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Treugast Investment Ranking: Gute Ergebnisse treiben Expansion voran – große Bewegungen im Hotelmarkt

(München, 04. Oktober 2011) Die Dynamik ist beeindruckend: Projekte, die auf Eis lagen, werden wiederbelebt. Neue Investoren beschleunigen die Realisierung. Mehrere Gesellschaften stehen unmittelbar davor, neue Konzepte auf den Markt zu bringen. Eine Ursache für die Expansionswelle: Die meisten Gesellschaften blicken auf ein gutes Jahr zurück und bringen gefüllte Kassen mit. Das Treugast Investment Ranking 2011 untersucht die Performance der 70 wichtigsten Hotelgesellschaften in Deutschland.

Der Blick richtet sich wieder nach vorn: Die allermeisten Hotelgesellschaften konnten ihre Ergebnisse nicht nur in 2010 steigern, sondern setzten den Erfolg auch im ersten Halbjahr 2011 fort: Jetzt haben sie Raum für neue Pläne und treiben sie voran. Dieser Trend spiegelt sich auch in den Bewertungen im Treugast Investment Ranking wieder: Gut 70 Prozent der Gesellschaften erreichen ein Blue Chip-Rating und gelten somit als begehrte Partner für Investitionen. Die Durchschnittsbewertung der Gesellschaften stieg um 0,12 auf 1,82 Punkte. Luft nach oben bleibt aber weiterhin: Im Jahr 2008, also vor der Krise, lag die Bewertung immer noch höher – bei 2,03 Punkten. Die Performances der meisten Gesellschaften verbessern sich dennoch deutlich – der Ertrag pro Zimmer (REVPAR) steigt um 15 bis 20 Prozent.

Mittelsegment startet durch
Bei den drei Aufsteigern im Ranking handelt es sich um die Eco- und Midscale-Betreiber Star Inn, Success und Foremost. Sie klettern von BBB auf A. Mit ihrem Erfolgszug bestätigen sie eine Treugast-Prognose aus dem vergangenen Jahr: das Revival des lange darbenden Mittelsegmentes.

Den höchsten (Wieder-)Einstieg in das Ranking schaffte Starwood: Die Gesellschaft hat die Zusammenarbeit mit der Schörghuber Gruppe neu strukturiert. Beim Thema Nachhaltigkeit offenbaren die Hotelgesellschaften Defizite und große Unterschiede. Während einige gar nicht wissen, worum es sich handelt oder sich mit Lippenbekenntnissen begnügen, lassen sich andere für Qualitätsmanagement und umweltgerechte Gebäude (Green Buildings) zertifizieren.

Die ersten Gesellschaften klagen über Fachkräftemangel, die Folge daraus: Soziale Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Die Konsequenz – viele suchen kreativ nach Fachkräften, beispielsweise über „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“-Programme oder auf Facebook.

Übernahmen und Neubauten
Die bereits im letzten Jahr stärker erkennbare Übernahmewelle rollt weiter, angeführt von Grand City, gefolgt von RIMC und einem der Newcomer des diesjährigen Rankings, der Hamburger Novum Gruppe. Die Betreibergesellschaft unter Führung von David Etmenan führt mittlerweile 21 Hotels, 16 davon in Hamburg und ist damit auf dem besten Weg zur lokalen Marktführerschaft. Auch Gold Inn wächst stark durch Übernahmen. Motel One, B&B und Hospitality Alliance erweitern ihr Portfolio durch Neubauten.

Rekordverdächtige Dynamik
Die Expansionsdynamik bei den Hotelgruppen auf dem deutschen Markt ist höher den je. Neubauten, Übernahmen, Konversionen – die Projekte der Ketten für die kommenden zwei Jahre füllen lange Listen. Mehr denn je wird Deutschland zu einem Schlüsselmarkt für die Hotelinvestoren. Dabei stehen nicht immer nur Top-Lagen im Fokus: Es werden Standorte von A bis C gesucht. Die Marktpotenziale im Budgetsegment werden bereits dünner – Accor ist dabei, die Ibis-Marke zu stärken, während Motel One die Magic Cities München, Berlin und Hamburg beherrscht. Im Midscale-Segment stehen dagegen neue Konzepte kurz vor der Markteinführung – hier müssen die Investoren noch überzeugt werden. In diesem Zusammenhang gewinnt die Kenntnis über die Markenstärke, Bonität, Betreiberkompetenz und Exitfähigkeit immer mehr an Bedeutung.


