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Hotelübernachtungen in Europa auf Wachstumskurs

ITB Berlin und IPK International untersuchen die beliebtesten Unterkunftsarten der Europäer – Deutsche bevorzugen Mittelklassehotels – Russen und Briten ziehen das Luxussegment vor– Anteil an Hotelübernachtungen gestiegen

(Berlin, 14. August 2012) Deutsche Reisende zeigen sich bei der Wahl ihres Hotels bescheidener als Urlauber aus Großbritannien oder Russland. Sie bevorzugen Mittelklassehotels. Der Anteil der Deutschen, die im Urlaub in einem Luxushotel nächtigen, ging sogar um ein Prozent zurück auf jetzt 13 Prozent. Das ergab eine Sonderauswertung des World Travel Monitor im Auftrag der ITB Berlin zu den bevorzugten Unterkunftsarten europäischer Reisender.

Die Übernachtung in Hotels zählt mit 57 Prozent zu der liebsten Unterkunftsart der Europäer. Von rund 413 Millionen Auslandsreisen werden circa 234 Millionen im Hotel verbracht. Heute entscheiden sich damit mehr europäische Reisende für ein Bett im Hotel als noch vor fünf Jahren. 2007 verzeichnete diese Unterkunftsart einen Anteil von 52 Prozent. Deutsche Reisende steigen aktuell beispielsweise zu 58 Prozent in Hotels ab. Die Briten sind mit 60 Prozent und die Russen mit einem Anteil von 66 Prozent die stärksten Nationen. Polnische und niederländische Reisende übernachten mit 44 und 45 Prozent weniger häufig in Hotels.

Auch bei der Wahl der Hotelkategorien zeigen sich europaweit Unterschiede: Während die Übernachtungen der Europäer insgesamt in der Standardhotellerie (Mittelklasse- und Budgethotels) stagniert, steigen die Übernachtungen in 5-Sterne-Hotels um zwei Prozentpunkte und in 4-Sterne-Hotels um vier Prozentpunkte an. Besonders russische Urlauber legen laut der Untersuchung von IPK International Wert auf gehobenen Komfort.
Bei 26 Prozent der Auslandsreisen vertrauen sie auf die Annehmlichkeiten eines 5-Sterne-Hotels. Briten entscheiden sich zu 22 Prozent für 5-Sterne-Häuser und zählen damit ebenfalls zu den führenden Liebhabern des Luxussegments. Dabei wuchs der Anteil in den vergangenen fünf Jahren um zwei Prozent bei den Russen und vier Prozent bei den Briten. Bei den Deutschen liegt der Anteil bei Unterkünften in Nobelherbergen hingegen bei lediglich 13 Prozent.

Dr. Martin Buck, Direktor des KompetenzCenter Travel & Logistics Messe Berlin, zu den Gründen für das Wachstum in der gehobenen Hotellerie: „Das Angebot in diesen Kategorien ist in vielen Zielgebieten in den vergangenen Jahren stark ausgebaut worden. Vor allem Zimmer in 4-Sterne-Hotels sind heute vermehrt zum Preis eines Mittelklassehotels buchbar. Auch Übernachtungen in der Luxushotellerie werden zu reduzierten Preisen angeboten. Eine wichtige Rolle hierbei dürfte die intensive Nutzung von Online-Buchungsportalen sowie der zunehmende Direktvertrieb spielen. Auch die allgegenwärtigen Kundenbindungsprogramme und die Vermarktung von Kapazitäten im Bereich der Premium-Hotellerie durch Reiseveranstalter, die eigentlich im Massensegment agieren, sind in ihrer Wirkung nicht zu unterschätzen.Diese Gründe haben zu einem Buchungsanstieg in der 4- und 5-Sterne-Hotellerie geführt, der sich in den nächsten Jahren voraussichtlich weiter erhöhen wird.“

Außer Hotelübernachtungen zählen gemietete oder eigene Ferienimmobilien mit einem Anteil von 20 Prozent und Übernachtungen bei Bekannten und Verwandten mit zehn Prozent zu den beliebtesten Unterkunftsarten auf Reisen. Camping fällt mit lediglich drei Prozent hingegen kaum ins Gewicht.

Diese Ergebnisse beruhen auf einer Auswertung der „Europa-Daten“ aus 33 Ländern des World Travel Monitor von IPK International. Der World Travel Monitor® ist die weltweit größte und einzige Tourismusstudie, die das Auslandsreisevolumen und -verhalten (Destinationswahl, Reiseanlass, Urlaubssegmente und -motive, Art der Geschäftsreise, Reisedauer, Verkehrsmittel, Unterkunft, Saison, Informations- und Buchungsverhalten, Ausgaben, regionale Schwerpunktmärkte, Zielgruppenprofile, etc.) in 60 Herkunftsländern Europas, Arabiens, Amerikas und Asiens untersucht.