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Wenn die Akkus leer sind… Gesundheitsmanagement in Unternehmen – 1. Corporate Health Congress in Darmstadt rund um das Betriebliche Gesundheitsmanagement

(Darmstadt, 27. Juni 2012) Wie beleuchten wir das heikle Thema „Total erschöpftes Unternehmen? Wird der Personalmanager jetzt zum Head of Corporate Health? Wie weit ist Deutschland, wenn es um Gesundheits­kennzahlen geht? Wie definieren Unternehmen, Kranken­kassen und Gesundheits­dienstleister BGM? Der erste Corporate Health Congress unter Leitung der vitaliberty GmbH stellte unter anderem diese Fragen und widmete sich in ungewöhnlicher Art und Weise dem Thema Unternehmens­gesundheit. Veranstaltet wurde der Kongress in Kooperation mit der BARMER GEK und der BAD Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH. Experten wie Dr. Oliver-Timo Henssler, Director Sustainable Management EUPD Research, Erwin Rabe, Regionalgeschäftsführer der BARMER GEK Südhessen, Reinhold Schmucker, Berater Firmengesundheit Barmer GEK Darmstadt, Claudia Effertz vom Kutschera Institut Wien, Dr. med. Klaus Pöttgen, Leitender Arzt bei der BAD, Harald Holzer, Geschäftsführer vitaliberty GmbH, Thorsten Grießer, Leiter Vertrieb und Partnermanagement der vitaliberty GmbH sowie weitere namhafte Experten aus dem Personalmanagement und dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM). Moderiert wurde das Expertenpanel vom Personalmagazin.

Businessbalance zwischen Himmel und Hölle – wenn die Akkus leer sind
Businessbalance zwischen Himmel und Hölle – wenn die Akkus leer sind

Es war eine Premiere in zweifacher Hinsicht. Unter dem Motto: „Businessbalance zwischen Himmel und Hölle – wenn die Akkus leer sind“, konnten die Teilnehmer des Kongresses die Premiere vom BusinessTheater der Visual Communication Group zum Thema Burn-out erleben. Die Visual Group hatte vorab mit vielen Personalentwicklern gesprochen und sie nach ihren Erwartungen an ein Business Theater zum Thema Burn-out gefragt, auf dieser Grundlage wurde das Stück entwickelt. Das Besondere dabei, es wurden nicht nur die Ursachen der vielfältigen Formen der Erschöpfungsdepression beschrieben, den Führungskräften und Personalentwicklern wurden erfolgreiche Strategien im Betrieblichen Gesundheitsmanagement aufgezeigt.

Genau diese Hilfestellung wird auch benötigt, denn trotz vieler Diskussionen, Leitlinien, langjähriger Aufklärungs­arbeit und Zusatz­qualifikationen für die Personal­abteilung und Führungs­kräfte haben die Unter­nehmen mit großen Heraus­forderungen zu tun. Die Zahlen stehen für sich: So verzeichnet der Gesundheitsreport der Barmer GEK 2011 insgesamt eine Zunahme psychischer Erkrankungen in erheblichen Größenordnungen. Der Anteil der Psychischen und Verhaltensstörungen als Ursache für Arbeits­unfähigkeit in den vergangenen Jahren hat sich stetig erhöht. Der Anteil der psychischen Erkrankungen an den AU-Tagen ist von 2003 bis 2009 von 11,1 auf 17,6 Prozent gestiegen. Der Anteil an Fehlzeiten bei lag bei 16,5 Prozent liegt (somit Platz 2 nach Muskel-Skelett-Erkrankungen mit 22,6 Prozent). Psychische Erkrankungen dauerten mit 41,8 AU-Tagen je Fall im Durchschnitt am längsten dauern. (aus dem Gesundheitsreport 2011, NRW). Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich im Bereich der stationären Versorgung. Demnach waren 1990 noch rund 3,7 von tausend Versicherten wegen psychischer Erkrankungen in stationärer Behandlung, 2010 waren es bereits 8,5. Noch schneller stieg die Zahl der Patienten, die speziell wegen Depressionen und anderer affektiver Störungen im Krankenhaus behandelt wurden. Hier beträgt das Plus seit dem Jahr 2000 rund 117 Prozent. (Report Krankenhaus 2011). Wie lange kann eine Gesellschaft sich das leisten?

„Unternehmen müssen sich so früh wie möglich dem Thema Unternehmensgesundheit stellen,“ so Harald Holzer, Geschäftsführer der vitaliberty GmbH. „Zum einen werden durch die demografische Entwicklung die Krankheitsfälle in den Unternehmen zunehmen, zum anderen geht es darum, ein neues Bewusstsein für den Wirtschaftsfaktor Unternehmensgesundheit zu schaffen. Wir reden hier von Wirtschaftskennzahlen – jeder einzelne Euro, der sinnvoll für die Gesundheit des einzelnen Mitarbeiters investiert wird, rechnet sich in mehrfacher Hinsicht.“

Die zunehmende Überalterung der deutschen Gesellschaft bringt eine Zunahme bestimmter Krankheitsbilder mit sich, das ist schon jetzt klar erkennbar. Im Jahr 2024 wird lt. Booz & Company die Gruppe der 50- bis 65-Jährigen über 40 Prozent der deutschen Erwerbsbevölkerung ausmachen. Wer hier nicht rechtzeitig reagiert und in seine Mitarbeiter investiert, wird auf Dauer im globalen Wettbewerb nicht mithalten können, das Know-how erfahrener Arbeitskräfte geht verloren, die Ausfallzeiten bringen enormen wirtschaftlichen Verlust mit sich. Die Eigenverantwortung der Unternehmen muss also größer werden, sie muss aber auch durch gezielte Aufklärungsprogramme und praktische Hilfestellungen unterstützt werden, so das Fazit der Teilnehmer.

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement steckt in vielen Unternehmen noch in den Kinderschuhen und ist neben der Führungskultur auch ein Fall für das interne Controlling. Der nächste Schritt für die Unternehmen bahnt sich schon an, es geht in Richtung iBGM. Damit können Mitarbeiter selbstbestimmt ihre Präventionsprogramme durchführen und in das Privatleben integrieren.

Definition BGM: Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist die planvolle Organisation mehr oder weniger komplexer betrieblicher Gesundheitsdienstleistungen zum Zwecke der Erhaltung und zum Ausbau der Arbeitsbewältigungsfähigkeit der Mitarbeiter.

Definition iBGM: iBGM vereint innovatives Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) mit neuester Technologie rund um das Thema Unternehmensgesundheit. Damit können die Mitarbeiter mobil und selbstbestimmt beruflich und privat die Präventionsprogramme anwenden.