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Wiesn: Einschenkkontrollen in den Bierzelten auf dem Oktoberfest München werden intensiviert – Nur 18% der Bierkrüge voll eingeschenkt – Bußgelder werden schneller angedroht

(München, 20. September 2013) Die Wiesn-Wirte nehmen es nicht allzu genau mit dem Auffüllen der Bierkrüge. Auch in diesem Jahr werden auf dem Oktoberfest in München „Bierkontrollen“ durchgeführt. Die Kontrollen in den Vorjahren zeigten, dass die Einschenkmoralauf der Wiesn deutlich besser sein könnte, teilte die Ordnungsbehörde von München, das Kreisverwaltungsreferat, mit.

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Zwar wird nur ein eher geringer Teil der Maßkrüge so eingeschenkt, dass sie ordnungsrechtlich beanstandetwerden müssen (rund 15% in 2012 und 9% in 2011). In diesem Zusammenhang erfolgten 28 mündliche und vier schriftliche Verwarnungen gegen Schankkellner. Umgekehrt werden aber auch nur wenige Maßkrüge richtig und voll eingeschenkt. So waren nur 17 Prozent der Krüge in 2011 und 18 Prozent der Krüge in 2012 “randvoll”. „Damit wurde nicht einmal jeder fünfte Krug voll eingeschenkt“, so das Fazit von der Wiesn 2012.

Die Einschankhöhe bei den Krüge bewegt sich damit im sogenannten Toleranzbereich (rund 65% in 2012 und 73% im Jahr 2011). Der Toleranzbereich wird den Wirten zugestanden, da die Schwierigkeiten des Massenausschankes auf der Wiesn von den Ordnungshütern nicht verkannt werden. „Wenn aber das Einschenken im Toleranzbereich immer mehr zur Normalität wird, dann ist dies nicht mehr akzeptabel. Die Regel muss sein: Die Maß ist voll eingeschenkt“, wird mitgeteilt.

Auch in den Betriebsvorschriften für das Oktoberfest 2013 vom Veranstalter (Referat für Arbeit und Wirtschaft, §55 Schankmaß) heißt es wörtlich: „Die Festwirte sind verantwortlich, dass ihre Schankkellner den Gästen volle Schankmaß geben.“ Deshalb werde das Kreisverwaltungsrefernt in diesem Jahr besonders auf die Schankmoral achten. Zum einen müsse sich die Zahl der beanstandeten Krüge deutlich verringern, zum anderen dürfe sich das „Regel-Ausnahme-Verhältnis“ nicht umkehren. Mit dem Toleranzbereich sollen Sanktionen bei vereinzelten „Einschenk-Ausrutschern“ vermieden werden.

„Ein Trend hin zum gezielten Einschenken in den Toleranzbereich jedoch ist im wahrsten Sinne des Wortes nicht tolerierbar“, so die Mitteilung. Falls sich in diesem Jahr keine deutliche Verbesserung bei der Einschankmoral zeigt , werde die Stadt München das Verfahren für 2014 ändern: Zwar soll am Toleranzmaß zunächstnicht gerüttelt werden, weil allen die Sondersituation Wiesn bewusst sei. Die Behörde werde aber künftig schon früher Bußgelder erlassen und außerdem auch direkt die Wirte in die Pflicht nehmen. Bislang wurden lediglich die Schankkellner „bestraft“.

Über die Einschenkkontrollen
Zur Überprüfung des ordnungsgemäßen Schankmaßes führt das Kreisverwaltungsreferat München während der gesamten Wiesn stichprobenartig Einschenkkontrollenin allen Festzelten durch. Die Kontrollen werden mit einem geeichten Messstabdirekt an den Schenken durchgeführt. Dabei wird sichergestellt, dass vom Zeitpunkt des Einschenkens bis zum Messvorgang mindestens vier Minutenvergangen sind. Dann wird mit dem Messstab, der an der Außenseite des Kruges angehalten wird, die etwaige Fehlmenge zwischen Eichstrich und Bier gemessen. Dabei wird eine Messtoleranz von 15 Millimetern Unterschank berücksichtigt. Auch in diesem Jahr wird wohl der „Verein gegen betrügerisches Einschenken“ mit eigenen Messungen die Schankmoral der Wiesn-Wirte überprüfen.

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