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Tödliche Legionellen-Gefahr: Hotels müssen Rückkühlanlagen regelmäßig prüfen – Neues Gesetz in Vorbereitung – Lehren aus Legionellen-Epidemie mit zwei Toten in Warstein

Tödliche Legionellen-Gefahren lauern auch in Hotelduschen und Klimaanlagen von Hotels

Tödliche Legionellen-Gefahren lauern auch in Hotelduschen und Klimaanlagen von Hotels(Warstein, 28. August 2015) Die Legionellen-Epidemie forderte zwei Menschenleben: Vor zwei Jahren war der Landkreis Warstein betroffen. Die Warsteiner Brauerei musste die beliebte Heißluftballon-Montgolfiade absagen, die Umsätze im Bier-Geschäft und bei der Tochtergesellschaft Welcome Hotels brachen ein. Nun soll ein neues Gesetz dazu zwingen, sog. Rückkühlanlagen, die auch in Hotels verwendet werden, regelmäßig zu überprüfen.

Mehreren Gutachten zufolge wurde just ein solches Rückkühlwerk als Quelle der massiven Legionellen-Verbreitung identifiziert. In solchen Anlagen hat die Umgebungsluft direkten Kontakt mit dem Kühlwasser. Da das Kühlwasser in einem Kreislauf bleibt, können sich dort bei unzureichender Wartung Legionellen massenhaft vermehren und in die Umgebungsluft verteilt werden. “Durch vorbeugende Maßnahmen wie regelmäßige Reinigungen und Desinfizierung zu hoch belasteter Anlagen können Legionellen auf ein tolerierbares Maß reduziert werden”, heißt es nun im vorläufigen Untersuchungsbericht des NRW-Umweltministeriums.

Im August 2013 kam es in Warstein zu einer der größten Legionellen-Massenerkrankung, die es in Deutschland jemals gegeben hat. 159 Menschen erkrankten dabei, zwei Menschen starben. “Eine Überprüfung derartiger Rückkühlanlagen in Warstein hat ergeben, dass ihre Betreiber den Empfehlungen für einen hygienisch sicheren Betrieb oftmals nicht vollständig nachkamen”, heißt es in einer Pressemitteilung.

“Eine klare Ursache, sprich die Ausgangsquelle für die Erkrankungen, konnte in Warstein nicht eindeutig identifiziert werden”, sagte NRW-Umweltminister Johannes Remmel. “Das bestärkt uns in unserem bisherigen vorsorgenden Handeln die technischen Regelwerke für alle möglichen Quellen und Ursachen zu prüfen, bei Bedarf anzupassen und verbindliche gesetzliche Regelungen zu schaffen. Wir haben in den Bundesrat eine entsprechende Initiative eingebracht mit umfangreichen Verpflichtungen zu regelmäßigen Wartungsintervallen und ggf. auch der Desinfektion von zu hoch belasteten Anlagen. Das Ziel ist, die Gefahr durch Legionellen so stark wie möglich zu verringern; eine hundertprozentige Sicherheit kann niemand garantieren. Die Berichte machen aber deutlich, dass wir den richtigen Weg gehen indem wir aus dem Geschehenen die notwendigen Konsequenzen ziehen, aus den Erfahrungen lernen und daraus vorsorgende Maßnahmen ableiten und umsetzen.”