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Immobilienfonds investieren zunehmend in Hotels

(Berlin, 04. Dezember 2013) Hotelinvestments in Deutschland haben in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. In den ersten neun Monaten 2013 seien 1,1 Mrd. Euro in Hotelimmobilien investiert worden – damit sei das Vorjahresergebnis um 75 Prozent übertroffen worden. Dies ergeben Marktuntersuchungen von Scope Analysis.

Erfolgskonzept aus Deutschland: Motel One steht bei internationalen Hotelinvestoren hoch im Kurs
Erfolgskonzept aus Deutschland: Motel One steht bei internationalen Hotelinvestoren hoch im Kurs

In den Portfolios offener Immobilienfonds habe der Hotelanteil in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. 2011 habe der Anteil bei den 15 von Scope bewerteten aktiven Fonds bei 5,4 Prozent, 2012 bei 5,7 Prozent gemessen am Verkehrswert gelegen. Das entspreche einem Volumen von 3,4 Milliarden Euro. Zum Vergleich: 2007 habe der Anteil nur 3,3 Prozent betragen.

Die Fonds mit den höchsten Hotelanteilen (Stand: 31.12.2012): UniImmo: Deutschland mit 12,1%, WestInvest InterSelect mit 11,5%, UniInstitutional European Real Estate mit 9,5%, WestInvest ImmoValue mit 6,1%.

Offene Immobilienfonds hätten 2012 vier Hotels für insgesamt rund 188 Millionen Euro eingekauft, darunter zwei Projektentwicklungen in Amsterdam und Paris. Der größte Ankauf mit 103 Millionen Euro sei auf den WestInvest InterSelect entfallen, der für 103 Millionen Euro das InterContinental Hotel in der polnischen Hauptstadt Warschau erworben habe.

Auch die Immobilien-Spezialfonds hätten das Hotelsegment für sich entdeckt. Seit 2007 seien mindestens vier Fonds aufgelegt worden, die sich auf Hotelinvestments fokussieren würden: WestInvest Target Select Hotel (4 Objekte – Scope Rating AA), LB Hotel-Invest Deutschland I (9 Objekte), Internos Hotel Immobilien Spezial Fonds (4 Objekte), UII Hotel Nr. 1 (4 Objekte).

Bei geschlossenen Fonds spiele das Hotelsegment nur eine Nischenrolle. Im vergangenen Jahr habe der Anteil der Hotelfonds an allen Immobilienfonds nur zwei Prozent betragen, dieses Jahr seien es 2,3 Prozent – gemessen am emittierten Eigenkapital. Aktuell würden sich zwei geschlossene Hotelimmobilienfonds in Platzierung befinden. Real I.S. habe Anfang 2013 mit dem Bayernfonds Deutschland 25 ein Hamburger Motel One auf den Markt gebracht, die Immac-Tochter “Deutsche Fondsvermögen” biete seit Ende 2012 eine Beteiligung am Seehotel Am Kaiserstrand am Bodensee an.

Ein Grund für das derzeit geringe Angebot an geschlossenen Hotelfonds sei die negative Performance prominenter Fonds wie zum Beispiel das Adlon oder das Grand Hotel Heiligendamm.

Hotels würden zu den Betreiberimmobilien zählen. Das heiße: Offene und geschlossene Immobilienfonds würden oft nur als Eigentümer der Immobilie fungieren. Die Bewirtschaftung der Hotels übernehme eine in der Regel international aufgestellte Hotelgruppe. Die Fonds würden vorherrschend Festpachtverträge mit den Betreibergesellschaften vereinbaren. Dadurch werde das Bewirtschaftungsrisiko auf die Betreibergesellschaft verlagert. Der Fonds erreiche so eine weitgehende Unabhängigkeit von der Performance des Hotelbetriebes.