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Volksfeste ziehen mehr ausländische Touristen an

Oktoberfest München - Zuprosten

Oktoberfest München - Zuprosten(Frankfurt am Main, 26. August 2015) Deutschland bietet eine einzigartige Vielfalt und Anzahl von Volksfesten. Sie vermitteln ausländischen Besuchern einen authentischen Eindruck von Traditionen und Brauchtum als Bestandteil der deutschen Städte und Regionen und der Mentalität der Menschen, die dort leben. Eine Marktstudie des Instituts für Freizeit- und Tourismusforschung (IFT) im Auftrag des Deutschen Schaustellerbundes untersuchte über 11.000 Veranstaltungen, darunter große Volksfeste mit überregionaler und internationaler Bedeutung, aber auch kleinere Kirmessen, Jahrmärkte, Wein- und Winzerfeste sowie Weihnachtmärkte.

DZT-Chefin Petra Hedorfer sieht eine enge Verbindung zwischen der von Tradition und Brauchtum geprägten Festkultur und der touristischen Attraktivität des Reiselandes Deutschland: „Für 21 Prozent aller ausländischen Deutschlandurlauber zählen laut aktuellem Qualitätsmonitor der DZT Tradition und Geschichte der Region zu den Top 10-Gründen, sich für Deutschland als Reiseziel zu entscheiden. Daher sind Volksfeste im weitesten Sinne eine hervorragende Möglichkeit, die Authentizität der Region touristisch erlebbar zu machen. Im Rahmen unserer Themenkampagne ‚Tradition und Brauchtum‘ beleuchten wir solche Ereignisse, die die Identität der Regionen reflektieren. Der besondere Fokus auf Social Media-Aktivitäten macht das Brauchtum mit historischen Wurzeln auch für jüngere Reisende erlebbar.“

Vor allem Gäste aus den Nachbarländern nutzen laut IFT-Studie die Volksfeste als besonderen Anlass zu einem Besuch in Deutschland. So registrieren die Events in Nordrhein-Westfalen viele Gäste aus den Niederlanden, französische Besucher feiern gern im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Baden-Württemberg, Österreicher und Tschechen kommen bevorzugt nach Bayern. Fast jeder fünfte Besucher des Münchener Oktoberfestes beispielsweise kommt aus dem Ausland. Insgesamt beziffert die IFT-Studie die Zahl ausländischer Besucher auf deutschen Volksfesten auf etwa 5,25 Millionen.
Unter den Deutschlandurlaubern, für die Tradition und Geschichte der Region eine besonders große Rolle bei der Destinationsentscheidung spielen, liegen die Spanier laut Qualitätsmonitor mit 42 Prozent an der Spitze, gefolgt von Gästen aus den USA (30 Prozent), Brasilianern und Chinesen (je 28 Prozent) sowie Schweden und Briten (je 26 Prozent). Großer Beliebtheit erfreuen sich Veranstaltungen mit Brauchtum/Volksmusik bei Gästen aus Übersee: 16 Prozent der chinesischen Gäste, 15 Prozent der Inder sowie jeweils 12 Prozent der Brasilianer und US-Amerikaner besuchen traditionelle Feste und Events.

Ausgewählte Volksfeste mit touristischer Bedeutung
Volksfeste entstanden aus unterschiedlichsten Gründen: als Kirchweihfest (Kirmes), zur Erinnerung an die Verleihung von Stadt- oder Marktrechten oder als jährlicher Höhepunkt der Schützenkultur. Sehr beliebt sind die Weihnachtsmärkte, die in ganz Deutschland die jeweiligen regionalen Bräuche der Advents- und Weihnachtszeit widerspiegeln.

Das Münchener Oktoberfest, die „Wies’n“, die seit 1811 veranstaltet wird, ist das größte Volksfest der Welt und zieht rund 6,3 Millionen Besucher jährlich an (Quelle: muenchen.de). Auch in Norddeutschland wird groß gefeiert: Der Bremer Freimarkt mit 4,0 Millionen Besuchern (Quelle: bremen-tourismus.de) und der Hamburger Dom mit ebenfalls 4,0 Millionen Besuchern (Quelle: hamburg-dom-aktuell.de) belegen, dass auch die Hanseaten ausgiebig feiern können. Die ältesten Volksfeste, wie zum Beispiel das Lullusfest in Bad Hersfeld oder das Liborifest in Paderborn, wurden bereits im 9. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Zu den jüngsten Events, die sich zu großen Volksfesten entwickelt haben, gehören der Berliner Karneval der Kulturen und das Museumsuferfest in Frankfurt am Main.

Asiatische Quellmärkte stärken Halbjahresbilanz des Incoming-Tourismus
Im ersten Halbjahr 2015 wächst der Incoming-Tourismus in Deutschland um 4,7 Prozent. Insgesamt zählte das Statistische Bundesamt von Januar bis Juni in Beherbergungsbetrieben mit zehn und mehr Betten 34,4 Millionen internationale Übernachtungen – 1,5 Millionen mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Insgesamt können wir mit diesem Ergebnis die Rekordbilanz des vergangenen Jahres nochmals übertreffen. Mit 440.000 zusätzlichen Übernachtungen entfällt fast ein Drittel der Zuwächse auf die asiatischen Quellmärkte, die im Vorjahresvergleich um 13,2 Prozent zulegen und damit einen überproportionalen Beitrag zum prosperierenden Deutschland-Incoming leisten“, erläuterte DZT-Chefin Hedorfer.

Die zehn wichtigsten Märkte für das deutsche Incoming tragen alle mit einem soliden Wachstum zur ausgezeichneten Halbjahresbilanz bei: Die Niederlande bleiben mit einem Plus von 2,3 Prozent auf 4,4 Millionen Übernachtungen unangefochten auf Platz 1. Die Schweiz generiert – begünstigt durch den starken Franken im Vergleich zum Euro – einen Zuwachs von 9,3 Prozent auf 2,8 Millionen Übernachtungen. Auf den folgenden Plätzen rangieren die USA (plus 5,7 Prozent auf 2,5 Millionen), Großbritannien (plus 7,4 Prozent auf 2,4 Millionen) und Italien (plus 5,8 Prozent auf 1,7 Millionen) mit überdurchschnittlichen Zuwächsen.

China trägt von Januar bis Ende Juni erstmals mehr als eine Million Übernachtungen in einer Halbjahresbilanz zum deutschen Incoming bei – ein Zuwachs von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch Indien (plus 11,5 Prozent), Korea (plus 18,6 Prozent) und Taiwan (plus 26,5 Prozent) tragen zur starken Performance des asiatisch-pazifischen Raumes bei.

Vom amerikanischen Kontinent kommen neben dem großen Quellmarkt USA mit 2,5 Millionen Übernachtungen besonders aus Brasilien mit plus 11,8 Prozent deutliche Wachstumsimpulse. Die übrigen südamerikanischen Länder erzielen zusammen ein Plus von 12,8 Prozent, aus Mittelamerika und der Karibik wird ein Zuwachs von 25,5 Prozent registriert.