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Speicherstadt in Hamburg wird neues Unesco-Weltkulturerbe – Neuer Schub für Tourismus

UNESCO erkennt Hamburger Speicherstadt und Kontorhausviertel als Weltkulturerbe an. Das Welterbekomitee der UNESCO hat heute dem Hamburger Antrag auf Aufnahme der Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus in die UNESCO-Welterbeliste zugestimmt. Hamburg hat damit sein erstes Weltkulturerbe. (Foto: www.mediaserver.hamburg.de/spahrbier)

(Hamburg, 05. Juli 2015) Jetzt fehlt nur noch Olympia: Die Ernennung der Speicherstadt und des Kontorhausviertels in Hamburg zu neuen Unesco-Welterbestätten beschert dem Tourismus in der boomenden Hansestadt mit internationalen Aufmerksamkeit ein erneuten, kräftigen Schub. Damit wird der Zuwachs an Übernachtungsgästen weiterhin zunehmen. Hotellerie, Gastronomie und Einzelhandel profitieren zunehmend davon und schaffen neue Arbeitsplätze für die Hamburger.

UNESCO erkennt Hamburger Speicherstadt und Kontorhausviertel als Weltkulturerbe an. Das Welterbekomitee der UNESCO hat heute dem Hamburger Antrag auf Aufnahme der Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus in die UNESCO-Welterbeliste zugestimmt. Hamburg hat damit sein erstes Weltkulturerbe. (Foto: www.mediaserver.hamburg.de/spahrbier)
UNESCO erkennt Hamburger Speicherstadt und Kontorhausviertel als Weltkulturerbe an. Das Welterbekomitee der UNESCO hat heute dem Hamburger Antrag auf Aufnahme der Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus in die UNESCO-Welterbeliste zugestimmt. Hamburg hat damit sein erstes Weltkulturerbe. (Foto: www.mediaserver.hamburg.de/spahrbier)

Beliebte Attraktionen in der Speicherstadt sind das “Miniatur Wunderland“, das “Spicy’s Gewürzmuseum“, das Schokoladen-Probiermuseum “Chocoversum” und die “Speicherstadt Kaffeerösterei“. Platzhirsch ist das neue Ameron Hotel, das in einzigartiger Lage am Fleet und mit der historischen Kaffeebörse exquisite Tagungsräume bietet.


Aktuelle Berichte bei Visit Hamburg TV:

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Das Welterbekomitee begründet die Aufnahme in die Unesco-Welterbeliste damit, dass es sich bei Speicherstadt und Kontorhausviertel um “ein hervorragendes Beispiel” von Gebäuden und Ensembles handelt, “die einen oder mehrere bedeutsame Abschnitte der Menschheits-Geschichte versinnbildlichen.” Der außergewöhnliche universelle Wert der beiden monofunktionalen, aber sich ergänzenden Gebiete, kommt in der zwischen 1885 bis 1927 errichteten “Stadt aus Speichern” mit ihrem Verbindungsnetz aus Straßen, Kanälen und Brücken sowie in der modernen Backsteinarchitektur der Bürohauskomplexe für hafenrelevante Nutzungen aus den 1920er bis 1940er Jahren zum Ausdruck. Die Speicherstadt ist der weltweit größte historische Lagerhauskomplex. Sie erstreckt sich über 26 Hektar mitten im Hamburger Hafen und besteht aus 17 Gebäudekomplexen im Stil der wilhelminischen Backsteingotik. Ursprünglich wurden hier hinter dicken Mauern hochwertige Güter wie Kaffee, Tee, Kakao, Gewürze, Tabak und in den letzten Jahrzehnten auch Orientteppiche wohltemperiert gelagert. Neben den architektonischen Highlights machen touristische Nutzungen wie das “Hamburg Dungeon”, das Speicherstadtmuseum oder die weltweit größten Miniatureisenbahn im “Miniaturwunderland” den Komplex schon heute zu einem der touristischen Hotspots in Hamburg. In den letzten Jahren sind Büronutzungen durch Werbeagenturen, Theater, Mode-Showrooms oder gastronomischer Angebote hinzugekommen.

