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Internorga Hamburg zeigt Trends im Hoteldesign: Entschleunigen im Zuhause auf Zeit

(Hamburg, 19. Dezember 2012) Was kennzeichnet die aktuellen Trends im Hoteldesign? Cooler Purismus in Weiß mit farbigem Licht? Dunkle Avantgarde mit funkelnden Lüstern? Oder neue Romantik im Alpenlook? Einrichtungs- wie Umbauwilligen bietet die Internorga vielfältige Inspiration. Die Leitmesse für den Außer-Haus-Markt zeigt vom 8. bis 13. März 2013 auf dem Hamburger Messegelände in den Hallen B5 und B7 die gesamte Bandbreite der Hoteleinrichtung.

Internorga Hamburg zeigt Trends zur Einrichtung und Ausstattung von Hotels (Foto: Romanus Fuhrmann)
Internorga Hamburg zeigt Trends zur Einrichtung und Ausstattung von Hotels (Foto: Romanus Fuhrmann)

Eines lässt sich allemal sagen: Verbindliche Standards gibt es für die Einrichtung nicht. Im 25hours Hotel in Wien, dem bunten Schwesterhaus des 25hours Hamburg, treffen Sägespäne auf schwere Samtvorhänge und roher Beton auf dicke Teppiche. Das Design orientiert sich an der Blütezeit des Circus Anfang des 20. Jahrhunderts und kontrastiert Vergangenes mit zeitgenössischen Elementen. Im Gästehaus „Lösch für Freunde“ im pfälzischen Hornbach inspirierten Freunde die Hoteliersfamilie zu 15 unterschiedlich gestalteten Zimmern, die in Mobiliar und Dekoration die Vorlieben ihrer jeweiligen „Paten“ widerspiegeln. Hier können Gäste bei einem Cineasten wohnen, bei einem Jäger oder Literatur-Liebhaber.

Keine Frage: Wohnlichkeit und Atmosphäre werden im Hoteldesign gegenwärtig großgeschrieben. „In unserer digitalisierten Welt, in der wir überall und zu jeder Zeit erreichbar sind, verschwimmen Arbeitszeit und Freizeit zunehmend. Aktuelle Einrichtungskonzepte reagieren mit personalisierten, individualisierten Räumen, die uns emotional berühren“, erklärt Corinna Kretschmar-Joehnk von JOI-Design in Hamburg den Trend. Die Innenarchitektin ist auf die Gestaltung von Hotels, Restaurants und Spa spezialisiert und realisiert mit ihrem Mann weltweit Projekte. Aktuell sei ein starker Wunsch nach Rückbesinnung spürbar. Authentische, naturverbundene Welten verkörpern das Echte, Beständige. Heimeligkeit und Gemütlichkeit sind gefragter denn je. In einer immer schneller werdenden Welt suchen Reisende im Hotel ein zweites Zuhause, in dem sie auftanken und entschleunigen können.

„Einrichtungen und Ausstattungen von Hotels sind oft ebenso individuell wie die angesprochenen Zielgruppen. Als internationale Leitmesse für den Außer-Haus-Markt und damit auch die Hotelbranche ist es unsere Aufgabe, durch einen entsprechende Ausstellermix allen Interessen gerecht zu werden und gleichzeitig die starken kommenden Trends zu präsentieren“, so Claudia Johannsen, die als Geschäftsbereichsleiterin bei der HMC die Internorga inhaltlich verantwortet

Das Verschmelzen von Business und Freizeit – Trendforscher sprechen von „Bleisure“, einer Wortkreation aus „Business“ und „Leisure“ – hat erhebliche Auswirkungen auf die Raumkonzeptionen. Die Grenzen zwischen Rezeption, Restaurant und Lobby schwinden und die Hotelhalle wird zum multifunktionalen Wohnzimmer der vernetzten Gesellschaft. „Arbeiten ist überall möglich, es soll sich aber nicht wie arbeiten anfühlen. Die großen Businesscenter mit ihren Schreibtischen hinter Glas weichen immer mehr offenen Raumkonzeptionen, in denen Lobbymöbel diese Funktion übernehmen“, sagt Corinna Kretschmar-Joehnk. Im komfortablen Sessel, mit dem Laptop auf dem Knie, arbeitet es sich gleich viel bequemer. Auch Tagungsräume werden zunehmend wie Livingbereiche gestaltet. Pausenzonen wie Lounges und Bars bieten die Möglichkeit zu ungezwungener Kommunikation oder zum Relaxen.

Ein beherrschender Trend ist das Thema Nachhaltigkeit. Dabei geht es nicht nur um energieeffiziente und ressourcenschonende Technik, in die viele Hoteliers gegenwärtig investieren. Das Thema hat auch optische Ausprägungen, denn die Hinwendung zur Natur und zu natürlichen Materialien prägt Möbel, Dekorationen und Interieurs gleichermaßen. Holz zählt mit zu den angesagtesten Werkstoffen. Trendhölzer kommen astig, rissig und unbehandelt daher. Handwerkliches findet hohe Sympathie, ebenso ursprünglich anmutende Hölzer wie Baumstämme, Treibholz oder alte Schiffsplanken, die zu Tischen, Lampen oder Regalen umgestaltet werden. Der Mix aus Used-Look und Hightec sorgt für spannende Kontraste.

In einer immer stärker von Digitalität geprägten Welt wachsen natürlich auch die Anforderungen an die Technik. Businessreisende wie private Gäste wollen mailen, twittern und die aktuellen Nachrichten auf dem Smartphone verfolgen. Das setzt die Nutzung von Wi-Fi und ausreichend Steckdosen voraus. Ein moderner Hotelbetrieb braucht heute aber weit mehr: Zum einen vernetzt sich das Hotel auf verschiedenen Buchungsplattformen und Social Media-Kanälen mit seinen Gästen. Zum anderen ergeben sich durch die Nutzung von Smartphones und Tablet PCs ganz neue Wege für den Austausch von Daten – sowohl für den Gast als auch für den Hotelbetrieb. „Der Gast kann heute alles über sein Smartphone regeln: Ein Hotel buchen, von unterwegs aus im Hotel einchecken und einen elektronischen Zimmerschlüssel bekommen“, erklärt Susanne Grafe-Storost, Manager Marketing & Kommunikation bei Micros Fidelio, einem führenden Anbieter von IT-Lösungen für die Hotellerie. Auch für die einzelnen Abteilungen des Hotels ergeben sich neue Möglichkeiten: Durch Einsatz von Tablet-PCs oder Smartphones wird der Rezeptionsmitarbeiter mobil und kann Gäste fernab des Tresens in der Lobby einchecken, Hausdamen können die Zimmer zum Check-In freigeben oder den Verbrauch der Minibar direkt auf die Rechnung buchen.