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Tourismus: Rekordjahr im Visier – Deutsche Reiseindustrie in Hochstimmung – Gute Perspektiven für Griechenland und das Reiseland Deutschland – Travel Industry Club: Kein Vertrauen in Aussagen zur Eröffnung des neuen Berliner Flughafens

(Frankfurt/Main, 16. Dezember 2013) Urlaubshoch über Deutschland. Für 2014 erwartet die deutsche Reiseindustrie ein weiteres Rekordjahr. Vor dem Hintergrund einer anhaltenden positiven Konjunktur und eines stabilen Arbeitsmarktes werden die Bundesbürger nach Einschätzung der Reisebranche in 2014 mehr Geld für die “kostbarsten Wochen” des Jahres ausgeben als in 2013. Doch in die euphorische Stimmung mischen sich auch kritische Töne. So bezweifeln führende Manager der Reiseindustrie in einer vom Travel Industry Club initiierten Umfrage, dass beliebte Reiseziele wie Ägypten zeitnah aus den negativen Schlagzeilen oder die Fluggesellschaft Air Berlin in 2014 in die schwarzen Zahlen fliegen wird. 70 Prozent der befragten Manager gehen sogar davon aus, dass im kommenden Jahr 2014 weitere Reiseveranstalter in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten könnten.

Nach der am Montag veröffentlichten Umfrage sind 75 Prozent der befragten Manager der Ansicht, dass die deutsche Reiseindustrie auf ein neues Rekordjahr zusteuern wird. Ebenfalls 75 Prozent sind der Meinung, dass die Bundesbürger aufgrund der guten Wirtschaftslage in 2014 mehr Geld für den Urlaub in die Hand nehmen werden als noch im laufenden Jahr 2013. Auf Rückendeckung der neuen Bundesregierung hofft die Branche bei allen positiven Perspektiven nicht unbedingt. 82 Prozent der im Dezember 2013 vom Beratungsunternehmen MANUFACTS Research & Dialog im Auftrag des Travel Industry Club befragten 165 Entscheider sind der Ansicht, dass die Bundesregierung die Bedeutung der Reiseindustrie für den Standort Deutschland nicht zu schätzen weiß. 63 Prozent wünschen sich ein Tourismus-Ministerium. Überraschend das deutliche Votum in Sachen Maut: 76 Prozent der Manager plädieren dafür, dass Ausländer ab 2015 für die Nutzung bundesdeutscher Autobahnen zahlen sollten.

Besonders positiv beurteilen die Manager die Perspektiven für das Reiseland Deutschland. Für 86 Prozent der befragten Entscheider wird Deutschland als Reiseland weiter auf der Überholspur bleiben und für Reisende aus dem Ausland noch attraktiver sein. Dennoch gehen 62 Prozent davon aus, dass das Reiseland Deutschland die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in wichtigen Quellländern unweigerlich zu spüren bekommen wird. Die Entscheidung, dass sich Deutschland nicht für die Olympischen Winterspiele 2022 bewirbt, empfinden 42 Prozent der Manager als “bedauerlich” und 21 Prozent als “richtig schlecht”. 64 Prozent wünschen sich, dass sich Deutschland für die Olympischen Sommerspiele 2024 bewerben sollte.

Optimistisch geben sich die Manager in ihrer Einschätzung zum Urlaubsland Griechenland. 56 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Griechenland im kommenden Jahr aus den Negativ-Schlagzeilen herauskommen wird. Nur noch 20 Prozent gehen davon aus, dass Urlauber aus Deutschland Hellas aus Angst vor Streiks und Protesten meiden wird. 81 Prozent sind zuversichtlich, dass Griechenland wieder an Attraktivität gewinnen wird. Schlechter die Einschätzungen der Lage in Ägypten: nur 17 Prozent gehen davon aus, dass das Land am Nil 2014 wieder zur Ruhe kommen wird. Und für 84 Prozent wird sich die Entwicklung nach dem “arabischen Frühling” noch mehrere Jahre negativ auf den Tourismus auswirken wird.

Skeptisch sind die Entscheider aus der deutschen Reiseindustrie in ihrer Betrachtung einzelner Fragen in der Luftfahrtindustrie des Landes. So gehen 53 Prozent davon aus, dass auch in 2014 kein verbindlicher Termin für die Eröffnung des neuen Berliner Flughafens genannt wird. Und für 75 Prozent drohen dem Frankfurter Flughafen durch eine mögliche schwarz-grüne Landesregierung in Hessen Wettbewerbsnachteile. Nur 36 Prozent gehen davon aus, dass Air Berlin in 2014 die Krise meistern und mittelfristig wieder in schwarze Zahlen fliegen wird. Nach Einschätzung von 73 Prozent der Befragten muss man sich um die Zukunft von Air Berlin sogar Sorgen machen. Dabei halten 64 Prozent der Manager Air Berlin für unverzichtbar.

Zur Rolle der Airlines vom Persischen Golf befragt, plädieren 65 Prozent der Manager dafür, den Airlines aus dem arabischen Raum mehr Landerechte in Deutschland zu gewähren. Und das, obwohl 83 Prozent der Entscheider die arabischen Airlines als eine Bedrohung für die Lufthansa erachten. Die Meinung der Manager aus der Reiseindustrie: 82 Prozent raten der Lufthansa, selbst eine Allianz mit einer Airline aus dem arabischen Raum zu schmieden.