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Rekordumsätze im Gastgewerbe: 2014 war ein gutes Jahr – Preissteigerungen wegen Mindestlohn bremsen weitere Umsatzzuwächse

Rekordumsätze im Gastgewerbe: 2014 war ein gutes Jahr - Preissteigerungen wegen Mindestlohn bremsen weitere Umsatzzuwächse

Rekordumsätze im Gastgewerbe: 2014 war ein gutes Jahr - Preissteigerungen wegen Mindestlohn bremsen weitere Umsatzzuwächse(Wiesbaden, 17. Februar 2015) Es gibt auch noch gute Nachrichten: Neben einem Rekord bei den Übernachtungen war 2014 auch ein Rekordjahr für das gesamte Gastgewerbe. Die Umsätze im vergangenen Jahr stiegen real um 1,0 Prozent und nominal 3,2 Prozent. Das war der höchste Zuwachs seit 2011 (real +2,3%, nominal +3,9%). Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit.

Ob die Zuwächse im neuen Jahr fortgesetzt werden können, bleibt abzuwarten. Eine robuste Konjunktur und anhaltender privater Konsum sprechen für mehr Umsätze im Gastgewerbe. Preissteigerungen infolge des Mindestlohns eher dagegen.

Die Unternehmen des Gastgewerbes in Deutschland setzten im Dezember 2014 real 0,1 Prozent und nominal 2,5 Prozent mehr um als im Dezember 2013. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilte, lag der Umsatz im Gastgewerbe im Dezember 2014 im Vergleich zum Vormonat kalender- und saisonbereinigt real um 1,1 Prozent und nominal um 0,8 Prozent niedriger.

Innerhalb des Gastgewerbes setzten die Beherbergungsunternehmen im aktuellen Berichtsmonat real 1,5 Prozent und nominal 4,2 Prozent mehr um als im Dezember des Vorjahres. Der Umsatz in der Gastronomie war real um 0,7 Prozent niedriger und nominal um 1,5 Prozent höher als im Dezember 2013. Dabei lag der Umsatz der Caterer real um 4,9 Prozent und nominal um 6,2 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats.

Dehoga-Präsident: “2015 geht schon jetzt als Bürokratiejahr in die Branchen-Geschichtsbücher ein”
„Vor allem unterstreichen die Zahlen, dass unsere Branche nachhaltig wächst – das ist die zentrale Botschaft“, so Ernst Fischer, Präsident des Dehoga-Bundesverbandes. In seiner Umsatzprognose für 2015 geht der Dehoga dagegen nur von einem Umsatzplus von 1,5 Prozent aus. „In unseren Betrieben herrscht akuter Bürokratiefrust. Das ist nicht der Stoff, aus dem neue Umsatzrekorde entstehen“, so Fischer.

Auf das laufende Kalenderjahr blickt der Dehoga dagegen zurückhaltend. „Ob Arbeitszeitdokumentation oder Allergenkennzeichnung – 2015 geht schon jetzt als Bürokratiejahr in die Branchen-Geschichtsbücher ein“, so Fischer. „Sorge und Unmut in den Betrieben sind spürbar. Mehr Bürokratie und höherer Kostendruck lassen sinkende Gewinne erwarten.” Im Fokus der Kritik stehen vor allem die Bürokratievorgaben durch den Mindestlohn. So muss jeder Betrieb seit 1. Januar für jeden Mitarbeiter bis zu einem Bruttoverdienst von 2958 Euro schriftlich Anfang, Dauer und Ende der Arbeitszeit festhalten. Schon bei geringfügigen Verstößen drohen drakonische Bußgelder.

Neben mehr Bürokratie und höheren Lohnkosten scheinen sich mancherorts auch weitere vom Dehoga prognostizierte Auswirkungen des Mindestlohnes zu bestätigen: Eingeschränkte Öffnungszeiten, Arbeitsplätze, die eingespart werden oder höhere Preise. „Unsere Hoffnung“, so der Dehoga-Präsident, „kann nur sein, dass die große Mehrheit der Deutschen, die den Mindestlohn befürwortet, auch bereit ist, für gute Produkte und Dienstleistungen gute Preise zu zahlen.“