Das gegenüberliegende Kontorhausviertel im Süden der Hamburger Altstadt hat als erstes reines Büroviertel auf dem europäischen Kontinent Architekturgeschichte geschrieben. Es entstand in den 1920er- und 1930er-Jahren unter der Ägide von Fritz Schumacher. Das “Chilehaus”, mit seiner an einen Schiffsbug erinnernden Spitze, stellt die signifikanteste baukünstlerische Leistung des deutschen Backstein-Expressionismus dar, hat die Backsteinarchitektur der 1920er- und 1930er-Jahre im nördlichen Europa nachhaltig beeinflusst und gehört zudem zu den ersten Hochhäusern in Deutschland.


40 Unesco-Welterbestätten laden zum Spaziergang durch die Geschichte ein
Rund 6000 Jahre liegen zwischen den Pfahlbauten am Bodensee und den Siedlungen der Berliner Moderne. Und doch sind beide eng verknüpft – in einem Netz von 39 Unesco-Welterbestätten, das sich über ganz Deutschland spannt.

Vom Kölner Dom über die Essener Zeche Zollverein bis zur Lutherstadt Wittenberg. Die deutschen Welterbestätten stehen für kulturelle Vielfalt. Sie alle sind auf ihre Art einmalig – so einzigartig und bedeutsam, dass die Unesco sie wie die Pyramiden von Gizeh oder die Chinesische Mauer zum Erbe der Menschheit zählt. Dabei sind es nicht nur herausragende Bauten, die ein beredtes Zeugnis von der Vergangenheit ablegen. Naturdenkmäler wie die Fossilienlagerstätte Grube Messel, das Wattenmeer oder die Alten Buchenwälder gewähren tiefe Einblicke in die Erdgeschichte oder beleuchten beeindruckende Naturphänomene.

Andere Landschaften verdanken ihr Gepräge dem gestalterischen Eingriff des Menschen. Dafür steht das obere Mittelrheintal mit seinen Burgen und den terrassenförmig angelegten Weinbergen ebenso wie der Muskauer Park an der Grenze zu Polen oder das im Rokoko entstandene Gartenreich des Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau. Gartenbau und Architektur harmonieren ebenso prächtig bei dem Ensemble in Sanssouci und den Schlössern Augustusburg und Falkenlust in Brühl.

Manchmal trennt nur eine Autostunde die Moderne von der Steinzeit. Ein Besuch der vielen oft nah beieinander liegenden Welterbestätten gerät leicht zu einem Spaziergang durch die Jahrtausende:

Die prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen dokumentieren eine Siedlungsform, die bis in die Steinzeit zurückreicht. Die Römer haben mit Amphitheater und Thermen nicht nur in Trier ihre Spuren hinterlassen, ihr Limes zieht sich auf einer Strecke von rund 550 Kilometern Länge vom Rhein bis Bayern. An rund 80 Stationen wird heute für Besucher die Grenze des Imperium Romanum auf packende Weise inszeniert. Die Ambition Karls des Großen, der ein neues Rom realisieren wollte, spiegelt sich wiederum im Aachener Dom mit seiner fast 1000-jährigen Baugeschichte. In der Karolingerzeit entstand die Königshalle in Lorsch, wo sich eines der bedeutendsten Klöster Europas befand. Dass der Glaube nicht nur Berge versetzt, sondern im Mittelalter Monumentales schuf, zeigt gleich eine Fülle von Sakralbauten. Die Klosteranlagen auf der Insel Reichenau und in Maulbronn stehen dafür ebenso wie die Dome in Speyer, Hildesheim und Köln. Als jüngste Welterbestätte hat sich die Reichsabtei Corvey seit 2014 in diese Runde dazugesellt.

Bamberg, Regensburg, und Quedlinburg erlangten im Mittelalter als politische Zentren große Bedeutung. Noch immer präsentiert sich in ihren Altstädten historischer Bestand als geschlossenes Ensemble. Das gilt auch für Bremen, Lübeck, Wismar und Stralsund, die der Handel reich machte. Bürgerstolz und die Blüte der Hanse zeigt sich dort an historischen Rathäusern und glanzvollen Fassaden.

Der Geist des Reformators Martin Luthers ist in Wittenberg, Eisleben und auf der Wartburg lebendig. Vom Geburtshaus bis zur Schlosskirche, wo der Anschlag der Thesen erfolgte, lassen sich Stationen eines Lebens, das die Welt veränderte, nachvollziehen.

