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Low Data Hotel – Warum Big Data nicht immer die Lösung ist

Persönliche Daten von Hotelgästen nicht sicher: Steganos entdeckt massive Sicherheitslücke in Hotel-WLANs

Persönliche Daten von Hotelgästen nicht sicher: Steganos entdeckt massive Sicherheitslücke in Hotel-WLANs

Hamburg, 13. Juli 2016 – Jeder Trend ruft einen Gegentrend hervor: Während die Meinungsmacher der Hotellerie über Big Data und datenoptimiertes Revenue Management diskutieren, mehren sich die ersten Stimmen zur Zurückhaltung bei der Datensammelwut. Dies wurde am Rande der Hotel-IT-Konferenz von HSMAI und dem Travel Industry Club jüngst im Kempinski Hotel Gravenbruch Frankfurt deutlich.

Längst nicht jeder Gast wird bereitwillig seine persönlichen Stammdaten (Name, Anschrift, Kreditkartennummer, Geolocating etc.) einem Hotelbetreiber überlassen. Darauf machte Robert Panz, Leiter der Hotelfachschule Hamburg und einer der Vordenker der Branche, aufmerksam. Einerseits sei eine gewisse Anonymität gefragt (zumindest über alles, was über die vorgeschriebenen Meldeschein hinaus geht), andererseits sei es mit der IT-Sicherheit bei Hotelgesellschaften nicht immer zum Besten gestellt; die steigende Zahl an erfolgreichen Hackerangriffen auf Hotelserver zeugen davon.

Ähnlich wie beim nun üblichen Knopf zum Ausschalten von Wlan-Netzen (Elektrosmog vs. Schlafkomfort) geht es beim “Low Data”-Hotel um noch sensibleren Umgang mit dem Datenschutz. Denn: Nicht wenige Gäste möchte ihre Privatsphäre wahren, ohne sich um Preisgabe ihrer Daten kümmern zu müssen. Wenn man just in diesen Tagen über die Freizügigkeit tausender Smartphone-Gamer bei dem Virtual-Reality-Spiel “Pokémon Go” staunen darf – hierbei erhält der Spielehersteller Niantic IT-Berichten zufolge Zugriff auf nahezu alle Daten des Nutzers! – erscheint mehr Verantwortungsgefühl in Sachen Gästedaten nur sinnvoll.

Welcher Hotelier kann schon mit Gewissheit darüber Auskunft geben, wo und wie sicher die Daten ihrer Gäste auf Cloud-Servern liegen?

In der Generation Smartphone sind ganz persönliche Daten wie individuelle Vorlieben (auszulesen der Likes bei Facebook, wie es Hotelied macht) und Verfolgung des Bewegungsmusters (wie es bei “Pokémon Go” geht und sich längst mit Tracking-Tools umsetzen lässt) zwar öffentliches, aber wertvolles Gut geworden.

Da könnten “Low Data”-Hotels einem neu gewonnenen Lebensgefühl der Datenhoheit entsprechen. Walk-in, bar bezahlen und einfachen, aber überzeugenden Services glänzen.