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Mercure Hotel Potsdam City: Diskussion um Abriss ist "geschäfts- und rufschädigend"

(Potsdam, 16. Mai 2014) Im Rahmen eines Pressegesprächs äußerten sich heute zur monatelangen öffentlichen Diskussion um die Zukunft des Mercure Hotel Potsdam City erstmals die Unternehmensführungen der Accor Hotelgruppe, als Inhaber der Marke Mercure, und des Hotelbetreibers Event Hotelgruppe, als Franchisenehmer. Im Anschluss trafen sich die Unternehmensvertreter zudem mit Repräsentanten der örtlichen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Dabei kritisierten sie insbesondere das Verhalten der Stadt Potsdam und forderten ein Ende der öffentlichen Debatte um den Abriss des Hotels. Die Diskussion sei geschäfts- und rufschädigend und eine Belastung für die Mitarbeiter. Zudem entspreche die Diskussion nicht der Realität der Eigentums- und Vertragssituation des Hotels.

Nicht schön in der Stadt-Silhouette: Mercure Hotel Potsdam City
Nicht schön in der Stadt-Silhouette: Mercure Hotel Potsdam City

Als Chef von über 420 Hotels der Accor-Hotelmarken in Zentraleuropa, davon alleine über 115 Mercure Hotels in Deutschland, äußerte sich erstmalig Michael Mücke, COO Accor HotelServices Central Europe und Accor Deutschlandchef gemeinsam mit Volkmar Pfaff, SVP Accor Midscale Operations Central Europe und Mercure-Deutschlandchef vor Ort zur Debatte. Mücke: “Wir sind heute hier, um ein klares Signal für die Zukunft des Mercure Potsdam zu setzen. Das aggressive, einseitige Gebaren gegen das Hotel und unsere Marke Mercure ist in Deutschland trotz unserer zahlreichen Standorte ein einmaliger Vorgang. Wie auch vor einem Jahr betonen wir nochmals: Wir haben einen Franchisevertrag mit unserem Partner Event Hotelgruppe. Dieser gilt und sichert die Zukunft des Hotels!”

Kein Einzelverkauf der Immobilie: Franchisevertrag gilt
Von Seiten des Hotelbetreibers und Franchisepartners unterstrich Michael Bauer, Director Development & Acquisition der Event-Hotelgruppe diese Aussage des Accor-Chefs. Bauer: “Die öffentliche Diskussion, befeuert durch die Stadt Potsdam selbst, empfinden wir als Kampagne gegen unser Geschäft und unser Hotel. Gezielt wird das Hotel stets beim Namen genannt und diskreditiert. Wir sind sehr erstaunt, dass ohne die notwendigen Gespräche mit den betroffenen Unternehmen oder einer klaren Informationslage der Stadt, in solch einer Art öffentlich über die Zukunft des Hotels diskutiert wird. Wir von der Event Hotelgruppe stehen zu unserem Franchisevertrag mit Accor und der Marke Mercure und haben derzeit kein Interesse, das Hotel hier in Potsdam frühzeitig zu verlassen. Die Immobilie steht nicht Einzeln zum Verkauf.”

Den Schritt zur Einschaltung der Unternehmensführungen ging der Hoteldirektor Marco Wesolowski, nachdem er insbesondere in den vergangenen Wochen feststellte, dass potenzielle Gäste sich bereits irritiert vom Hotel abgewendet hatten. Das sorge in erster Linie für Umsatzeinbußen. Wesolowski: “Die öffentliche Diskussion ist aber insbesondere auch für meine Mitarbeiter und mich sehr belastend.
Es ist nicht nur schwierig, neue Mitarbeiter zu gewinnen und offene Stellen zu besetzen. Viele Kunden aus dem Geschäfts- und Veranstaltungsbereich gehen inzwischen davon aus, dass das Mercure Potsdam schon leer steht und nicht mehr buchbar ist. Diesen falschen Eindruck zu revidieren und die Kunden vom Gegenteil zu überzeugen, bedeutet für uns erheblichen Mehraufwand. Und selbst hierbei hat die Stadt keine Scheu, uns in die Parade zu fahren.”

Scharfe Kritik der Unternehmen an der Stadt Potsdam
Sowohl Accor als auch die Event Hotelgruppe haben mittlerweile ihre Auffassungen und Forderungen nach einer Mäßigung von Vertretern der Politik und der Stadt Potsdam in Schreiben an den Oberbürgermeister mitgeteilt. Michael Bauer: “Wir fordern darin eine Mäßigung in der öffentlichen Diskussion. Diese hat mittlerweile auf unseren wirtschaftlichen Erfolg hier in Potsdam einen negativen Einfluss. Scheinbar übersehen die politisch Verantwortlichen, dass der Hotelbetrieb nicht nur Arbeitsplätze schafft und Steuern zahlt, sondern auch zusätzliche Touristen in die Stadt bringt, die  den Umsatz in allen Bereichen der Stadt ankurbeln.”

Michael Mücke ergänzte zu dem mit dem Franchisepartner eng abgestimmten Vorgehen: “Es ist erschreckend, wie Stadtverantwortliche eine Diskussion auf dem Rücken eines Wirtschaftsbetriebs und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in aller Öffentlichkeit führen. Und das zu einem Zeitpunkt, zu dem weder Gespräche noch Planungen hierzu stattgefunden haben. Ich finde das verantwortungslos. Die Accor Hotelgruppe und die Marke Mercure in Deutschland stehen Seite an Seite mit dem Mercure-Hotel Potsdam und unserem Franchisepartner Event. Wir fordern die Stadt Potsdam, ihre politischen Vertreter und alle Beteiligten auf, sich ab sofort zu mäßigen und unsere Marke, das Hotel und seine Mitarbeiter nicht weiter zum Spielball einer öffentlichen Diskussion zu machen und zu schädigen.”