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Trivago-Chef Rolf Schrömgens: Airbnb hat keine große Zukunft – Professionelle Hoteliers setzen sich weiterhin durch

Rolf Schrömgens

Düsseldorf, 01. Mai 2017 – Trivago-Gründer Rolf Schrömgens bezweifelt, dass sich die Vermietung von Privatunterkünften, wie sie Firmen wie Airbnb bieten, dauerhaft durchsetzt. “Ich glaube nicht an eine Zukunft, in der jeder sein Haus an andere vermietet, wenn er nicht da ist. Dafür sind vielen die eigenen vier Wände zu heilig”, sagte Rolf Schrömgens der “Rheinischen Post”. Schrömgens ist überzeugt, dass es auch in Zukunft Hotels geben wird. “Der Markt wird facettenreicher, aber dabei werden sich professionelle Anbieter durchsetzen.”

 

Rolf Schrömgens
Rolf Schrömgens

 

Schrömgens vergleicht die Entwicklung auf dem Hotelmarkt mit der von Ebay: “Ende der 1990er dachte ich: Ebay verändert alles. Von jetzt an wird jeder an jeden verkaufen. Wenn man sich heute Ebay anschaut, stammt der Großteil der Angebote von Profi-Händlern und nicht von Privatleuten. Heute ist Ebay ein schlechtes Amazon.” Trotzdem müsse sein Unternehmen dynamisch bleiben, um zu bestehen. “Klar kann es sein, dass wir in ein paar Jahren ersetzt werden”, sagte Schrömgens der “Rheinischen Post”.

Trivago-Chef sagt Massensterben der Großunternehmen voraus
Schrömgens rechnet zudem mit radikalen Umwälzungen in der deutschen Wirtschaft. “Ich glaube, dass die meisten klassischen Großunternehmen in den nächsten 20 Jahren extrem unter Druck kommen werden. Nur wenige werden sich langfristig halten können”, sagte Schrömgens der “Rheinischen Post”. Der 40-Jährige ist überzeugt: “Junge Unternehmen werden sie ersetzen und die alten Geschäftsmodelle atomisieren.”

Gegenüber Ländern wie den USA sieht Rolf Schrömgens Deutschland schlecht aufgestellt. Die USA hätten nicht nur klassische Unternehmen, sondern auch junge Tech-Unternehmen, die nachrückten. Deutschland konzentriere sich zu stark auf seine Traditionsunternehmen, kritisiert Schrömgens: “Der Fokus liegt hier sehr stark auf den Großkonzernen. Ich kann das zum Teil verstehen, sie bringen viele Arbeitsplätze, aber es ist wahnsinnig schwer, diese großen Apparate über die Zeit hinwegzuretten. Es braucht eine Kultur, die für Veränderungen offen ist – die haben viele Großkonzerne nicht.”