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Unter Kuratel: Nach Brandtoten darf Berliner Hotel keine neuen Gäste mehr aufnehmen

Sauna Holzofen

Sauna HolzofenBerlin – Die Behörden müssen wieder durchgreifen: Das Hotel, in dem ein Gast aus Finnland bei einem Saunabrand ums Leben, steht unter Kuratel. Das Hotel dürfe vorerst keine neuen Gäste mehr aufnehmen, müsse täglich die Gästezahl melden und außerdem auf jeder Etage einen Mitarbeiter als Brandwache einsetzen, berichtete dpa.

Die Ursache für das Unglück war offenbar eine ausgeschaltete Brandmeldeanlage. Dies sei wegen Wartungs- und Reparaturanlagen außer Betrieb gewesen. Seit wann, ist unklar. Ein Gast hatte verlangt, in die Sauna gehen zu dürfen. Diese wurde einschaltet. Dabei erhitzte sich ein Aufsummiere, der auf dem Saunaofen stand und fing Feuer. Der Gast erstickte offenbar im Ruheraum an den Rauchgasen und wurde von der Feuerwehr erst später gefunden, als Rauch vom Keller in die Lobby gelang. Da war es längst zu spät.

“Ist eine Brandmeldeanlage defekt oder in Wartung, muss erst einmal die Feuerwehr und zuständige Bauaufsicht benachrichtigt werden”, weist der aus dem TV bekannte Hotelsicherheitsexperte Ulrich Jander hin. Medienberichten zufolge waren im aktuellen Berliner Fall die Behörden nicht verständigt. Nun ermittelt die Staatsanwalt in alle Richtungen, also auch gegen leitende Mitarbeiter des Hotels. Zu erwarten seien auch Schadensersatzforderungen der Angehörigen des toten Hotelgastes und ggf. weitere Regressforderungen. Stellt sich heraus, das grob fahrlässig gehandelt wurde, verweigern Versicherungen die Zahlungen.

Immer wieder kommt es zu verheerenden Bränden in Hotels. Zuletzt kamen sechs Hotelgäste bei einem Feuer im Mai in einem zum Hotel umgebauten Bauernhof in Schneizlreuth in Oberbayern um. Behörden und Feuerwehren greifen im Rahmen ihrer Amtsträgerhaftung scharf und schließen immer wieder Häuser wie zuletzt in Karlsruhe, Fulda und Bad Füssing.