deutlich vor anderen deutschen Primär- und Sekundärstandorten wie Köln (77,88 Euro), Dresden (68,45 Euro) oder Leipzig (60,14 Euro) (Quelle: STR Global).

„Nürnberg hat sich damit neben den Big 6 als starker sekundärer Hotelmarkt etabliert und dementsprechend auch das Interesse nationaler und internationaler Investoren vermehrt auf sich gezogen“, so Ursula Kriegl, Leiterin Jones Lang LaSalle Hotels Deutschland. Das ließe sich auch an den in den letzten Jahren deutlich steigenden Investmentaktivitäten ablesen, meint Frau Kriegl. Unter anderem haben das Park Inn by Radisson Nuremberg Hotel (152 Zimmer) im Juni 2012, das Motel One Nürnberg-City (199 Zimmer) in 2008 sowie das Ibis Nürnberg City (152 Zimmer) und das Park Plaza Nürnberg (153 Zimmer) in 2007 den Besitzer gewechselt. „Vermutlich werden auch zukünftige Investmentmöglichkeiten vermehrt im „Select-Service“-Segment liegen“, so Frau Kriegl. Die Mehrzahl der 4- und 5-Sterne Hotels in Nürnberg befindet sich demgegenüber im Besitz privater Eigentümer, die zum Teil gleichzeitig auch deren Betreiber sind. Bei einer solchen Eigentümer / Betreiber-Struktur laute die Strategie eher „Halten“, betont Ursula Kriegl.

„Wir gehen davon aus, dass sich die positive Entwicklung des Nürnberger Hotelmarkts auch in Zukunft fortsetzen wird“, so Frau Kriegl. Und weiter: „Aufgrund der weiter zunehmenden Bedeutung der Metropolregion und der jüngsten Entwicklung gehen wir 2012 – gerade vor dem Hintergrund des starken Messejahres – von einem steigenden Nachfrageniveau aus. Dabei bleibt abzuwarten, wie sich das zunehmende Angebot im „Select-Service“-Segment mittelfristig auf das Ratenniveau im 4- und 5-Sterne Segment auswirken wird.“