Weltliche Macht inszeniert sich im Absolutismus und im Barock besonders prunkvoll in Residenzen und prächtigen Gärten. Dabei zeigen der Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe, die Preußischen Schlösser in Potsdam, die Fürstbischöfliche Residenz in Würzburg oder das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth wie unterschiedlich die Spielarten sein können. Sakrale Kunst jener Epoche versammelt die Wieskirche im Pfaffenwinkel in verschwenderischer Fülle.

Die Weimarer Klassik machte Epoche. An den Wirkungsstätten von Goethe, Schiller und Herder bleibt die Erinnerung an ein herausragendes Kapitel der Geistesgeschichte lebendig, auf den die Kulturnation ihr Selbstverständnis als Land der Dichter und Denker gründet. Die „jüngste“ deutsche Welterbestätte ist das 2012 von der Unesco anerkannte. Auch mehr als 250 Jahre nach seiner Entstehung übt es eine unvergleichliche Magie aus, die nach dem Abschluss umfangreicher Renovierungsarbeiten im Jahr 2017 Besucher aus aller Welt in ihren Bann ziehen wird.

Deutschland gilt in der Welt aber auch als Industrienation. Mit der Völklinger Hütte und der Zeche Zollverein in Essen dokumentieren zwei monumentale Anlagen Stahlgewinnung und Kohleförderung, Wirtschaftszweige, die einst Arbeit und Wohlstand garantierten. Die museale Aufarbeitung der jahrhundertealten Bergbautradition ist im Erzbergwerk Rammelsberg bei Goslar auf beeindruckende Weise gelungen.

Die soziale Dimension der Industrialisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts spiegelt sich in den Siedlungen der Berliner Moderne wider. Aus dem Erfordernis, bezahlbare Wohnungen für die stark wachsende Zahl von Arbeitern zu bauen, resultierte ein neuer städtebaulicher Typus, der dem Ansatz Neuer Sachlichkeit folgt.
Die Ideenschmiede, der solche Visionen entsprangen, gehört ebenfalls zum Weltkulturerbe. In Weimar und Dessau befinden sich die Bauhausstätten – jene Gebäude, die Henry van de Velde und Walter Gropius entwarfen. Sie wurden zum Zentrum einer neuen Schule, die Architektur und Design revolutionierte. Im Fagus-Werk in Alfeld, einem Frühwerk Gropius’, finden sich diese modernen Ansätze in einem Fabrikbau verwirklicht.

Und schließlich reflektiert Kultur sich selbst: 6000 Jahre Menschheitsgeschichte präsentiert die weltberühmte Museumsinsel in Berlin, konzentriert auf weniger als einem Quadratkilometer. Die Exponate reichen von archäologischen Fundstücken bis zu Kunst des 19. Jahrhunderts. Die „Tempelstadt“ in der Spree ist ausgehend von den Plänen Schinkels bis zum Bau des Pergamonmuseums in 100 Jahren gewachsen. Umfangreiche Sanierungen gelten diesem einmaligen Hort der schönen Künste: Kultur ist hier gleich im doppelten Sinne „im Fluss“.

Auch nachhaltiges Reisen kann einen Beitrag zum Erhalt von Welterbestätten leisten. Der Unesco-Welterbestätten Deutschland e.V. möchte die deutschen Welterbestätten bekannter machen und einen behutsamen und qualitätsvollen Tourismus im denkmalverträglichen Ausmaß fördern. Damit verbindet sich die Chance, das Welterbe nicht nur der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sondern seinen Erhalt durch die Einnahmequelle des sanften Tourismus zu garantieren.

Der Verein Unesco-Welterbestätten Deutschland hat seinen Sitz in Quedlinburg. Er ist ein Zusammenschluss der touristischen Organisationen von Städten, Regionen und Bundesländern, in denen sich Welterbestätten befinden.

Kontakt: Unesco-Welterbestätte Deutschland e.V., Kornmarkt 6, 06484 Quedlinburg, Telefon: +49(0)-3946 81 12-53/-54, Fax: +49(0)3946 81 12 56, E-Mail: [email protected], Internet: www.unesco-welterbe.de
Vorsitzender: Horst Wadehn, Tel. +49(0)2232-50 77 35, E-Mail: [email protected]
Pressekontakt: Annette Klemm, Tel.: 02633 4734918, E-Mail: [email protected]