Ergebnisse des TREUGAST Investment Ranking Hotellerie Deutschland 2011 im Einzelnen

Top Drei:

  • Motel One, Accor und Marriott bestätigen ihre Top-Bewertung AAA aus dem Vorjahr.
  • Mit einem ungebremsten Wachstum zeigt Motel One seinen Konkurrenten die Zähne: fünf neue Häuser – 1.680 Zimmer – an Top-Standorten in Hamburg, München, Dresden und Berlin. Dazu konnte der Münchner Budget-Design Spezialist Auslastung und Durchschnittsrate abermals steigern. Der Revpar übersteigt sogar das Vorkrisenniveau um gut zehn Euro. Die Gesellschaft kann sich nicht nur über ihre sehr gute Bonität freuen, sondern nutzt sie auch: Die Liste der Projekte ist lang und sieht zwei Pacht- und vier Eigentumsbetriebe mit insgesamt rund 1.800 Zimmern vor.
  • Accor hat die Zeichen der Zeit erkannt und setzt auf Nachhaltigkeit. Das Thema spielt eine wesentliche Rolle in der Unternehmensphilosophie und startete bereits 2006 als Earth Guest Programm. Die Gruppe erweiterte außerdem ihr Portfolio um zehn Betriebe, für die Franchiseverträge vergeben wurden. Um die Wachstumsgeschwindigkeit zu halten, sollen auch Projekte in Eigenregie realisiert werden. Die Gruppe hat außerdem zahlreiche Projekte im Visier, darunter das neue Sofitel in Frankfurt/Main. Eine Umstrukturierung der Marken im Budget- und Economy-Segment lässt künftig die Marken Etap und all seasons verschwinden – im Gegen zug wird die Marke Ibis gestärkt und um die Submarken Ibis Budget (vorher Etap) und Ibis Styles (vorher all seasons) erweitert.
  • Auch Marriott gibt der Nachhaltigkeit Raum und belegt das durch die Herausgabe eines jährlichen Sustainability Reports. Das Marriott in Frankfurt kann künftig sogar mit dem Green Building Zertifikat der EU werben. In Deutschland wächst Marriott überwiegend mit der Marke Courtyard. Dabei zeigt das neu eröffnete Courtyard in Bremen, dass die Marke kein Produkt „von der Stange“ sein muss.
  • Newcomer:
    Starwood kehrt zurück und will mehr: Mit AA steigt die Gesellschaft wieder ins Ranking ein. In 2012 soll im Schlüsselmarkt Deutschland die Expansion über Management und Franchise forciert werden.
  • Die Hamburger Novum Hotels (BBB) zeigen eine starke Performance, die sich auf ein beachtliches Portfolio von 21 Betrieben in gründet.
  • Bierwirth und Kluth haben sich dagegen bereits als Interimsmanager und Sanierer einen Namen gemacht – jetzt zeichnet man vermehrt Pachtverträge mit langfristigem Betreiberfokus und hat mit Marriott einen starken Partner und Global Player an seiner Seite. Dennoch ist man auch offen für andere Marken.
  • Eine Erfolgsstory schreiben wollen die Louvre Hotels mit der wieder revitalisierten Marke Golden Tulip in Deutschland. Erste Franchiseverträge sind gezeichnet.

Most Wanted Investment Partner Treugast Award
Motel One GmbH schafft das Triple: Die Gesellschaft wird zum dritten Mal mit dem von Treugast verliehenen Award ausgezeichnet. Die in der internationalen Hotellerie einzigartige Auszeichnung berücksichtigt neben der Ratingnote insbesondere den werthaltigsten Kapazitätszuwachs durch Neubauten aus dem Vorjahr. Dazu zählen keine Eigentumsbetriebe, sondern vorrangig Pachtbetriebe, die in Zusammenarbeit mit Projektentwicklern und Investoren entstanden sind. Motel One konnte mit 1.680 gepachteten Zimmern in München (252), zweimal in Hamburg (897), Berlin (303 Zimmer) und Dresden (228) punkten und wird daher abermals mit dem diesjährigen Award geehrt. Die Auszeichnung „Most Wanted Investment Partner“ wird zum siebten Mal von Treugast vergeben.
Wer spricht hier noch von Krise? Die österreichische Hotellerie befindet sich wieder auf Expansionskurs
Die Hotellerie in Österreich jubelt über starke Zuwächse. Die Ankünfte stiegen 2010 um 3,3 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 33,39 Millionen. Auch die Gästeübernachtungen erreichten mit 124,9 Millionen Übernachtungen das fünftbeste Ergebnis in ihrer Geschichte. Besonders gern übernachteten die Gäste in Häusern des Fünf- und Vier-Sterne-Segments – diese Hotels verzeichneten im Kalenderjahr eine erhöhte Nachfrage. Als eindeutiger Sieger auf dem österreichischen Hotelmarkt geht in diesem Jahr Accor hervor. Die Gesellschaft erzielt als einzige die AAA-Wertung: Dies ist ein Ergebnis des
aktuellen Investment Ranking Austria 2011, herausgegeben vom Treugast Institute of Applied Hospitality Sciences und der Horwarth Tourismus Consulting Austria.

Newcomer und Nachfrage-Rekorde
Das Jahr 2011 stand bisher unter dem Zeichen der Expansion und einiger Newcomer. Für Aufsehen sorgten einige spektakuläre Hoteleröffnungen von internationalen Hotelgesellschaften, vor allem in Salzburg und Wien, wie das Fleming’s Hotel Deluxe Wien City, das Sofitel Vienna by Accor, das Ramada Hotel & Suites Vienna, das Motel One Salzburg, Meininger City Hostel in Salzburg und das 25 Hours in Wien.

