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Westin Grand Frankfurt: Willkommen für Jedermann – Kampagne “Stay Gay” – Interview mit Hotelmanager Michael Fritz

Michael Fritz

(Frankfurt/Main, 10. Mai 2015) Niemand wird „von der Seite“ angeschaut – jeder ist uneingeschränkt willkommen: Unter dem Titel „Stay Gay at the Westin Grand Frankfurt“ hat das Hotel eine Kampagne für ein schwul-lesbisches Publikum gestartet. Neben einer eigenen Homepage mit vorherigem Foto-Shooting und der Ankündigung von speziellen Angeboten ist auch die Teilnahme des Hotels mit einem eigenen Wagen an der Parade zum Christopher Street Day Frankfurt geplant. Michael Fritz, Hotel Manager im Westin Grand Frankfurt, ist maßgeblich für das Projekt verantwortlich.

Michael Fritz
Michael Fritz

Herr Fritz, bedarf es im Jahr 14 nach Wowereits Outing, nach Westerwelle, von Sinnen, Hitzlsperger und vielen anderen, in einem freien Land und einer so bunten Stadt wie Frankfurt noch einer solchen Kampagne?
Michael Fritz: “Da gehen die Meinungen sicherlich auseinander. Richtig ist, dass sich – zumindest in großen Teilen der westlichen Welt – zuletzt viel in Richtung einer liberalen Einstellung getan hat. Aber nicht überall, und es sind auch gegenläufige Tendenzen zu beobachten. Als internationales Hotel möchten wir vielleicht gerade hier ein Zeichen setzen: Die Zeiten, um für Weltoffenheit, Toleranz und Diversity offen einzustehen, sind nie vorbei. Auch das allgemeine Feedback, das wir bisher erhalten haben, spricht ebenfalls dafür und befürwortet unsere Haltung.”

Herr X und Herr Y – oder auch Frau X und Y – planen einen gemeinsamen Aufenthalt in der Main-Metropole. Warum sollten sie sich für das Westin Grand Frankfurt entscheiden?
Fritz: “Zunächst ist es mir wichtig zu betonen, dass wir mit dieser Kampagne keineswegs auf plakativ-simple Weise eine neue Zielgruppe generieren möchten. Es geht nicht darum, eben einer bestimmten Zielgruppe – in diesem Fall einer mit einer nicht der Mehrheit entsprechenden sexuellen Orientierung – durch besondere Benefits, Konditionen oder andere spezielle Anreize zu locken. Mit der Kampagne möchten wir schlicht zum Ausdruck bringen, dass in unserem Haus alle Menschen uneingeschränkt willkommen sind.
Natürlich aber ist das Westin Grand stets die richtige Wahl: Unser Haus liegt im Herzen der Stadt und ist die ideale Ausgangsbasis für jegliche Freizeitaktivitäten: Der Main mit seinem Museumsufer, die Shopping-Meile Zeil oder der Römer sind nur einen Steinwurf entfernt und am Abend lockt das Szene-Nachtleben gleich um die Ecke. Darüber hinaus sprechen unsere attraktiven 371 Zimmer und Suiten, die stylishe GrandSeven Lounge & Bar oder der Emotion Spa mit Pool, Saunen sowie Beauty- und Massageangebot – ergänzt von einem Team zuvorkommender und offener Mitarbeiter – für sich.”

Grundsätzlich geht es ja sicher um den „Wohlfühl-Faktor“ oder Kleinigkeiten wie die Frage nach Doppel- oder Twin-Betten an der Rezeption. Haben Sie Ihre Mitarbeiter für das Thema sensibilisiert oder besonders geschult?
Fritz. “In unserem Team arbeiten Menschen aus über 30 Nationen, mit den unterschiedlichsten religiösen Glaubensrichtungen, Hautfarben, politischen oder auch sexuellen Orientierungen. In unserer Branche ist Toleranz – glücklicherweise – kein Thema, das man schulen muss:
Sie wird tagtäglich und aus Überzeugung gelebt. Ein respektvoller Umgang untereinander und Gästen gegenüber ist obligatorisch: Niemand wird „von der Seite“ angeschaut, wenn er beim Concierge nach „einschlägigen“ Ausgeh-Tipps oder zusammenstehen Betten fragt.”

Sehen Sie kein Risiko, bei einem zu offensiven Umgang mit diesem Thema vielleicht konservativere Gäste oder beispielsweise solche mit einem religiös differenzierten Hintergrund zu brüskieren?
Fritz: “Ist es „zu offensiv“, wenn man sich für Toleranz einsetzt und offen dazu bekennt? Ich denke nicht. Und die Toleranz bezieht sich auf jeden Gast: Schließlich rufen wir ja nicht dazu auf, allgemein gültige Anstandsregeln zu missachten. Wenn zwei Männer an einem Tisch gemeinsam essen, lachen, trinken und vielleicht glücklich miteinander sind, sollte dies auch von konservativeren Gästen so respektiert werden. Das mag ein Lernprozess sein, den wir jedoch nicht zuletzt auch durch diese Kampagne fördern möchten. Jeder, der reist, möchte sich dabei wohlfühlen, freundlich betreut, bewirtet, aber auch geachtet werden. Das gilt für jeden Menschen – egal welcher Couleur. Diese Willkommenskultur und Philosophie der gegenseitigen Achtung erwarten wir auch zwischen unseren Gästen.”