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Zur Adventszeit 24 Prozent mehr Taschendiebstähle – Diebe nutzen Unachtsamkeit auf Weihnachtsmärkten gnadenlos aus

Der Münchner Christkindlmarkt 2014: Mitmachen, Erleben und Geniessen(Berlin, 05. Dezember 2014) Die deutschen Städte sind im Weihnachtsmarkt-Rausch. Rund 2.500 Märkte gibt es in der Bundesrepublik. Auch wenn Heiligabend erst in drei Wochen ist, so beginnt das Weihnachtsfest für einige bereits jetzt – etwa für die Taschendiebe. Nicht ohne Grund: Gedränge, Dunkelheit und Unachtsamkeit machen es den Kriminellen besonders leicht.

So ist es nicht verwunderlich, dass gegenüber dem Jahresdurchschnitt die Anzahl der angezeigten Taschendiebstähle in der Adventszeit stark steigt. Allein im Jahr 2013 waren es im Dezember 24,4 Prozent mehr Delikte als im Jahresdurchschnitt (2012: 23 Prozent). Das belegt eine 75 Städtestudie des Onlineshoppingportals shopping.de. Als Basis wurden Daten der Polizei ausgewertet.

Taschendiebstähle Deutschland 2013 - 1

Düsseldorf und Köln im Advent besonders unsicher
Shopping.de zeigt, in welchen Städten die Hunderttausenden Weihnachtsmarkt-Besucher besonders auf ihr Hab und Gut aufpassen müssen: Als besonders “gefährliche Pflaster” stellen sich die Großstädte mit ihren Weihnachtsmärkten, den vollen Fußgängerzonen sowie den überfüllten Bussen und Bahnen heraus.

Am häufigsten schlagen die Kriminellen in Düsseldorf (Gesamtanzahl Taschendiebstähle 2013: 8.299) zu. Gemessen an den Einwohnern wurden 1.398 Delikte je 100.000 Einwohner angezeigt. Nimmt man die durchschnittliche Steigerungsrate der angezeigten Diebstähle im Dezember von 23,7 Prozent (Mittelwert 2013 und 2012), werden hochgerechnet 862 Straftaten gezählt, anstatt durchschnittlich 692 Delikte im Monatsmittel.*

In Köln (Taschendiebstähle im Jahr 2013: 11.223) waren es mit 1.096 Straftaten je 100.000 Einwohner nur geringfügig weniger. Die Dezember-Klauquote für Köln beträgt hochgerechnet sogar 1.166 Anzeigen anstatt 935 im üblichen Monatsdurchschnitt.

Taschendiebstähle Deutschland 2013 - 2

Besonders wachsam sollten Weihnachts-Shopper auch in den folgenden Städten sein, denn hier ist die Möglichkeit Opfer von “weihnachtlichen Taschendieben” zu werden, besonders hoch: Hamburg (Gesamt: 16.322; 941 Diebstähle je 100.000 Einwohner, Dezemberquote: 1.696 Delikte anstatt 1.360), Dortmund (Gesamt: 3.844; 672 Diebstähle je 100tsd. Ew., Dezemberquote: 399 anstatt 320), Bonn (Gesamt: 1.987; 641 Diebstähle je 100tsd Ew., Dezemberquote: 206 anstatt 166) oder Berlin (Gesamt: 20.794; 616 Diebstähle je 100tsd Ew.).

Allein in den untersuchten 75 Kommunen kamen im Jahr 2013 über 106.000 Taschendiebstähle (106.784) zur Anzeige. Im Jahr zuvor waren es “nur” 90.556 Delikte.

Wie shopping.de aus Polizeidienststellen erfahren hat, dürften auch mit Abschluss der Adventszeit 2014 die Anzahl der Taschendiebstähle von Flensburg über Hannover, Berlin, Frankfurt bis München im Gegensatz zum Jahresmittel wieder ansteigen.

Tipps: Um Diebstähle zu vermeiden
Die wenigsten Weihnachtsmarktbesucher haben in den Menschenmassen ein Auge auf ihre Hand- und Jackentaschen. Deshalb sollten einige grundsätzliche Dinge beachtet werden:

  • Die Wertsachen sollten immer eng am Körper getragen werden. So etwa in verschließbaren Innentaschen von Jacken oder Mänteln.
  • Nur so viel Geld mit auf die Weihnachtsmärkte nehmen wie unbedingt nötig.
  • Lässt sich die Mitnahme von Handtaschen nicht vermeiden, sollte deren Öffnung zum Köper gehalten werden.
  • Beim Bezahlen nicht zu “offenherzig” mit der Geldbörse und den Barmitteln umgehen.
  • Grundsätzlich sollte jeden Fremden gegenüber ein gesundes Misstrauen herrschen.

