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Immer mehr Hygienemängel in der Gastronomie: Jetzt wird verstärkt kontrolliert – Neue Fotos von ekelhaften Zuständen in Hotels und Restaurants

(Berlin, 13. November 2013) In mehr als einem Viertel der Gastronomiebetriebe gibt es Mängel an Sauberkeit und Hygiene. Dies geht es aus einem Bericht des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hervor. Jetzt soll verstärkt kontrolliert werden. Bislang wurde jeder zweite Gastronomiebetrieb in Deutschland von den Lebensmittelprüfern gecheckt.

Bei jedem vierten Gastronomiebetrieb wurden Hygieneverstöße beanstandet
Bei jedem vierten Gastronomiebetrieb wurden Hygieneverstöße beanstandet

Sehen Sie dazu einen aktuellen Report bei HOTELIER TV:
http://www.hoteliertv.net/gastronomie/lecker-is-s-t-anders-hygieneverstöße-bei-jedem-vierten-betrieb/

Bei 26 Prozent (rund 138.000 Betrieben) stellten die Kontrolleure Verstöße fest und leiteten entsprechende Maßnahmen ein. Die Beanstandungsquote war bei Dienstleitungsbetrieben – Gastronomie und andere Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung – sowie kleinen Herstellern, die im Wesentlichen auf der Einzelhandelsstufe verkaufen, mit 30 bzw. 31 Prozent am höchsten. Die weitaus größte Zahl der Beanstandungen betrafen mit 52 Prozent – wie auch schon in den Vorjahren – die allgemeine Betriebshygiene, gefolgt von Mängeln im Hygienemanagement (25 Prozent) der Betriebe sowie der Kennzeichnung und Aufmachung (18 Prozent) der Lebensmittel. Verstöße, die die „allgemeine Hygiene“ des Betriebes betreffen, beziehen sich Räume, Geräte, Hygiene des Personals oder andere hygienisch bedingte Verunreinigungen. Verstöße im „Hygienemanagement“ betreffen zum Beispiel unzureichende Maßnahmen bei Eigenkontrollen und/oder Schulungen.

Neue Ekelfotos aus der Hotellerie und Gastronomie – Harte Tatsachen aufgenommen von TV-Hotelchecker Ulrich Jander

Die amtliche Lebensmittelüberwachung der Bundesländer hat im Jahr 2012 insgesamt 881.406 Kontrollbesuche in 529.969 Betrieben durchgeführt. Die Daten dazu wurden erst jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Gesamtzahl der registrierten Betriebe, die der Lebensmittelüberwachung unterliegen, liegt bei 1,22 Millionen. Damit wurde fast die Hälfte aller Betriebe (43,4 Prozent) in Deutschland kontrolliert, die Lebensmittel herstellen, bearbeiten oder verkaufen. Besonders hoch war die Kontrolldichte in der Gastronomie – hier wurde mehr als jeder zweite Betrieb kontrolliert.

Die mit Abstand höchste Beanstandungsquote von 20,3 Prozent wiesen im vergangenen Jahr „Lebensmittel für besondere Ernährungsformen“ auf (dazu gehören Nahrungsergänzungsmittel und diätetische Mittel), gefolgt von den drei Produktgruppen „alkoholische Getränke (außer Wein)“, „Zuckerwaren“ sowie „Fleisch, Wild, Geflügel und Erzeugnisse daraus“ (16 bis 18%). Diese Lebensmittelgruppen führten bereits in den Vorjahren die Liste der am häufigsten beanstandeten Produktgruppen an. In den Produktgruppen „Schokolade, Kakao und kakaohaltige Erzeugnisse, Kaffee, Tee“, „Zusatzstoffe“, „Nüsse, Nusserzeugnisse, Knabberwaren“ sowie „Obst und Gemüse“ gab es wenige Beanstandungen (unter 10%). Besonders positiv fiel die Lebensmittelgruppe „Nüsse, Nusserzeugnisse, Knabberwaren“ im Fünf-Jahres-Vergleich auf. Hier waren die Beanstandungsraten stark rückläufig. Diese sind von über elf Prozent im Jahr 2008 auf 6,7 Prozent im Jahr 2012 gefallen. Die Hälfte der beanstandeten Proben verstieß gegen Vorschriften der „Kennzeichnung und Aufmachung“. 18 Prozent der Proben wiesen mikrobiologische Verunreinigungen und 11 Prozent Mängel in der Zusammensetzung auf.

Die Beanstandungsquote von Gegenständen und Materialien mit Lebensmittelkontakt ist von 16 Prozent im Jahr 2011 auf 13 Prozent im Jahr 2012 gefallen. Wie bei den Lebensmitteln liegen auch hier bei 55 Prozent der Verstöße Kennzeichnungs- und Aufmachungsmängel vor. In 39 Prozent der Fälle erfolgte eine Beanstandung aufgrund der Zusammensetzung.

Risikoorientierte Überwachung
Die Lebensmittelüberwachung in Deutschland erfolgt risikoorientiert. Betriebe mit einem höheren Risiko werden von den Behörden der Bundesländer häufiger kontrolliert. Entsprechend der risikoorientierten Einstufung wurden besonders häufig (mit knapp 55%) die Lebensmittel herstellenden und verarbeitenden Betriebe in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung und beim Lebensmittel-Handwerk (Fleischereien, Bäckereien, Konditoreibetriebe u. ä.) kontrolliert. Die Auswahl und Untersuchung der Lebensmittelproben erfolgt in den Ländern ebenso risikoorientiert nach produkt- und betriebsbezogenen Kriterien.

Je 1.000 Einwohner und Jahr müssen von der amtlichen Überwachung bei Lebensmitteln grundsätzlich fünf, bei Tabakerzeugnissen, kosmetischen Mitteln und Bedarfsgegenständen grundsätzlich insgesamt 0,5 amtliche Proben genommen werden. Ein Teil dieser Gesamtprobenzahl wird bundesweit einheitlich untersucht. Der größte Teil dieser koordinierten Proben wird im Rahmen des Bundesweiten Überwachungsplanes (BÜp) in jährlich etwa 30 verschiedenen Programmen untersucht. Grundlage des BÜp ist ein von Bund und Ländern aufgestellter Plan, der die Auswahl der zu untersuchenden Proben und der zu kontrollierenden Betriebe sowie die Verteilung der Kontrollen auf die Länder festlegt. Der BÜp kann Programme zu Produkt- und Betriebskontrollen oder eine Kombination aus beidem enthalten. Ziel dabei ist es, bundesweite Aussagen über die Einhaltung lebensmittelrechtlicher, weinrechtlicher und tabakrechtlicher Vorschriften einschließlich Täuschungsschutz zu erhalten.