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Hotels legen mehr Wert auf professionelles Sicherheitskonzept

Betriebsberater Ulrich Jander warnt vor hohen Anschlagsrisiko bei Kongressen – Checkliste zum kostenfreien Download

Rüsselsheim, 27. Oktober 2009
Das Risiko für einen Terroranschlag steigt. Nicht nur zur Bundestagswahl und Münchner Oktoberfest gehörte das Bild von bewaffneten Sicherheitskräften in der Öffentlichkeit zum Alltag. Auch für Konferenzhotels ist die Gefahr eines Angriffs gestiegen, sagt Ulrich Jander. Der Sicherheitsberater wird zunehmend von Beherbergungsbetrieben um Rat bei der Professionalisierung ihrer Sicherheitskonzepte gefragt. Nun steht eine Checkliste zur Risikoanalyse zum kostenfreien Download unter bereit.

Alles im Blick behalten: Auch der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung Ernst Hinsken mahnt zu mehr Augenmerk auf „Sicherheit im Tourismus“
Alles im Blick behalten: Auch der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung Ernst Hinsken mahnt zu mehr Augenmerk auf „Sicherheit im Tourismus“

„Der Fünf-Minuten-Check macht auf die zahlreichen Facetten der alltäglichen Gefahren aufmerksam“, so Jander. Die Liste reicht von „gewöhnlichen“ Risiken wie Einbrüchen und Raubüberfällen über Brände und Wasserschaden bis zu Terrorereignissen. „Die täglichen Polizeiberichte über schlimme Ereignisse in Hotels in ganz Deutschland lassen aufhorchen“, so Jander. Treffen kann es jeden Betrieb – doch selbst große Häuser verfügen oftmals nicht über ein durchgängiges Sicherheitskonzept. „Der Handlungsbedarf ist enorm“, so Jander.

Auch der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung Ernst Hinsken weist erneut auf die Bedeutung der Hotelsicherheit hin. Bei einer Konferenz zum Thema „Sicherheit im Tourismus“ Mitte Oktober in Danzig sagte er: „Vor dem Hintergrund des wachsenden Tourismus, der 2008 weltweit 924 Millionen internationale Ankünfte verzeichnete und bis 2020 auf 1,6 Milliarden Reisen ansteigen wird, nimmt der Stellenwert des Themas Sicherheit weiter zu. Angesichts neuer Herausforderungen durch internationale Krisensituationen, Terrorismus, Epidemien und Naturkatastrophen werden Instrumente zur Risikobewertung und Krisenbewältigung im Tourismus immer wichtiger.“

Die neue Bundesregierung will das Thema öffentliche Sicherheit weiter fördern. Im jüngst geschlossenen Koalitionsvertrag von CDU/CSU und FDP heißt es dazu: „Wir bauen die Forschung für die zivile Sicherheit aus, um die Sicherheit von Bürgern, Gütern und Infrastrukturen vor Terrorismus, organisierter Kriminalität sowie Natur- und Umweltkatastrophen zu schützen.“ Die sei ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, so Jander. Für immer komplexer werdende Aufgaben benötige man stets modernste Sicherheitstechnologien.

Zertifizierung nach internationalen Sicherheitsbestimmungen
Die Checkliste zur Hotelsicherheit (PDF Download: http://checkliste.hotelsicherheit.com) kann von der Hotelführung zunächst selbst ausgefüllt werden. Nach einer ersten Risikoanalyse erfolgt ein eruierendes Gespräch zur Erweiterung des Sicherheitskonzeptes. An der Spitze steht die Zertifizierung nach einer EU-Richtlinie (86/666 KOM (2001) 348 27.06.2001), die laut Jander bislang von über 50 Hotels in Deutschland erreicht wurde. Das Zertifikat weist das Hotel als „sicher“ nach internationalen Bestimmungen aus und dient gerade bei Geschäftsreisenden und Kongressveranstaltern als wichtiges Merkmal zur Hotelauswahl.

Ulrich Jander ist Sicherheitsberater und Fachberater für Arbeits- und Objektschutz. Zusammen mit seiner Frau Martina leitet der die Unternehmen GQH Gesellschaft für Qualitätssicherung im Hotel und ASD Arbeits-medizinischer & Sicherheitstechnischer Dienst. Der gelernte Bankkaufmann und Verwaltungsfach-Ingenieur ist u.a. Sachverständiger für Arbeitssicherheit und Brandrisikomanagement. Der 51-Jährige lebt in Rüsselsheim bei Frankfurt/Main.