Es ist deutlich, dass sich die österreichische Hotellerie von der Finanz- und Wirtschaftskrise weitgehend erholt hat. In der Folge planen einige Gesellschaften eine kontinuierliche Expansion. Wien und Salzburg stehen an der Spitze dieser Bewegung: Hier wächst das Hotelangebot am stärksten. Ebenso steigt die Nachfrage: Mit 1.159.560 Übernachtungen kann sich die Bundeshauptstadt über ein Plus von elf Prozent freuen. Und es geht noch weiter, denn der positive Trend setzt sich auch heuer fort. In den ersten acht Monaten des Jahres nahmen die Übernachtungen in Wien weiter um 4,6 Prozent zu. Die Gästeschar ist dabei ausgesprochen international. Sehr gut an kommt die Metropole an der Donau derzeit bei Gästen aus Russland (+38%), Spanien (+14%) und der Schweiz, aus der elf Prozent mehr Gäste übernachteten.

Während Linz bei den Übernachtungen einen Rückgang von 6,2 Prozent verkraften muss –die Stadt in Oberösterreich präsentierte sich in 2009 als Europäische Kulturhauptstadt – freuten sich die meisten anderen Landeshauptstädte über ihren Wachstumskurs: Mit 13,4 Prozent mehr Übernachtungen registrierte Innsbruck den größten prozentualen Zuwachs noch vor Wien, Salzburg (+6,3%) und Graz (+4,6%).

Obwohl Häuser aus dem oberen Segment sich über gesteigerte Nachfrage freuen, mussten Hotels mit bis zu zwei Sternen wie die Privatquartiere einen Rückgang hinnehmen. Die Systemhotellerie wird diese Entwicklung aber voraussichtlich bremsen, da ihr steigendes Angebot an Low-Budget-Zimmern meist aus dem Stand eine hervorragende Auslastung erreicht.

Übrigens ist seit Anfang 2010 die Zimmergröße kein Ausschlag gebendes Kriterium mehr für die Sterneklassifizierung, weil seitdem in mehreren Ländern (wie Österreich, Deutschland, Tschechien und Ungarn) ein neues gemeinsames Klassifizierungssystem Mindest-Ausstattungsrichtlinien in Österreich – in den Bundesländern Wien und Salzburg muss ein Zimmer mindestens 18 Quadratmeter messen, inklusive Nasszelle.

Einige Ergebnisse und Neuigkeiten aus dem Investment Ranking Austria 2011 vorab:

  • Accor Austria erhält ein AAA-Rating und steht damit als Sieger auf dem österreichischen Hotelmarkt. CEO Stephane Engelhard hat vieles geleistet, um diese Wertung zu erlangen. Neben Neueröffnungen wie dem Sofitel Vienna und weiteren geplanten Objekten zeigt Accor ein großes Engagement im Thema Nachhaltigkeit. Die Gesellschaft gründete die „Earth Guest“-Plattform, lässt ihr Engagement unabhängig zertifizieren, verwendet Fair Trade-Produkte und spart Wasser. Ebenso nutzt Accor die neuen Technologien wie Social Media und hat durch seine zehn unterschiedlich positionierten Marken einen ausgewogenen Businessmix. Durch das Rebranding der Economy Brands im Zusammenhang mit Ibis steht Accor allerdings wieder vor einer neuen Herausforderung.
    Ein hervorragendes Rating mit AA erreichten Arcotel, die Austria Trend Hotels, Falkensteiner und Steigenberger.
  • Aus- und Einsteiger: Die Gruppe Marriott International und die Robinson Clubs sind nicht mehr im Investment Ranking vertreten. Dafür konnten heuer mit Wombat’s, RIMCAmedia, HMG (Fleming´s), Hinteregger Hotels & Resorts, NH Hotels neue Teilnehmer gewonnen werden.
  • Motel One wird nach der gelungenen Eröffnung in Salzburg auch die Bahnhofcity West in Wien erobern, nämlich Ende November. Dabei kann sich die Gesellschaft sogar insgesamt sechs Häuser in Wien vorstellen. Deswegen wurde ein weiteres Projekt, diesmal im 2. Bezirk beim Prater, soeben unter Vertrag genommen.
  • Je einen Standort in Tirol, der Steiermark und in Kärnten – das plant die deutsche Hotelgesellschaft Alps & Cities bei ihrer Expansion.
    Alle Amedia Hotels sollen künftig von der RIMC geführt werden. Bereits seit Anfang Juni hat RIMC das Management der Amedia-Hotels in Wels, Graz, Salzburg, Hamburg, Zwickau und Passau übernommen – es folgen weitere Häuser in Wien, Zürich und Frankfurt/Kelsterbach. Zu diesem Zweck wurde die Amedia Hotel GmbH gegründet, gemeinsam von der AHC Int. Consulting AG und der RIMC Austria Hotel Resort Management and Consulting GmbH.
  • Die Falkensteiner Hotels & Residences starteten im Januar mit der „Falkensteiner Akademie“ eine interne Trainingsakademie, in der vorwiegend die Softskills aller Mitarbeiter trainiert werden. Als Investitionssumme wurden 550.000 Euro genannt.