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Tourismusboom geht weiter: 3% mehr Übernachtungen im ersten Halbjahr – Hotels in Deutschland vor neuem Rekordjahr

(WieIMG_0399sbaden, 10. August 2015) Der Wirtschaftsmotor brummt weiterhin: Der Tourismus in Deutschland steht vor einem neuen Rekordjahr. Im ersten Halbjahr 2015 gab es in den Beherbergungsbetrieben in Deutschland 193,7 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, war dies ein Plus von drei Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2014. Tourismusexperten erwarten, dass die Zahl der Übernachtungen in diesem Jahrüber den Rekordwert von 420 Millionen Nächtigungen (2014) steigen werden.

Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland erhöhte sich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 um fünf Prozent auf 34,4 Millionen. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland stieg um drei Prozent auf 159,3 Millionen.

Im Juni 2015 blieb die Zahl der Gästeübernachtungen mit 42,1 Millionen gegenüber Juni 2014 nahezu unverändert. Davon entfielen 34,8 Millionen Übernachtungen auf Gäste aus dem Inland (-1%) und 7,3 Millionen auf ausländische Gäste (+7%).

Die neuen Tourismusdaten machen deutlich, dass die steigende Zahl ausländischer Übernachtungsgäste – verstärkt aus Asien, insbesondere aus China – für ein sattes Plus sorgt. In der Hotellerie muss man sich auf diese Gästegruppen noch besser einstellen, u.a. mit mehrsprachigen Standort- und Destinationsinformationen (z.B. Mit Concierge Tablets), mehrsprachigen Rezeptions- und Servicemitarbeitern (u.a. mit Mandarin-Basis-Sprachkenntnissen) und ultraschnellem Wlan-Verbindungen.

„Die Ursachen dafür sind vielfältig“, erklärt Fritz G. Dreesen, Vorsitzender des Hotelverbandes Deutschland (IHA). „Die deutsche Wirtschaft wächst weiter, die Deutschen sind bester Konsumlaune, das Reiseland Deutschland zieht immer mehr ausländische Gäste an und die inländische Hotellerie punktet weiterhin mit einem herausragend gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.“ Dreesen warnte allerdings auch vor zu großer Euphorie: „Die positiven Kennziffern sind jedoch noch kein Garant für positive wirtschaftliche Betriebsergebnissee. Sorge und Unruhe sind branchenweit spürbar. Überbordende Bürokratie, unfaire Marktpraktiken im Online-Vertrieb und generell steigender Kostendruck tragen ihren Teil zum Stimmungsbild der Branche bei.“

Die Zahlen des IHA-Konjunkturbarometers im Detail
Bei den hotelspezifischen Kennziffern konnten über alle Segmente hinweg Zuwächse erreicht werden. Die Hotellerie in Deutschland erzielte von Januar bis Juni 2015 eine durchschnittliche Zimmerauslastung von 67,6% (+2,4%) und steigerte ihren Zimmer-ertrag (RevPAR) um 5,9% auf 60 Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der durchschnittliche Netto-Zimmerpreis (ohne Mehrwertsteuer und ohne Frühstück) stieg auf 88 Euro (+3,4%).

Im europäischen Vergleich erwies sich die Entwicklung in Deutschland im ersten Halbjahr 2015 als stabil. Europaweit wurde ein Anstieg der Zimmerauslastung von 2,3% auf 67,2% gemessen. Der Netto-Zimmerpreis stieg im europäischen Durchschnitt um 2,9% auf einen Wert von 89 Euro, sodass die deutschen Hotelpreise somit nur noch leicht unter dem europäischen Durchschnitt liegen.

In Bezug auf den Zimmerertrag (RevPAR) konnte die deutsche Hotellerie mit einem Zuwachs von 5,9% ihre durchschnittlichen Erträge pro Zimmer etwas stärker steigern als der europäische Durchschnitt (+5,3 %). Ein Blick auf die absoluten Zahlen zeigt allerdings, dass Deutschland mit einem durchschnittlichen RevPAR von 60 Euro erstmals seit 2010 wieder auf einem Level mit dem europäischen Durchschnitt liegt.

Das IHA-Konjunkturbarometer umfasst auch die Zahlen des Statistischen Bundes-amtes und der Bundesagentur für Arbeit. Laut der amtlichen Statistik nahmen die Übernachtungen in Hotels, Hotels garnis, Gasthöfen und Pensionen von Januar bis Mai um 3,6% auf 97,6 Millionen zu. Mit einem Plus von 4,4% stieg die Anzahl der Übernachtungen ausländischer Gäste in der klassischen Hotellerie erneut stärker als die inländischer Gäste (+3,4%). Der Umsatz im Beherbergungsgewerbe legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Januar bis Mai) nominal um 3,2%; inflationsbereinigt (real) um 0,7% zu.

Positive Zahlen meldet auch die Bundesagentur für Arbeit: Von Dezember 2013 bis Dezember 2014 entstanden 6.891 zusätzliche sozialversicherungspflichtig Arbeitsplätze im deutschen Beherbergungsgewerbe – das ist ein Plus von 2,6%. In der Gesamtwirtschaft betrug der Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im gleichen Zeitraum 1,7%.