Skip to content

Tourismusbranche knackt Milliardengrenze – Nachhaltiges Reisen erfährt erneut Aufmerksamkeit

(Madrid/Wien, 18. Dezember 2012) Die internationale Tourismusbranche hat zum ersten Mal die Marke von einer Milliarde Touristen weltweit geknackt, wie die United Nations World Tourism Organization (UNWTO)  ermittelt hat. Auch die instabile Wirtschaftslage konnte Reisefreudige demnach nicht davon abhalten, fremde Länder und Kulturen zu besuchen. Die Organisation hat auf diese Statistik hin eine Kampagne gestartet und Reisende dazu aufgefordert, den besten Vorschlag für nachhaltigen Tourismus zu wählen, um das Bewusstsein wieder verstärkt auf dieses Thema zu lenken.

Tourist: UNWTO zählt eine Mrd. Touristen global (Foto: pixelio.de/R. Sturm)
Tourist: UNWTO zählt eine Mrd. Touristen global (Foto: pixelio.de/R. Sturm)

Der effektivste Tipp ist der Öffentlichkeit zufolge das Kaufen lokaler Produkte wie Lebensmittel sowie Souvenirs sowie das Bezahlen regionaler Reiseführer. “Durch das lokale Kaufen bleibt einerseits das Geld im Land. Andererseits erfreuen sich Touristen mehr an originalen Souvenirs und Essen”, erklärt Generalsekretär Christian Baumgartner der Naturfreunde Internationale gegenüber der Nachrichtenagentur Pressetext.

Seltener reisen – länger bleiben
Damit Reisende nachhaltigen Tourismus gewährleisten können, müssen sie vielerlei Faktoren berücksichtigen. “Grundsätzlich sollte man weniger oft reisen, dafür jedoch länger an einer Destination bleiben. Das begünstigt einerseits die Erholung und senkt andererseits Transportemissionen”, rät der Experte. Zusätzlich sollte sich die Unterkunfts-Wahl auf kleinere landestypische und im Besitz von Einheimischen Betriebe konzentrierten.

Viele Logis-Angebote hätten zudem ein Umweltzeichen, an dem sich Touristen richten können. “Bevor die Besucher abreisen, sollten sie sich außerdem über die Kultur und das Land informieren und wenn möglich einige Höflichkeitsformeln in der jeweiligen Sprache lernen, um so auch mit den Einheimischen kommunizieren zu können”, führt Baumgarnter aus. Das Suchen nach Ruhe und Kontakten zu den Bewohnern stelle auch zunehmend einen Trend dar.

Lokale Arbeitsbedingungen oft schlecht
Die Tourismusbranche weist in vielerlei Hinsicht immer noch Verbesserungspotenzial auf. Zum einen stelle der touristische Verkehr ein umweltbezogenes Problem dar. Zum anderen sei es aus sozialer Sicht wichtig, sich über Arbeitsbedingungen in den jeweiligen Hotels im Reisebüro zu informieren. “Diese sind in vielen Destinationen noch sehr schlecht”, sagt Baumgartner. Eine Sensibilisierung diesbezüglich könne durch Einholung von Informationen zur lokalen Arbeit erreicht werden.