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Tourismus weiter auf Erfolgskurs: Drei Prozent mehr Übernachtungen in den ersten sechs Monaten – Wird auch 2016 ein Rekordjahr?

Check-in im Luxushotel: Ihr Auftritt auf der großen Bühne

Check-in im Luxushotel: Ihr Auftritt auf der großen BühneBerlin/Wiesbaden, 10. August 2016 – Der Tourismus in Deutschland ist weiter auf Rekordkurs: In den ersten sechs Monaten des Jahres stieg die Zahl der Übernachtungen in- und ausländischer Gäste um drei Prozent auf 199,2 Millionen.

Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland erhöhte sich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 um drei Prozent auf 35,5 Millionen, die der Gäste aus dem Inland ebenso auf 163,7 Millionen. Im Juni sank die Zahl der Gästeübernachtungen um ein Prozent gegenüber Juni 2015 auf 41,8 Millionen. Davon entfielen 34,5 Millionen Übernachtungen auf Gäste aus dem Inland (unverändert) und 7,3 Millionen auf ausländische Gäste (-1%).

Rentner geben mehr Geld für Urlaub aus als je zuvor

Rentner geben mehr Geld für Urlaub aus als je zuvor
Die Senioren von heute leben immer aktiver, das zeigt sich auch am veränderten Reiseverhalten: Menschen über 65 Jahre geben mehr pro Reise aus als jüngere und machen lieber Städtetrips als Erholungsurlaub. Ihre Reiseausgaben sind innerhalb der letzten zehn Jahre auf Rekordniveau gestiegen. Das zeigt eine exklusive Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) für die Initiative „7 Jahre länger“.

2015 haben deutsche Rentner für ihren Urlaub durchschnittlich 970 Euro pro Person und Reise ausgegeben – so viel wie noch nie. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein leichter Anstieg um 0,3 Prozent. Insgesamt sind in den vergangenen zehn Jahren die durchschnittlichen Ausgaben von Rentnern pro Reise um 9,1 Prozent gestiegen. Damit haben Senioren auch etwas mehr Geld für eine Urlaubsreise aufgewendet als der durchschnittliche Deutsche, der 2015 rund 965 Euro ausgab. „Viele ältere Menschen haben heute die finanzielle und persönliche Freiheit, um zu reisen“, sagt FUR-Studienleiter Philipp Wagner.

Bei den Urlaubsausgaben gibt es allerdings deutliche regionale Unterschiede. Besonders stark sind die Reiseausgaben der Rentner in den ostdeutschen Bundesländern gestiegen (+26,3%). Mit rund 1.000 Euro pro Person geben sie heute im Vergleich zu anderen Regionen am meisten pro Urlaubsreise aus. Das ist kein Zufall, denn laut den Statistiken der Deutschen Rentenversicherung werden zwischen Ostsee und Erzgebirge die höchsten gesetzlichen Renten gezahlt. Auch süddeutsche Rentner haben mit 992 Euro pro Person überdurchschnittlich viel Geld für den Urlaub ausgegeben.

Das Reisebudget von Senioren aus dem Norden liegt mit 950 Euro hingegen etwas unter dem Durchschnitt. Und auch Senioren aus dem Westen (Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) geben mit 938 Euro weniger für eine Urlaubsreise aus.

Gesundheitsurlaub ade – Stadt- und Kulturreisen sind gefragt
Das Reiseverhalten von Rentnern hat sich in den letzten zehn Jahren nicht nur hinsichtlich der Budgets verändert. Die Urlaubsaktivitäten und Reisearten sind vielfältiger geworden. Während in der Gesamtbevölkerung beinahe die Hälfte aller Urlaubsreisen auf Strand- oder Familienurlaub entfallen, sind es bei den Älteren nur 35 Prozent. „Für Familien mit Kindern sind das die mit Abstand beliebtesten Reisearten“, so Wagner. „Ältere Menschen sind hingegen ungebundener und entscheiden sich auch deshalb öfter für Kultur-, Stadt- und Naturreisen.“

Insgesamt haben knapp zwei Drittel (64,5%) der über 65-Jährigen im vergangenen Jahr wenigstens eine Urlaubsreise von mindestens fünf Tagen Dauer unternommen. Bei den jüngeren Alten zwischen 65 und 75 waren es sogar 72,7 Prozent. Damit liegen die Älteren etwas unter dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung (76,3%). Dafür ist die Wahrscheinlichkeit jedoch etwas größer, dass ältere Reisende mehrfach im Jahr in die Fremde fahren: Reisende im Alter 65+ machten 2015 im Durchschnitt 1,4 Urlaubsfahrten im Jahr, in der Gesamtbevölkerung waren es 1,3.