Wenn man doch Opfer von Kriminellen geworden ist, gilt es schnell zu handeln. Kredit- und EC-Karten sollten sofort unter der Notrufnummer 116 116 gesperrt werden. Die EC-Karte sollte auch bei der Polizei als gestohlen gemeldet werden. Dann kann sie auch für das Lastschriftverfahren gesperrt werden. Nach einem Handy-Diebstahl sollte der Kundendienst des Kartenbetreibers informiert werden, so dass die SIM-Karte umgehend gesperrt wird.

Wichtige Rufnummer, sollten Taschendiebe zugeschlagen haben: E-Plus: 0177/1000, Vodafone: 0800/1721234, o2: 01805/624357, T-Mobile: 0180/3302202, Diners Club: 01805/911507, EC-Karten: 0180/5021021, Mastercard: 0800/8191040, VISA: 0800/8149100, Sperr-Notruf: 116116

ACHTUNG: Verluste durch Taschendiebstahl sind nicht von der Versicherung (etwa Hausrat) abgedeckt.

Quelle: Shopping.de, Stand: 10.11.2014, Angaben zu Straftaten basieren auf PKS der zuständigen Polizeidienststellen 2013 und 2012 und PKS Bundeskriminalamt 2013 und 2012.
*Hochrechnung: Durchschnittliche Anzahl der Taschendiebstähle pro Tag. Dezember-Werte: Durchschnittlicher Tages-Diebstahlwert plus 23,7 Prozent (Mittelwert aus 2013 und 2012) für Diebstahlanstieg.


 

Polizei-Ratgeber: Augen auf und Tasche zu

TaschendiebstahlZumeist gehen Taschendiebe in Teams von mehreren Tätern arbeitsteilig vor. Dabei nutzen sie Tricks oder schlagen nach einem selbst verursachten Gedränge zu.

Opfer von Taschendiebstahl werden vor allem Frauen. Das Repertoire der Taschendiebe ist äußerst umfangreich, fast täglich werden neue Tricks bekannt:

Der Rempel-Trick: Das Opfer wird im Gedränge angerempelt oder “in die Zange” genommen; beim Einsteigen stolpert der Vordermann, er bückt sich oder bleibt plötzlich stehen. Während das Opfer aufläuft und abgelenkt ist, greift ein Komplize in die Tasche.

Der Drängel-Trick: In vollen Bussen oder Bahnen rückt ein Dieb unangenehm dicht an das Opfer heran, das ihm den Rücken zuwendet und so die Tasche “griffbereit” anbietet.

Der Stadtplan-Trick: Fremde fragen das Opfer nach dem Weg und halten ihm einen Stadtplan vor oder bitten es – etwa auf Bahnhöfen – an einen ausgehängten Plan. Während sich das Opfer orientiert und abgelenkt ist, plündern andere Täter die Hand- oder Umhängetasche.

Der Geldwechsel-Trick: Fremde bitten das Opfer, eine Münze zu wechseln. Wenn das Opfer die Geldbörse zieht und das Münzfach öffnet, wird es vom Täter abgelenkt. Während dieser beispielsweise seine Münze in die Börse wirft, nimmt er Banknoten heraus.

Der Beschmutzer-Trick: Insbesondere nach einem Bankbesuch wird das Opfer “versehentlich” mit Ketchup, Eis oder einer Flüssigkeit bekleckert. Beim wortreichen Reinigungsversuch verschwindet das gerade abgehobene Geld aus der Bekleidungstasche.

Der Supermarkt-Trick: Im Supermarkt fragen Fremde das Opfer nach einer bestimmten Ware. Während es danach sucht, wird die Tasche am Einkaufswagen ausgeräumt.

Der Hochhebe-Trick: In einer Gaststätte behauptet jemand, das Gewicht des Opfers schätzen zu können. Beim Hochheben “zieht” er oder ein Komplize die Geldbörse.

Der Bettel-Trick: Kinder halten dem Opfer im Lokal ein Blatt Papier vor mit der Bitte um eine Spende. Oder sie tollen auf der Straße um das Opfer herum und betteln es an. Dabei nutzt einer die Ablenkung für den raschen Griff nach der Geldbörse oder in die Handtasche.

Der Blumen-Trick: Ein Fremder begrüßt das Opfer freundschaftlich, umarmt es oder steckt ihm eine Blume an. Während das Opfer verdutzt ist, verschwindet die Brieftasche.

Der Taschenträger-Trick: “Taschenträger” oder “-trägerinnen” spähen ältere Frauen beim Einkaufen aus und bieten ihnen scheinbar hilfsbereit an, den Einkauf nach Hause zu tragen. Dort eilen sie mit der Tasche die Treppe hinauf, während der ältere Mensch nicht so schnell hinterherkommt. Unterwegs nehmen sie die Geldbörse heraus, stellen die Tasche vor die Tür und kommen dem Opfer grüßend entgegen. Der Verlust wird erst später bemerkt. – See more at: http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/diebstahl-und-einbruch/taschendiebstahl.html#sthash.f6Iba2ZJ.dpuf