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Warstein: Reisewarnung aufgehoben – Legionellen-Gefahr vorüber – Warsteiner Bier war immer sicher

(Warstein, 19. September 2013) Fast einen Monat lang herrschte Ausnahmezustand: Die Reisewarnung für Warstein wurde nun wieder aufgehoben. Dies teilte der Landkreis Soest mit. Das Gleiche gilt für die Einschätzung, der Aufenthalt in geschlossenen Räumen vermindere das Infektionsrisiko. Nur der Appell, bei Symptomen zum Arzt zu gehen, gilt in Zusammenhang mit dem Legionellenausbruch in Warstein weiter.

Warstein: Die Reisewarnung ist aufgehoben - die Legionellen-Gefahr vorüber
Warstein: Die Reisewarnung ist aufgehoben – die Legionellen-Gefahr vorüber

Seit dem 21. August gab es in Warstein und Umgebung eine Epidemie. Die gefährliche Krankheitskeime hatten sich weit verbreitet. 165 Erkrankungsfälle wurde ingesamt gezählt (Stand Mittwoch, 18. September 2013, 12 Uhr). Vier Erkrankte wurden zuletzt noch stationär behandelt. Zwei Menschen sind an der Erkrankung gestorben.

Die veranlassten Sicherungsmaßnahmen seien abgeschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Erreger waren in einer Kläranlage und in der Abwasseranlage der Warsteiner Brauerei gefunden worden. Die Bierproduktion war davon nicht betroffen. Das Bier war jederzeit sicher, da dies bei der Herstellung auf rund 100 Grad erhitzt wird und damit alle Legionellen absterben.

Warsteiner Bier war immer sicher
Warsteiner Bier war immer sicher

Die Warsteiner Brauerei hat die Abdeckung der Becken ihrer betrieblichen Abwasserbehandlungsanlage abgeschlossen. Zusätzlich ist eine UV-Desinfektionsanlage betriebsbereit. Der Ruhrverband hat ebenfalls das Belebungsbecken der kommunalen Kläranlage abgedeckt und eine UV-Desinfektionstechnik in Betrieb. Der Kreis hat eine Ordnungsverfügung erlassen, dass die Brauerei kein Abwasser einleiten darf, bevor der Kanal zwischen betrieblicher und kommunaler Kläranlage gereinigt ist. Vorsorglich sind außerdem durch die Stadt Warstein alle Kanaldeckel dieses Kanals abgedichtet worden, damit keine Aerosole, die Legionellen enthalten könnten, entweichen können.

Der Krisenstab des Landkreises arbeitet noch weiter. Die Belastung der umliegenden Gewässer bleibe unter genauer Beobachtung, heißt es. Zudem sei eine Wasserentnahme aus Teilen der Flüsse Wäster und Möhne zum Gemeingebrauch weiterhin untersagt.

“Wir dürfen nicht aus den Augen verlieren, worum es eigentlich ging. Wir beklagen zwei Tote, 165 Menschen wurden schwer krank. Wir haben in den vergangenen vier Wochen rund um die Uhr alles dafür getan, um weitere Erkrankungen zu vermeiden. Wenn wir nur eine Person vor der Erkrankung bewahrt haben, dann waren alle Maßnahmen richtig und angemessen”, sagte Landrätin Eva Irrgang. Die Legionellen-Epidemie hatte zur Absage der alljährlichen Großveranstaltung Warsteiner Internationale Montgilfiade mit rund 20.000 Gästen und Teilnehmern geführt. Die Warsteiner Brauerei und deren Hotelkette Welcome Hotels mussten erhebliche Umsatzausfälle hinnehmen. Ebenso waren andere Hotels und Gastbetriebe in und um Warstein von der Reisewarnung und ausbleibenden Gästen stark betroffen.

Die Landrätin bezeichnete die Epidemie als “europaweit einzigartiges Geschehen”.