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Immer mehr Überfälle auf Hotels – Tipps zu mehr Sicherheit im Hotel

Pistole Blick in den Lauf

Pistole Blick in den Lauf(Berlin/Stuttgart, 22. September 2014) Die Zahl der Raubüberfälle auf Hotels nimmt zu: Kaum eine Woche vergeht ohne neue Fälle in Deutschland. Hotels gelten als besonders unsicher, weiß der auf Hotelsicherheit spezialisierte TV-Experte Ulrich Jander (www.hotelchecker.tv) zu berichten. Allein in den vergangenen Tagen kam es zu drei neuen Fällen in Berlin und Stuttgart.

In Berlin waren jüngst zwei Hotels in Köpenick und am Spittelmarkt betroffen. Bei dem Fall in Köpenick bedrohte ein Mann den Nachtportier mit einer Schusswaffe und und verlangte Geld. Als ihm der Angestellte die Beute übergab, flüchtete der Mann unerkannt.

Ein Unbekannter hat heute früh ein Hotel in Mitte überfallen. Gegen 4 Uhr betrat ein Maskierter das Gebäude am Spittelmarkt, bedrohte einen Angestellten mit einer Schusswaffe und forderte Geld. Der Täter nahm sich dann jedoch selbst das Geforderte aus der Kasse, besprühte dann den 29-jährigen Mitarbeiter mit einem Pfefferspray und flüchtete mit seiner Beute. Der Angestellte erlitt Reizungen der Atemwege.

In Stuttgart schlug ein Täter am Sonntag nachmittag zu. Er betrat gegen 14.40 Uhr ein Hotel in der Johannesstraße und bedrohte eine 38-jährige Hotelangestellte mit einer Schusswaffe und konnte so mehrere hundert Euro rauben. Der Unbekannte betrat mit der Waffe die Rezeption und forderte von der Angestellten Geld. Als diese sagte, sie habe keines, ging er hinter den Tresen und öffnete die dortigen Schubladen. Da eine der Schubladen verschlossen war, verlangte er von der Frau den Schlüssel, die ihn jedoch nicht herausgab. Daraufhin ging er in die angrenzende Kochnische, holte ein Messer und brach die Schublade auf. Nachdem er das Bargeld entnommen hatte, flüchtete er aus dem Gebäude.

Moderne Sicherheitstechnik schreckt ab – Ratgeber Ulrich Jander zu Travel Risk Management
Der auf Hotelsicherheit spezialisierte Berater Ulrich Jander rät Hotelbetreibern dringend zu moderner Sicherheitstechnik, wie z.B. Videokameras in der Lobby. „Video-Überwachungssysteme schrecken Gauner ab“, weiß Jander zu berichten. Sog. Dummy-Kameras, die keinerlei Funktion haben, würden meist sofort erkannt. Die Fake-Videokameras seien nachwievor in vielen Hotels zu finden, berichtet der „TV-Hotelchecker“. Voller Stolz berichten dann noch die Hotekbetreiber, dass sie eine flächendeckende Überwachung hätten …

Wichtig sei es, auf professionelle Kameras wie z.B. von Dallmeier zurückzugreifen. Solche Videokameras bieten eine optimale Aufzeichnung mit einer sehr guten Erkennungsqualität. Bei der Betrachtung des Films muss der Täter klar zu identifizieren sein, bei billigen Discounter-Kameras sind zumeist nur schemenhafte Bilder zu sehen. „Die Kameras müssen eine gute Aufzeichnungsqualität haben und die Aufzeichnungsgeräte sollten auch so sicher untergebracht werden, dass der Ganove nicht gleich den Rekorder mitnehmen kann“, so Jander.

Ein Vorteil von professionellen Kameraüberwachungen ist auch der automatisch ausgelöste Alarm  an ein „Lage-Krisenzentrum“: Die Polizei wird somit so rasch wie möglich zum Einsatzort gerufen. Die modernen Kamerasysteme lassen sich auch per App von Smartphones und Tablets steuern. Wichtig sei auch ein direkter Sprachkontakt über eine Kamera, so Jander. Potentielle Ganoven werden so effizient abgeschreckt.

Jander rät auch zur Videoüberwachung der hoteleigenen Parkplätze. Damit lassen sich Aufbrüche von Autos der Hotelgäste verringern.

“Schon vor Jahren hatten wir im Rahmen eines Hotelchecks für Geschäftsreinsenden gemäß Travel Risk Management auf die Gefahren speziell für dieses Hotel hingewiesen, aber man zeigte kein Interesse”, weiß Hotelsicherheits-Experte Ulrich Jander zu berichten. “Überfälle sind ein nicht kalkulierbares Risiko in der heutigen Zeit. Als Verantwortlicher muss man sich Gedanken zu dem Thema machen: Wie schütze ich meine Gäste und Mitarbeiter”, konstatiert der aus dem Fernsehen bekannte Hotelexperte.

Unter den Ganoven gebe es längst Hinweise und “Bewertungen”, welches Hotel nicht besonders gut geschützt sei. Fehlende Videoüberwachung am Eingang und in der Lobby, hohe Bargeldbestände und abgelegene Lagen von weit entfernten Polizeistationen sei geradezu einladend für die Täter. Jander rät besonders gefährdeten Hotels dazu, das Bargeld mit Kassenautomaten, wie man sie von Tankstellen kennt, einzusetzen. Zudem sollten höhere Beträge in Tresoren mit Zeitschließautomatik verwahrt werden. Hinweise zu diesen Sicherheitsmaßnahmen würden potentielle Täter schon beim Auskundschaften abschrecken.

Da immer mehr Hotelmitarbeiter durch die steigende Zahl der Raubüberfälle betroffen sind, wurde von der Berufsgenossenschaft (BGN) eine Broschüre zum Thema Arbeitssicherheit herausgegeben. Die Mitarbeiter, die auch hier ein Trauma erlitten haben, können professionelle Hilfe bei einem Psychologen in Anspruch nehmen

PDF-Download:
BGN Broschüre – Gewalt- und Extremereignisse am Arbeitsplatz
http://de.scribd.com/doc/229126284/BGN-Broschure-Gewalt-und-Extremereignisse-am-Arbeitsplatz