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TV-Bericht über Abzocke und Betrug in der Gastronomie auf Sylt schlägt hohe Wellen

Carsten Hennig beim Gastrotest auf Sylt (Screenshot: Kabeleins)

Westerland/Sylt, 02. August 2016 – Das schlägt ein wie eine Bombe: Eine Enthüllungsreportage über Abzocke und Betrug in der Gastronomie auf Sylt sorgt für Kontroversen im Social Web.

Für Kabel Eins hatte der TV-Macher Franz Jägeler zusammen mit Gastro-Experte Carsten Hennig zahlreiche Restaurants und Imbiss-Stationen getestet. Das Ergebnis: In etlichen gastronomischen Betrieben wurde nordisches Heringsfilet als “Matjes” verkauft und beim begehrten Edelfisch Seezunge kräftig geschummelt. In keinem F&B-Outlet gab es die angepriesenen “Scampi”, stattdessen kaum angebratene Garnelen offenbar aus Aquakultur.

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Gastro-Abzocke auf Sylt – Check mit Carsten Hennig from HOTELIERTV on Vimeo.

Zahlreiche Kommentare bei Facebook bestätigen das gezeigte Ergebnis. “Die schwarzen Schafe in unserer Gilde spielen mit der Unkenntnis der Gäste”, gab ein Gastronom zu. Etliche Zuschauer zeigen sich empört. Allerdings gibt es auch konstruktive Kritik: Eine Frau merkte an, dass es doch schade sei, für solche Testessen soviel Food wegzuschmeißen. Dazu Anmerkung der Redaktion: Die gekauften Portionen wurden vom Kamerateam verdrückt …

“Wenn scampi auf der Karte stehen, haben Scampi auf dem Teller zu liegen. Alles andere ist Betrug”, konstatiert ein Zuschauer. Das betroffene Gastronomieunternehmer, eine in ganz Deutschland bekannte Fischbräterei mit zahlreichen Franchisefilialen, hat zu den aktuellen Vorwürfen bislang keine Stellung genommen. Das Unternehmen war bereits im Herbst 2015 bei einem Test des NDR aufgefallen: In einem Oulet an der Hamburger Reeperbahn wurden Garnelen als Scampi verkauft.

Diese offenbar in Teilen der Gastronomie verbreitete Praxis brachte auch schon die Verbraucherschützer auf den Plan. Die Hamburger Wettbewerbszentrale sollte das Gastrounternehmen abmahnen.

“Manche hochpreisige Zutat auf der Speisekarte verwandelt sich auf dem Teller der Gäste in eine billigere Variante, z.B. von teuren Scampi zu preiswerten Garnelen oder von der hochwertigen Seezunge zum billigen Pangasiusfilet. Das spart dem Gastronomen Geld, aber für die Gäste ist diese Schummelei höchst ärgerlich. Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass Restaurantbesucher nicht getäuscht werden. Kunden, die die angebotenen teuren Scampi bestellen, müsse diese auch serviert bekommen!”, so eine Stellungnahme der Verbraucherzentrale Hamburg.