IHA-Hotelkonjunkturbarometer Sommer 2016: Deutsche Hotellerie weiterhin auf Wachstumskurs
Das deutsche Beherbergungsgewerbe blieb auch in der ersten Hälfte des Jahres 2016 auf solidem Wachstumskurs. Nach den heute vorläufig veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2016 im deutschen Beherbergungsgewerbe (inkl. Camping) 199,2 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste erfasst, was einem Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Der Hotelverband Deutschland (IHA) legte dazu ergänzend sein jährliches Sommerkonjunkturbarometer vor – ebenfalls mit erfreulichen Ergebnissen: Übernachtungen, Auslastung, Umsatz und Beschäftigung erreichten allesamt neue Spitzenwerte.

„Die Ursachen dafür sind vielfältig“, erklärt Otto Lindner, Vorsitzender des Hotelverbandes Deutschland (IHA). „Die deutsche Wirtschaft wächst solide, das Reiseland Deutschland zieht immer mehr ausländische aber auch inländische Gäste an und die heimische Hotellerie punktet mit einem herausragend gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.“ Lindner warnt allerdings auch vor zu großer Euphorie: „Die positiven Kennziffern sind noch kein Garant für positive wirtschaftliche Betriebsergebnisse. Der Hotelmarkt ist trotz der positiven Ergebnisse von Überkapazitäten geprägt. Wir erleben derzeit eine beispiellose Konsolidierungswelle. Die Unternehmens- und Markenkonzentration nimmt zu. Mehr denn je zählen ein klares Profil und eine konsequente Positionierung. Zudem gilt es, die Balance zwischen den Chancen und Risiken der Digitalisierung zu finden, unfaire Marktpraktiken im Online-Vertrieb zu bekämpfen, die Mitarbeiterführung an die gesellschaftliche Realität anzupassen und die Zukunftsfähigkeit unserer Ausbildungssysteme in Angriff zu nehmen. Dabei kommt es auch auf wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen an. Vor weiteren Reglementierungen und Kostenbelastungen, wie sie zum Beispiel das neue Pauschalreiserecht mit sich zu bringen droht, können wir nur warnen.“

Laut dem IHA-Konjunkturbarometer konnten bei den hotelspezifischen Kennziffern wie Zimmerauslastung, Zimmerpreis und Zimmerertrag über alle Segmente hinweg Zuwächse erreicht werden. Die Daten basieren dabei auf dem Hotelbenchmark von MKG Hospitality. An letzterem nehmen größere Hotels in Städtedestinationen überproportional häufig teil, sodass die Ergebnisse für die Hotellerie im engeren Sinne, jedoch nicht für den deutschen Beherbergungsmarkt in seiner gesamten Bandbreite als repräsentativ gelten können.

Nach dieser Auswertung erzielten die Hotels in Deutschland von Januar bis Juni 2016 eine durchschnittliche Zimmerauslastung von 69,0% (+1,7%) und steigerte ihren Zimmerertrag (RevPAR) um 5,2% auf 63 Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der durchschnittliche Netto-Zimmerpreis (ohne Mehrwertsteuer und ohne Frühstück) stieg auf 92 Euro (+3,4%).

Auch im europäischen Vergleich erwies sich die Entwicklung in Deutschland im ersten Halbjahr 2016 als erfreulich: Europaweit wurde ein Anstieg der Zimmerauslastung von 0,3% auf 67,5% gemessen. Der Netto-Zimmerpreis stieg im europäischen Durchschnitt um 1,4% auf einen Wert von 93 Euro, sodass die deutschen Hotelpreise nur noch minimal unter dem europäischen Durchschnitt liegen.

In Bezug auf den Zimmerertrag (Revpar) konnte die deutsche Hotellerie mit einem Zuwachs von 5,2% ihre durchschnittlichen Erträge pro Zimmer deutlich stärker steigern als der europäische Durchschnitt (+1,7%). Ein Blick auf die absoluten Zahlen zeigt, dass der Revpar in Deutschland mit 63 Euro, erstmals seit dem Jahr 2006, dem Jahr der Fußball WM in Deutschland, über dem europäischen Durchschnittswert von aktuell 62 Euro liegt.

Das IHA-Konjunkturbarometer greift darüber hinaus die Zahlen des Statistischen Bundesamtes und der Bundesagentur für Arbeit auf:

Laut der amtlichen Statistik nahmen die Übernachtungen in Hotels, Hotels garnis, Gasthöfen und Pensionen von Januar bis Mai um 4,3 Prozent auf 101,6 Millionen zu. Mit einem Plus von 4,4 Prozent stieg die Anzahl der Übernachtungen inländischer Gäste in der klassischen Hotellerie erstmals seit langem wieder stärker als die Anzahl der ausländischen Übernachtungen (+4,1%). Der Umsatz im Beherbergungsgewerbe legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Januar bis Mai) nominal um 5,5%, inflationsbereinigt (real) um 4,1 Prozent zu.

Positive Zahlen meldet auch die Bundesagentur für Arbeit: Von Dezember 2014 bis Dezember 2015 entstanden 11.265 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze im deutschen Beherbergungsgewerbe – das ist ein Plus von 4,1  Prozent. In der Gesamtwirtschaft betrug der Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im gleichen Zeitraum 2,5 Prozent.