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Mitarbeiter-Fitness immer wichtiger: Jede 10. Firma verstößt gegen Arbeitsschutz-Richtlinien – Deutschland verliert viele Milliarden Euro durch Hexenschuss & Co.

(Stuttgart, 28. November 2013) Unternehmen sorgen sich zunehmend um die Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter. Das ist ein Ergebnis des “Arbeitssicherheitsbarometers 2013/2014” der Dekra. Für zwei Drittel der Arbeitgeber ist „Beruf und körperliche Fitness“ ein zentrales Thema der betrieblichen Gesundheitspolitik. Der „demografische Wandel“ und „psychische Belastungen“ – sprich Burnout –  wurden von jedem zweiten Unternehmen als Gründe dafür genannt.

Arbeitssicherheitsbarometer Dekra

Die Dekra hat für die Studie bundesweit rund 800 Unternehmen nach dem Stand des Arbeits- und Gesundheitsschutzes und ihren Zielen befragt. Die Rente mit 67, der Fachkräftemangel durch den demografischen Wandel und die steigenden Anforderungen am Arbeitsplatz stellen  neue Herausforderungen an die Arbeitsbedingungen.

„Mitarbeiter müssen dem Wandel in der Arbeitswelt körperlich und seelisch standhalten können“, beschreibt Fatih Yilmaz, Arbeitsschutz-Experte bei der Dekra, die Herausforderung. Lösungsansätze sieht er in systematischen Gesundheits- und Trainingsangeboten  sowie in Maßnahmen, die die körperlichen Belastungen bei der Arbeit verringern. Beispiele dafür sind eine optimierte Arbeitsgestaltung und  Ergonomie am Arbeitsplatz, Präventionsschulungen sowie Arbeitshilfen in Werkstätten, Fabriken und auf Baustellen.

Jeder zweite Beschäftigte klagte laut der jüngsten Erwerbstätigenbefragung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) 2012 über Rücken- oder Nackenprobleme bei der Arbeit. Diese Volkskrankheit verursacht laut BAuA aufgrund der vergleichsweise langen Ausfallzeiten die meisten Krankheitstage. Der Volkswirtschaft entgeht so laut BAuA eine Bruttowertschöpfung von jährlich 17 Milliarden Euro. „In diesem Feld stecken im betrieblichen Gesundheitsschutz die größten Potenziale“, erläutert der Dekra-Experte.

Ein weiteres, aus Sicht der Arbeitsschutz-Experten erschreckendes Ergebnis der Befragung lautet: Wie schon bei früheren Erhebungen hat nach eigenen Angaben jeder zehnte Betrieb – obwohl dies gesetzlich gefordert ist – keine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt. Die Gefährdungsbeurteilung ist das zentrale Element im betrieblichen Arbeitsschutz. Kommt es in diesem Fall zu einem Arbeitsunfall, haftet der Unternehmenschef persönlich.